Paul Walker stirbt 2013 bei Auto-Unfall in Kalifornien
Der US-amerikanische Schauspieler Paul Walker starb am 30. November 2013 bei einem Autounfall in Santa Clarita, Kalifornien. Er war 40 Jahre alt.
Walker war als Beifahrer in einem Porsche Carrera GT unterwegs, als der Fahrer, sein Freund Roger Rodas (†38), die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Porsche prallte gegen einen Laternenmast und einen Baum und ging in Flammen auf. Walker und Rodas wurden in dem Wrack eingeklemmt und starben noch am Unfallort.
"Paul war eingeschlossen": Dramatische Szenen an der Unfallstelle
Ein enger Freund von Paul Walker erzählte damals dem US-Portal "TMZ", wie er vergeblich versucht habe, das brennende Auto zu löschen: „Wir bekamen einen Anruf, dass es einen Unfall gegeben habe und sind sofort losgefahren. Als wir ankamen, haben wir aus einem Laden einen Feuerlöscher geholt. Es waren viele Freunde, Bekannte und auch Angestellte von Paul vor Ort und riskierten ihre eigene Sicherheit.“ Und weiter:
Wir haben versucht das Feuer zu löschen, aber es war einfach zu viel. Paul war eingeschlossen – ich habe ihn auf dem Beifahrersitz gesehen. Aber er war nicht ansprechbar. Alle haben versucht, irgendwie in das Auto zu gelangen, um den Gurt zu lösen.
Auf der offiziellen Facebook-Seite Walkers wurde die schreckliche Nachricht bestätigt, dass der Publikumsliebling gestorben war: „Mit wirklich schwerem Herzen müssen wir bestätigen, dass Paul Walker heute während eines tragischen Autounfalls starb, als er auf dem Weg zum Charity-Event seiner Organisation 'Reach Out Worldwide' erwartet wurde. Er war Beifahrer im Auto eines Freundes, in welchem beide ihre Leben ließen."
"Paul Walker: Collision Course"
Beisetzung am 14. Dezember 2013
Paul Walker wurde eingeäschert und am 14. Dezember 2013 im engsten Familienkreis auf dem "Forest Lawn Memorial Park" in Hollywood beigesetzt.
Auch spannend: Meadow Walker: Paul Walker (†40) war ihr "Schutzengel" - Rührende Nachricht zum 50.
Prozesse gegen Porsche: Hätte Walkers Tod verhindert werden können?
Die Polizei stellte fest, dass der Porsche mit über 160 km/h unterwegs war - erlaubt gewesen wären 70 km/h. Rodas hatte keine gültige Fahrerlaubnis für das Fahrzeug, das mit einem leistungsstarken Motor ausgestattet war. Die Ermittlungen zu dem Unfall wurden im Jahr 2014 abgeschlossen. Die Polizei kam zu dem Schluss, dass der Unfall ein tragisches Unglück war.
Das sahen zwei Angehörige von Rodas und Walker anders: Sowohl Walkers einzige Tochter Meadow Walker, die beim Tod ihres Vaters erst 15 Jahre alt war, sowie Kristine Rodas, die Witwe von Roger Rodas, legten rechtliche Schritte gegen Porsche, den Hersteller des Unfallfahrzeugs, ein. Walker warf dem Autobauer 2015 im Prozess vor, für den Tod ihres Vaters mitverantwortlich zu sein. Während Meadow sich schließlich außergerichtlich einigte, wies das zuständige Gericht die Klage von Rodas ab.
Walkers Klage basiert auf der Behauptung, dass der Porsche Carrera GT, in dem ihr Vater starb, schwere Mängel hatte, die die Sicherheit der Insassen gefährdeten. So habe das Fahrzeug unter anderem eine instabile Hinterachse gehabt, die bei hohen Geschwindigkeiten leicht zum Kontrollverlust führen konnte. Außerdem habe der Sicherheitsgurt des Beifahrersitzes nicht ausreichend Schutz geboten. Laut Walkers Anklage hätte Paul Walker den Aufprall des Unfalls überlebt, wenn er nicht bei lebendigem Leibe verbrannt wäre. Er sei in dem Wrack eingeklemmt gewesen und habe sich nicht befreien können.
Porsche wies die Vorwürfe von Walker zurück und bezeichnete den Unfall als tragisches Unglück. Das belegen Gerichtsdokumente, aus denen "TMZ" zitierte. Der Autobauer verwies darauf, dass der Polizeibericht keine Hinweise auf technische Mängel am Fahrzeug gefunden habe. Außerdem sei die Geschwindigkeit der Hauptgrund für den Kontrollverlust und den Unfall gewesen. Der Unfall sei vor allem auf Fehleinschätzungen Walkers und Veränderungen am Auto zurückzuführen. Gerade weil der "Fast & Furious"-Star Walker ein "kundiger" Fahrer gewesen sei, hätte er die Gefahren einer zu schnellen Fahrweise am Lenkrad sitzenden Roger Rodas erkennen müssen. Darüber hinaus sei der Porsche Carrera GT "falsch gefahren und schlecht instand gehalten worden".
Meadow Walker erhielt Vergleich von Porsche
Auch wenn Porsche sich immer gegen den Vorwurf gewehrt hat, dass Konstruktionsfehler am Unfallwagen – ein Porsche Carrera GT – Schuld am Tod Paul Walkers hätten, hat sich der Autobauer übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit Meadow Walker außergerichtlich geeinigt. Über den Inhalt des Vergleichs hatten die beteiligten Seiten Stillschweigen vereinbart: Die Höhe der Entschädigung wurde nie bekannt gegeben.
Traurige Details zur Todesursache: Paul Walker hat nach dem Aufprall noch gelebt
2016 - drei Jahre nach Walkers Tod - beschäftigte sich die TV-Doku "Paul Walker: Collision Course" genauer mit dem Unfall und ob Walker hätte gerettet werden können. Dabei kamen traurige Details ans Licht: Walker hat nach dem Zusammenprall offenbar noch geatmet.
"Als sich der Unfall ereignete, wurde der Carrera GT in zwei Hälften geteilt", erklärte Anwalt Craig McCellan darin. Der Fahrgastraum trennte sich von Tank und Motor ab, Walker sei dazwischen gefangen gewesen. Der Schauspieler brach sich bei dem Unfall das Schlüsselbein, die Rippen und den Oberarm. Während Rodas durch den Aufprall sofort tot gewesen sei, sei Walker noch am Leben gewesen. Grund für die Annahme: Laut Autopsiebericht seien zudem Rußspuren in der Luftröhre des Schauspielers gefunden worden."Er hat geatmet und war nicht fähig, aus dem Auto zu kommen, weil er eingequetscht war", so McCellan weiter. Er stellte die traurige Theorie auf, dass Walker hätte gerettet werden können, wäre er rechtzeitig aus dem Wrack befreit worden.
Fans und Angehörige trauern bis heute um Paul Walker
Paul Walker war vor allem durch seine Rolle des Brian O’Conner in der Action-Reihe "Fast & Furious" bekannt, spielte aber auch in zahlreichen Hollywood-Filmen mit. Paul Walkers Tod löste 2013 eine Welle der Bestürzung aus. Der plötzliche Verlust war ein Schock für viele Fans und Kollegen. Walker galt als einer der beliebtesten und talentiertesten Schauspieler seiner Generation, setzte sich zudem für wohltätige Zwecke ein. So gründete er 2010 die Organisation "Reach Out Worldwide" zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen.
Er war die großzügigste, bedingungslos liebende Person, die ich je gekannt habe,
sagte Pauls beste Freundin Aubrianna Atwell 2013 der "Las Vegas Sun".
Walker hinterließ seinen Vater Paul Walker senior, vier Geschwister (die Brüder Cody & Calab sprangen in "Fast & Furious 7" in noch nicht gedrehten Szenen für ihn ein), seine Freundin Jasmine Pilchard-Gosnell sowie Tochter Meadow, die heute verheiratet ist und die wohltätige Arbeit ihres Vaters fortsetzt. Mit der von ihr 2015 gegründeten Naturschutzorganisation "The Paul Walker Foundation" bietet sie Stipendien für Studenten der Meeresbiologie an - ein Fach, das ihr geliebter Vater einst einige Semester studierte, bis er sich ganz der Schauspielerei widmete. Am 12. September 2023 - Walker wäre eigentlich 50 geworden - fasste sie in einem rührenden Posting all das zusammen, was ihr Vater zu einem ganz besonderen Menschen machte:
Zum 50. Geburtstag Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag an meinen Schutzengel 🤍 Danke für deine Liebe, deine Führung, deine Freundschaft, deinen Sonnenschein und dafür, dass du mich dazu gebracht hast, all die Schönheit der Welt zu sehen. Du bist die freundlichste, bescheidenste, großzügigste und fürsorglichste Seele, die ich kenne. Du hast mich schon in jungen Jahren gelehrt, jeden mit Respekt zu behandeln, Gutes zu tun und auf unseren Planeten aufzupassen. Ich liebe dich und vermisse dich jeden Tag.
Verwendete Quellen: TMZ, Autozeitung.de, Las Vegas Sun, Facebook