Hape Kerkeling: Das tragische Schicksal seiner Mutter
Hape Kerkeling ist einer der beliebtesten Entertainer Deutschlands. Geboren am 9. Dezember 1964 als Hans-Peter Wilhelm "Hape" Kerkeling in Recklinghausen hat er sich mit den Jahren einen Namen als Komiker, Schauspieler, Moderator und Autor gemacht. Seine Figuren wie Horst Schlämmer, Gisela oder Uschi Blum sind Kult. Während es heute beruflich und privat super für ihn läuft, kennt er schon früh die Schattenseiten des Lebens kennen. Hape Kerkeling war gerade einmal acht Jahre alt, als er seine geliebte Mutter Margret Kerkeling verloren hat. Sie wählte im Sommer 1973 den Freitod, indem sie eine Überdosis Schlaftabletten nahm – der kleine Hape war in diesem Moment allein mit ihr Zuhause.
Margret Kerkeling wählte den Freitod – Hape war 8
Lange hat Hape Kerkeling sich mit Informationen über den tragischen Verlust zurückgehalten. Erst in seiner 2014 erschienen Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft. Meine Kindheit und ich" offenbart er die die tragischen Details; ebenso in Interviews, die er anlässlich der Veröffentlichung gegeben hat. Gegenüber "Stern" erzählt der Moderator, der aktuell mit "Club Las Piranjas" im TV zu sehen ist, dass seine Mutter durch einen ärztlichen Fehler "bei einer Operation ihren Geschmacks- und Geruchssinn verloren" habe.
Das hat meine Mutter ihrem Ende förmlich entgegengetrieben. Unweigerlich. Sie war schwer depressiv, und das Leben wurde im wahrsten Sinne des Wortes sinnlos für sie. Es hat dann knapp ein Jahr gedauert, bis sie sich dazu entschlossen hat, sich das Leben zu nehmen.
In seiner Autobiografie schildert er genau, was in dieser Nacht, die sein Leben für immer verändert hat, passiert ist. An diesem schicksalhaften Tag hat der kleine Hape noch Ferien. Er ist kurz davor, in die dritte Klasse zu kommen. Während sein Vater Karl-Heinz Kerkeling Nachtschicht hat, ist mit seiner Mutter Margret allein zu Hause. Abends geht sie mit den Worten "Ich lege mich jetzt schlafen, Hans-Peter. Es sind ja noch Sommerferien und deshalb darfst du heute so lange fernsehen, wie du willst" ins Bett, Hape bleibt vor dem TV sitzen. Mitten in der Nacht hört er irgendwann "unheimliche Geräusche" und geht ins Schlafzimmer seiner Eltern. Als er seine Mutter nicht wach bekommt, legt der 8-jährige Junge sich neben ihr ins Bett, betet und hofft, dass alles ein Albtraum ist. Er verfällt in Schockstarre.
Frühmorgens kommt Hape Kerkelings Vater von der Arbeit nach Hause. Er findet seine bewusstlose Frau im Bett vor, Hape liegt noch immer neben mir. Sofort holt er telefonisch Hilfe. Doch es ist zu spät, nach ein paar Tagen verstirbt Margret Kerkeling im Krankenhaus.
So denkt Hape Kerkeling heute über die Entscheidung seiner Mutter
Den Tod seiner Mutter beschreibt Hape Erkling im Interview als "das Schrecklichste, was mir in meinem Leben bis dato widerfahren ist. Das war traumatisch." Verständlich, dennoch habe er in den darauffolgenden Jahren auch versucht, aus dem Schicksalsschlag etwas für sein eigenes Leben zu lernen: "Für mich war das Schlimmste nach dem Tod meiner Mutter die Frage: Was hat sie in dieser Welt hinterlassen? Wo sind ihre nachfühlbaren oder nachvollziehbaren Spuren? Ich konnte als Kind nichts erkennen. Da habe ich mir vorgenommen, in meinem Leben klare, eindeutige Spuren zu hinterlassen."
So schlimm der Verlust seines geliebten Elternteils auch war, könne er die Entscheidung seiner Mutter "heute nachvollziehen und sogar verstehen". In dem preisgekrönten Film "Der Junge muss an die frische Luft" (2018) verarbeitet Hape Kerkeling den frühen Verlust.
Verwendete Quellen: Stern, Bild, Hape Kerkelings Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft. Meine Kindheit und ich"
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