Hildegard Knef ist 1989 in einen folgenschweren Unfall verwickelt
Es ist ein ganz normaler Morgen in St. Martin. Nichts deutet darauf hin, dass an diesem Tag etwas Schreckliches passieren würde. An der französischen Atlantikküste steht Hildegard Knef (†76) 1989 zusammen mit Inge Meysel (†94) für den Film „In inniger Feindschaft“ vor der Kamera. Sie spielt eine alternde Diva, die zurückgezogen auf einer Insel lebt. Doch plötzlich werden die Dreharbeiten von einem folgenschweren Unglück überschattet! Denn am Rande des Drehs kommt es zu einem schrecklichen Autounfall. Mittendrin: Hildegard Knef!
Bange Stunden des Hoffens
Die weltweit gefeierte Schauspielerin und Sängerin („Für mich soll’s rote Rosen regnen“) erleidet eine gefährliche Gehirnquetschung und wird schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Während die Ärzte um ihr Leben kämpfen, können ihre Kollegen nur zittern und bangen. Auch Inge Meysel denkt in den Stunden des bangen Hoffens wohl immer wieder an sie. Denn welch bittere Ironie: Sie selbst verkörpert in dem Film eine ehemalige Pianisten, die mit ihrer Schwester in einen Autounfall gerät. Infolgedessen sind ihre Hände verstümmelt, und sie kann ihren Beruf nicht mehr ausüben. Wie im Film droht ein Unfall nun auch das Leben von Hildegard Knef zu zerstören. Dann endlich kommt die erlösende Nachricht, auf die alle gewartet haben: Die Schauspielerin wird sich wieder erholen. Allerdings bleibt der Unfall nicht ganz ohne Folgen: Sie fällt sechs Wochen aus. Erst danach kann sie den Film zu Ende drehen.
Weitere schlimme Tiefschläge
Besonders tragisch: Nach diesem furchtbaren Erlebnis muss die große Filmdiva noch weitere schlimme Schicksalsschläge ertragen. Jahrelang hat sie mit Krebs und einer schweren Atemwegserkrankung zu kämpfen. Hildegard Knef leidet an einem Lungenemphysem, einer Überblähung der Lunge, weswegen sie kaum noch atmen kann. Etliche Operationen und monatelange Krankenhausaufenthalte muss sie über sich ergehen lassen. In einem ihrer letzten Interviews schildert sie ihren schlechten Gesundheitszustand. Sie sitze im Rollstuhl, über einen Nasenschlauch werde ihr Sauerstoff zugeführt. Im Jahr 2002 stirbt Hildegard Knef schließlich an den Folgen einer akuten Lungenentzündung. In dieser schweren Zeit ist Ehemann Paul von Schell (83) an ihrer Seite. „Sie hatte Angst vor Schmerzen, und sie konnte nicht allein sein“, sagt er. Stunde um Stunde sitzt er an ihrem Bett, streichelt sie zärtlich und spricht ihr immer wieder Mut zu.
Wir redeten, kuschelten, waren uns selbst genug. Sie war für mich die Größte.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe von "Die neue Frau".