Maddie McCann: Anklage! Tatverdächtiger muss vor Gericht

Maddie McCann: Anklage! Tatverdächtiger muss vor Gericht

16 Jahre nach dem Verschwinden von Maddie McCann gibt es endlich einen Durchbruch: Der Hauptverdächtige Christian B. muss voraussichtlich 2024 vor Gericht erscheinen.

Fall Maddie McCann: 16 Jahre nach dem Verschwinden kein Ende in Sicht

Am 3. Mai 2007 verschwand die dreijährige Madeleine McCann spurlos aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste. Ihre Eltern, Kate und Gerry McCann (beide 55), waren zum Abendessen mit Freunden in einem nahe gelegenen Restaurant. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur.

Die portugiesische Polizei hat den Fall in den ersten Jahren der Ermittlungen als Unfall eingestuft. Die Eltern wurden als Verdächtige ins Visier genommen, aber später wieder freigelassen. Im Jahr 2011 übernahm die britische Polizei die Ermittlungen. Sie konzentrierte sich auf die Theorie, dass Maddie von einem Fremden entführt und getötet wurde. Im Juni 2020 wurde ein Mann namens Christian B. (46) als Hauptverdächtiger in den Fall Maddie McCann gerückt. Er ist ein verurteilter Sexualstraftäter, der sich zu der Zeit in der Nähe der Ferienwohnung von Maddie aufhielt.

Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Vergewaltigung erhoben

Ihn belasteten gleich mehrere Punkte: Er war zu dem Zeitpunkt, als Madeleine McCann verschwand, an der Algarve. Er hatte in der Vergangenheit mehrere sexuelle Übergriffe auf Kinder begangen. Er hatte ein Auto, das mit dem Fahrzeugtyp übereinstimmte, das in der Nähe des Ferienapartments am Abend des Verschwindens gesehen wurde. Im September 2020 erklärte der Staatsanwalt Hans Christian Wolters, der gegen Christian B. ermittelt, er habe Beweise für Maddies Tod. Er sagte jedoch nicht, welche. Seit Juni 2020 ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen Christian B., nun dürfte es erstmals zu einem Prozess gegen den Deutschen kommen.

Wie "Bild" berichtete, hatte das Oberlandesgericht entschieden, dass das Landgericht in Braunschweig für einen zukünftigen Prozess gegen Christian B. zuständig sei. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits eine Anklage wegen Vergewaltigung und dreier Fälle sexuellen Missbrauchs gegen den 46-Jährigen erhoben. Im Jahr 2004 soll Christian B. die damals 20-jährige Irin Hazel B. vergewaltigt haben.

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Prozess frühestens 2024: Landgericht Braunschweig muss Verfahren eröffnen

Doch warum wird der Prozess um Christian B., der in einem Dorf bei Würzburg geboren sein soll, ausgerechnet in Niedersachsen verhandelt? Sein letzter Wohnsitz sei "aufgrund einer Vielzahl verschiedener Indizien und Beweismittel – insbesondere früherer Angaben des Angeschuldigten – in Braunschweig festzustellen", hieß es vom Oberlandesgericht. Nun liege es am Landgericht Braunschweig, das Verfahren zu eröffnen.

Die Staatsanwaltschaft muss sich jedoch noch etwas in Geduld üben, denn: Der Prozess dürfte frühestens im Jahr 2024 beginnen.

Verwendete Quelle: Bild