Peter Hofmann (†): Geheimnis nach seinem Tod

Durch seine Auftritte in Shows hat Peter Hofmann die Oper beim großen TV-Publikum populär gemacht. Was viele nicht wissen: In ihm steckte auch ein Rock-Star.

Peter Hofmann: In ihm steckte auch ein Roch'n'Roll-Star

Sein Ende ist so dramatisch wie das in seinen großen, tragischen Opern: Peter Hofmann stirbt 2010 viel zu früh im Alter von 66 Jahren. Der weltberühmte Startenor lebt am Ende von 630 Euro Rente und verliert den Kampf gegen seine heimtückische Parkinson-Erkrankung. Für viele Opernfreunde ist sein Siechtum bis heute kaum vorstellbar. Denn der Heldentenor hat in seiner Karriere über 150 Millionen Tonträger verkauft. Der Durchbruch gelingt dem Sudetendeutschen 1976 als Siegmund in Richard Wagners "Walküre". Er singt an der weltberühmten Metropolitan Opera in New York, im Moskauer Bolschoi Theater und bei den Bayreuther Festspielen. Seine Liebe zur Musik entdeckt Peter Hofmann, als er 16 Jahre alt ist. Als Sänger und Gitarrist spielt er erfolgreich in verschiedenen Rock'n'Roll Bands. Auch später noch liebt er es, die Bühne zu rocken. Immer wieder nimmt er parallel zur Oper bekannte Rock- und Pop-Balladen auf. Seine Abstecher von der ernsten in die Unterhaltungsmusik werden mit vier Gold und zwei Platin Schallplatten belohnt.

Blondgelockter Held für Wagner-Rollen

Für sein erstes Album "Rock Classics" erhält er nach kurzer Zeit sogar Doppel Platin. Auch "Unsre Zeit" und "Peter Hofmann 2" sowie "Monuments und Rock Classics Vol. 2" werden mit Gold ausgezeichnet. Ganz zur Freude von Peter Hofmann, der sich gerne auch mal als Rocker in Lederkluft und mit schwerem Motorrad zeigt – er wollte nie ein Opernsänger im herkömmlichen Sinn sein, hat er einmal gesagt. Dennoch reißen sich alle um Peter Hofmann, den hünenhaften Helden mit den blonden Locken. Er übernimmt vor allem Wagner-Rollen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt. Ab 1990 spielt er in 300 Aufführungen "Das Phantom der Oper" im neu erbauten Hamburger Theater Neue Flora.

1994 bemerkt Hofmann erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit und macht sie 1999 öffentlich. Er sagt: "Sie stört und zerstört. Sie setzt immer enger werdende Grenzen." Nach seiner Weihnachtstournee im Jahr 2000 tritt er nicht mehr auf. In Erinnerung bleibt er nicht nur als gefeierter Startenor und Rock'n'Roller, sondern auch als Westernheld Old Firehand bei den Karl May Festspielen.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von VIEL SPASS. Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen VIEL SPASS – Jeden Mittwoch neu am Kiosk.