Das Geheimnis um Karls Testament
Nur etwas mehr als zwei Monate ist es her, dass Karl Lagerfeld an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs verstarb. Seitdem spitzt sich die Lage im Streit um sein Erbe stetig zu. Denn noch immer ist nicht wirklich bekannt, wen der millionenschwere Designer in seinem Testament bedacht hat und wer leer ausgeht.
erklärt sein Vermögensverwalter Lucien Frydlender. Im Gespräch mit dem "Spiegel" erklärte die Chanel-Legende vor gut drei Jahren, dass das Testament "ständig" geändert wird.
"Ein schräger Blick von jemandem, dann wird der gestrichen, dann kriegt der nichts mehr", erklärte Karl.
Für seine Angehörigen gilt das aber nicht ...
Seine Familie geht leer aus
Der Designer sagte mal: "Ich habe keine Familie!". Zumindest keine, mit der er etwas zu tun haben wollte.
schimpfte er noch vor einiger Zeit. Kurz nach dieser Aussage starb Martha Christiane Johnson, †84, und hinterließ ihre drei Kinder. Caroline, Roger und Paul sind heute die einzigen leiblichen Verwandten von Lagerfeld. Doch auch zu ihnen hatte er keinen Kontakt!
"Wir kannten Karl nicht wirklich", sagt seine Nichte jetzt. Zwar betont sie, dass sie und ihre Geschwister nichts vom Erbe erwarten, aber ob das wirklich der Wahrheit entspricht?
sagt ein Vertrauter des Designers.
Mit diesem Model könnte es Ärger geben
Karls Ziehsohn und jahrelange Muse Baptiste Giabiconi, 29 nahm kurz nach seinem Tod mit einem öffentlichen Brief Abschied auf Social Media.
schrieb Baptiste. Er fühle sich nun wie eine Waise, nennt Karl seinen "Vater". Ein Hinweis, dass er auch einen Teil vom immensen Erbe erwartet? Bisher heißt es aus Karls Umfeld, dass Baptiste im Testament nicht bedacht wurde. Dabei war er
es, der Karl seine große Liebe – Katze Choupette – schenkte. Die Kleine hat sich zu einem Goldesel entwickelt. Sollte Baptiste also tatsächlich leer ausgehen, könnte es Ärger geben ...
SIE will mit Katze Choupette abkassieren
Drei Dinge soll Lagerfeld in seinem Testament für die heiß geliebte Katze festgelegt haben: Choupette soll eine Adoptivmutter bekommen, die wiederum ein schönes Haus und eine Apanage erhält, um den luxuriösen Lebensstil von Choupette finanzieren zu können. Die "Adoptivmutter" ist angeblich die ehemalige Haushälterin und Katzensitterin Françoise Caçote. Doch Choupette ist auch ein erfolgreicher Werbestar – und das will sich die New Yorkerin Ashley Tschudin, die Choupettes Internet-Auftritt betreut, jetzt zunutze machen. Denn leider vergaß Lagerfeld, den Namen der Katze schützen zu lassen. Also meldete Tschudin nur 13 Tage nach seinem Tod beim Patentamt in den USA ihren Anspruch auf die Vermarktung von Choupette-Produkten an.
Sie möchte ebenfalls abkassieren und bringt in Choupettes Namen die "RIP Daddy"-Kollektion auf den Markt. Pikant: Karl und sein Team hatten noch nie etwas mit ihr zu tun!
sagt Tschudin. Sie konnte weitermachen, bot damals aber noch nichts zum Verkauf an...
Auch ER will ein Stück vom Kuchen haben
Autor William Middleton will eine neue Lagerfeld-Biografie auf den Markt bringen. Er lernte den verstorbenen Designer 1995 kennen und schrieb seither viele Artikel über ihn. Er will sich auf "die aufregendsten Momente seines Lebens" konzentrieren. Das Buch soll 2021 erscheinen, unabhängig davon, ob er den Segen von Chanel erhält oder nicht – da Middleton sich durch seine eigene Beziehung zum Designer bestärkt fühlt. Doch waren die beiden wirklich so vertraut? Oder möchte auch er nur ein Stück vom Kuchen abhaben?
Dieser Junge ist der sicherer Gewinner
Ganz oben in der Gunst von Kaiser Karl stand stets Patenkind Hudson Kroenig, 11: Den "kleinen Prinzen", wie er Hudson liebevoll nannte, verwöhnte der Designer mit Luxusgeschenken. Hudson und sein Model-Papa Brad Kroenig, 40 sollen zu den sicheren Erben gehören. "Ich sehe sie wie eine Familie", sagte Lagerfeld über die Kroenigs.
Karls Bodyguard Sébastien Jondeau, 43, soll außerdem zwei Wohnungen in Paris erben.
Das wohl schwerste Erbe
Studioleiterin Virginie Viard, 57, wird Karls Rolle als Kreativdirektorin bei Chanel übernehmen – und in große Fußstapfen treten. Das gefällt nicht jedem! Viele sind von den Entwürfen der Designerin nicht sonderlich begeistert. Karl stand aber immer hinter ihr.
sagte er über seine engste Mitarbeiterin, die von nun an acht Kollektionen pro Jahr allein entwerfen wird. Bereits 1987 arbeiteten Lagerfeld und sie das erste Mal zusammen: Virginie war damals Praktikantin. "Karl ist die Begegnung meines Lebens", sagte sie mal.
Ob es auch zwischen den verwöhnten Chanel-Kundinnen und der zurückhaltenden Designerin "funkt"? Fest steht nur, dass der Streit um das Erbe wohl noch einige Kollektionen überdauern wird...
Text: Natalie Eichhammer
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