Marina Krim: „Ich wusste sofort, dass sie tot waren“
Es sind Szenen wie in einem Horrorfilm: Als Marina Krim am 25. Oktober 2012 gegen 17:30 Uhr nach Hause kommt, erwartet sie in ihrem Apartment auf der Upper East Side in New York das pure Grauen. In der Badewanne befinden sich die leblosen Körper ihrer Kinder Leo und Lucia – blutüberströmt und übersät mit insgesamt 35 Messerstichen. Die Täterin befindet sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im Raum: Es ist Yoselyn Ortega – das Kindermädchen der Familie.
erinnert sich die 41jährige Mutter.
(© dpa) Der kleine Leo und seine große Schwester Lucia waren glückliche, fröhliche Kinder.
Ein Ermittler offenbart: „Sie blieb am Tatort, um die Reaktion der Mutter mitzuerleben“
Doch Marina muss fünf Jahre warten, bis der Gerichtsprozess gegen die Mörderin ihrer Kinder eröffnet wird. „Sechstausend Seiten müssen gelesen werden. Das braucht eine Weile“, erklärte ihre Verteidigerin Valerie Van Leer-Greenberg. Eine Anspielung auf das psychologische Gutachten über die Täterin, die sich schon vor dem bestialischen Doppelmord in psychiatrischer Betreuung befand.
(© Getty Images) Im Gerichtssaal wirkt Yoselyn Ortega zurückhaltend und schüchtern. Dass sie eine Mörderin ist, fällt schwer zu glauben.
Doch was Ortega dazu bewogen hat, das Leben ihrer Schutzbefohlenen so grausam zu beenden, bleibt weiterhin rätselhaft.
verrät eine Nachbarin der Krims. Trotzdem traute ihr niemand eine solche Schreckenstat zu. „Sie liebte diese Kinder“, pflichtete Ortegas Nichte ihrer Tante bei. Allerdings soll es gelegentlich Unstimmigkeiten zwischen der 55-Jährigen und ihren Arbeitgebern gegeben haben. So auch, als Marina und ihr Mann Kevin Ortega darum baten, doch auch das Putzen ihrer Wohnung zu übernehmen.
heißt es aus Ermittlerkreisen.
(© dpa) Marina und Kevin, die Eltern der Todesopfer, sind völlig am Boden zerstört. Nichts wird je wieder sein, wie es war.
Ortegas Anwältin plädiert auf Unzurechnungsfähigkeit. Doch wie auch immer das Urteil ausfallen wird: Keine Strafe dieser Welt kann das Leid der Krims mindern ...
Text: Marc Bracht
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