Gisèle Pélicot: Ehemann Dominique Pelicot und alle weiteren 50 Angeklagten schuldig gesprochen
Dieser Fall hat in den vergangenen Monaten für große Aufmerksamkeit gesorgt: Der Franzose Dominique Pelicot (72) hat seine Ehefrau Gisèle Pélicot (72) von 2011 bis 2020 regelmäßig mit Medikamenten betäubt und sie missbraucht. Zusätzlich ließ er seine Frau in dem bewusstlosen Zustand von mehr als 80 Männern vergewaltigen. Aufgeflogen sind seine Schandtaten, als er im September 2020 dabei erwischt wurde, wie er im Supermarkt Frauen unter den Rock fotografierte. Die Polizei durchsuchte daraufhin seinen Computer und fanden darauf unzählige Videos, die zeigen, wie er seine Ehefrau Gisèle jahrelang vergewaltigen ließ. Vier Jahre später gibt es im größten Vergewaltigungsfall der Moderne endlich ein Urteil: Der Hauptangeklagte Dominique Pelicot, der "Teufel von Avignon" wie er gennant wird, wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt, das höchste Strafmaß in Frankreich! Auch alle anderen Angeklagten, die die Erlaubnis von Dominique hatten, sich an seiner bewusstlosen Frau zu vergehen, wurden schuldig gesprochen. Bei den 50 Männern erstrecken sich die Haftstrafen von drei bis fünfzehn Jahren.
Gisèle Pélicot: Sie wird als Heldin gefeiert
Schon während des Prozesses wurde Gisèle Pélicot stets von der Bevölkerung für ihren Mut, ihren Peiniger im Gericht gegenüber zu stehen, bewundert. Als die Französin heute (19.12.) vor Gericht erschien, wurde sie wie eine Heldin gefeiert. Nach der Urteilsverkündung schrieb die Präsidentin der französischen Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet (54) sogar auf "X" (ehemals Twitter) voller Ehrfurcht:
Dank Ihnen ist die Welt jetzt nicht mehr dieselbe.
Auch wenn alle Angeklagten zu Gefängnisstrafen verurteilt und einige sofort ins Gefängnis transportiert worden sind, so beurteilen viele Menschen, die vor dem Gericht demonstrierten, die Strafen als zu milde. Wie französische Medien berichten, sollen auch die Kinder von Gisèle Pélicot unzufrieden mit den Urteilen sein. Welche Meinung die Geschädigte bei diesem Thema vertritt, ist aktuell nicht bekannt.
Verwendete Quellen: Bild; X (ehemals Twitter)