Rache ist süß!

Rache ist süß! - von Marie Sonnenfeld aus 50 erotische Bettgeschichten

Mein Nachbar war so ein richtiger Businesstyp. Ein Manager oder etwas in dieser Art. Ein Mann jedenfalls, dem man seinen beruflichen Erfolg ansah. Immer gut und stilvoll in teure Anzüge gekleidet, mit einem großen Auto in der Tiefgarage. Er wohnte noch nicht lange in unserem Apartmenthaus, als er mir zum ersten Mal auffiel.
Alles begann mit einer zufälligen Begegnung im Treppenhaus …© iStock

Wir begegneten uns im Treppenhaus und seine umwerfende Optik stach mir sofort ins Auge. Als er mir einen guten Morgen wünschte, malte ich mir aus, meine Hand in sein dunkles, kurz geschnittenes Haar zu schieben. Ich ertappte mich sogar dabei, dass ich ihn mir unbekleidet vorstellte, und vermutete einen straffen, sportlichen Body unter seinem teuren Maßanzug, während ich ihm auf seinem Weg nach unten hinterherschaute. Dass ich mit dieser Annahme recht behalten würde, sollte sich noch überaus prickelnd herausstellen. Allerdings anders, als ich es mir jemals hätte träumen lassen. Ganz anders …

Ich sah ihn nicht oft im Flur und wenn, dann grüßten wir uns nur kurz. Magnus Richter, wie er laut Klingelschild hieß, schien permanent in Eile zu sein. So manches Mal war mir, als würde er mich nur am Rande wahrnehmen, wenn wir aneinander vorübergingen. Ein Umstand, den ich mehr als schade fand, denn dass er mich weit über unsere Nachbarschaft hinaus interessierte, wusste ich schon seit unserer ersten flüchtigen Begegnung auf der Treppe. Dass sich das allerdings an jenem sonnigen Dienstag im Mai ändern würde, ahnte ich noch nicht, als ich mit meinem vollen Wäschekorb in den Keller hinabstieg.

Es gab dort einen Raum, in dem jeder Mieter seine eigene Waschmaschine untergebracht hatte. Wir trafen vor der Tür zum Waschraum aufeinander und er trug ebenfalls einen gut gefüllten Korb in seinen Händen. Darin lagen Hemden, nichts als weiße Oberhemden, wie ich beim näheren Hinsehen feststellte. Wie immer hatte er mir nur ein kurzes Hallo zugeworfen und wie immer schien er mächtig im Stress zu sein. Trotzdem freute ich mich, ihn zu sehen, und dachte zu diesem Zeitpunkt noch, dass die Begegnung mit ihm ein Lichtblick an diesem Tag war. Er trat vor mir in den kleinen, hellen Raum und fing die Metalltür hinter sich nicht ab, da er total in Gedanken war und den sperrigen Wäschebehälter trug. Es gelang mir, im letzten Moment auszuweichen, um nicht eingeklemmt zu werden.

„Pass doch auf!“, schimpfte ich impulsiv und öffnete nach ihm ebenfalls die schwere Tür. Magnus kniete bereits vor seiner Maschine und war damit beschäftigt, seine unzähligen Hemden hineinzustecken, als sein Handy klingelte.

„Auch das noch“, fluchte er leise und stand auf und nahm das Gespräch im Stehen an. Ich hockte mich inzwischen ebenfalls vor die geöffnete Trommel meiner Maschine, um sie mit meiner Kochwäsche zu füttern. Ich war ihm scheinbar im Weg, denn er wandte sich kurz darauf wieder zur Tür und schaute nicht nach unten. Dabei stieß er wohl unbeabsichtigt, aber deshalb nicht weniger schmerzhaft gegen mich. Noch während er hinaushetzte, hörte ich ihn vollkommen genervt zu seinem Gesprächspartner sagen: „Einen Moment, ich muss nach draußen, hier habe ich schlechten Empfang.“

Keine Entschuldigung. Nicht einmal hingesehen hatte er, als er über mich stolperte und aus dem Waschkeller eilte. Nur ein ungehaltenes „Mein Gott, mitten im Weg …“ und einen verärgerten Blick hatte er für mich übrig. In mir brodelte es. Dieser Tag war ohnehin nicht mein Tag und so kochte meine Wut endgültig über. Was bildete dieser Snob sich eigentlich ein? Nur weil er toll aussah, konnte er sich noch längst nicht alles erlauben, grummelte ich in Gedanken und rieb mir die Stelle, an der er mich mit seinem Fuß getroffen hatte. Sie schmerzte noch immer und ich erhob mich, um mich kurz an meiner Maschine abzustützen. Dabei fiel mein Blick auf seinen Berg weißer Hemden und binnen weniger Sekunden wuchs in mir eine flüchtige Idee zu einem perfiden Racheplan heran. Ich kann mir bis heute nicht erklären, was an diesem Tag mit mir los war. Ich weiß nur noch, dass ich ihm seine Ignoranz und Rüpelhaftigkeit heimzahlen wollte.

Mit einem Blick zur Tür vergewisserte ich mich, dass er nicht ausgerechnet in diesem Moment zurückkam, und dann tat ich es: Ich griff unter mein leichtes Sommerkleid und streifte mir meinen Slip herunter. Mein Herz klopfte schneller und das Gefühl, etwas sehr Verbotenes zu tun, ließ meinen Puls vor Aufregung rasen. Dann hielt ich ihn in der Hand, meinen neuen knallroten Slip, und betrachtete ihn. Einen Moment hielt ich noch inne. Sollte ich es wirklich tun? War es nicht gemein und hinterhältig? Meine schmerzende Seite gab mir die Antwort. Mit seiner rüpelhaften Überheblichkeit der letzten Minuten vor Augen, erloschen auch die letzten Skrupel in mir. Ich trat an Magnus’ Waschmaschine heran und versteckte mein rotes Satinhöschen zwischen seinen Hemden, die sich bereits in der Trommel befanden. Zur Tarnung legte ich ein weiteres seiner Oberhemden dazu. Fertig. Zufrieden besah ich mir mein Werk. Nein, man konnte von meiner Manipulation nichts entdecken, zu gut verbarg sich das Stückchen Seidenstoff zwischen seiner Weißwäsche. Er würde es nicht bemerken. Mit einem herrlichen Gefühl von Genugtuung wandte ich mich wieder meinem eigenen Wäschestapel zu und stellte die Maschine an.

Kurz darauf öffnete sich die Tür erneut und Magnus kam zurück. Diesmal bedeutend freundlicher. Er blickte lächelnd zu mir herunter und setzte zu einer Entschuldigung an.

„Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie gerade noch derart plump über den Haufen gerannt habe. Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht allzu sehr wehgetan …“ Sein Blick wurde inniger, als er dem noch hinzufügte: „Vielleicht darf ich Sie zur Entschuldigung auf einen Kaffee bei mir einladen?“

Ich erhob mich und blickte geradewegs in sein offenes Lächeln hinein. Von einem Augenblick zum nächsten war ich ihm keine Spur mehr böse. Was für ein gewinnendes Lachen er doch hat, dachte ich noch, als mich mein schlechtes Gewissen mit voller Wucht traf. Oh nein, das Höschen! Was hatte ich nur getan? Ich mochte und wollte ihn doch! Nun war es zu spät; ich konnte es nicht wieder rückgängig machen.

Schnell murmelte ich: „Schon in Ordnung“, und beeilte mich, aus dieser unangenehmen Situation und aus dem Waschkeller herauszukommen.

Den gesamten Rest dieses Samstagnachmittags konnte ich an nichts anderes denken als an Magnus’ rosa verfärbte Wäsche. Was war nur in mich gefahren? Im Nachhinein tat es mir unendlich leid, besonders, da er sich hinterher so freundlich entschuldigt hatte. Es war das erste Mal, dass er so lange und dazu so charmant mit mir gesprochen hatte. Sogar auf einen Kaffee hatte er mich eingeladen. Den konnte ich wohl abschreiben, dachte ich bedauernd und bereute meine Slipaktion unendlich. Auf genau diesen Augenblick wartete ich, seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte, und nun versaute ich mir eine möglicherweise schöne Romanze schon im Ansatz. Was war ich nur für ein dusseliges Trampeltier, schalt ich mich im Stillen. Mein Gewissen ließ mir keine Ruhe. Ich versuchte mich mit Fernsehen abzulenken, aber auch das gelang nicht. Nicht einmal einen neuen Slip hatte ich mir angezogen, so sehr beschäftigte mich meine unüberlegte Tat.

Inzwischen war es dunkel geworden. Verzweifelt saß ich auf meinem Sofa, als es plötzlich an der Wohnungstür läutete. Ich fuhr erschrocken zusammen und erhob mich, um zu öffnen. Vor meiner Tür stand Magnus, in seiner Hand meinen roten, zarten Slip.

Er hielt ihn mir vor die Nase und fragte siegessicher: „Na? Kommt Ihnen dieses Stückchen Stoff vielleicht bekannt vor?“

In mir bäumte sich mein Schuldgefühl auf. Er ahnte, dass es meiner war. Sicher hatte er meine Aktion durchschaut. Wer sonst hätte das Höschen heute in seine Wäsche gelegt haben können? Vielleicht, so hoffte ich, war er mir aber nicht allzu sehr böse. Er ahnte schließlich, wie weh er mir vorher getan hatte. Vielleicht konnte er es ein wenig verstehen. Ich antwortete mit einem zaghaften Nicken, erleichtert darüber, dass er nicht halb so wütend klang, wie ich befürchtet hatte, dass er es sein würde.

„Dachte ich es mir doch! Und ich gehe ab Montag in Zartrosa ins Büro oder wie haben Sie sich das so vorgestellt?“

Bei dieser Vorstellung musste ich grinsen. Magnus zum Glück auch. Ich betrachtete sein Gesicht und entdeckte dieses kleine versteckte Lächeln. Ich fand es einfach unwiderstehlich! Es machte mir Mut und meine Unsicherheit verflog.

„Ich glaube, nun habe ich etwas wiedergutzumachen, was?“, fragte ich lächelnd und bat ihn herein. Er folgte meiner Einladung, meinen Slip noch immer zwischen seinen Fingern haltend.

„Sexy, übrigens“, bemerkte er zweideutig grinsend und deutete mit dem Kopf auf den knappen Fetzen in seiner Hand. Ich zwinkerte wortlos, nahm ihm den Slip ab und bot ihm nun meinerseits einen Kaffee an. Als wir kurz darauf aus den dampfenden Bechern tranken, gestand Magnus mir, dass er mir meinen Vergeltungsschlag nicht im Mindesten übelnehmen würde, da er nicht umhin komme, es auf eine bestimmte Art auch sehr anziehend zu finden. Er offenbarte mir mit einem vielsagenden Blick, dass er selbstbewusste Frauen liebe, die sich nicht scheuten, ihren eigenen Kopf durchzusetzen, und sich auch mal etwas trauten.

Da war etwas in seinen Augen, das mich in seinen Bann zog. Ich konnte mich dem nicht entziehen und verlor mich komplett in der Wärme seiner dunkelbraunen Augen. Unsere Blicke tauchten ohne Worte tief ineinander ein und als er näher rutschte, ließ ich mir gern gefallen, dass er mich überaus zärtlich küsste. Seine Lippen begegneten meinen und seine Zunge suchte den Flirt mit meiner. Ich stöhnte leise vor Wohlgefühl, was ihn ermutigte, noch einen Schritt weiterzugehen. Sein Atem wurde schneller und seine Küsse wilder. Sie gingen mir durch und durch und ich spürte das fordernde Streicheln seiner Zunge bis tief in meinem Unterbauch. Es kribbelte süß. Dort, wo ich noch immer nackt war. Oh ja, ich wollte Magnus ebenso sehr wie er mich. Zwischen zwei heißen Küssen sahen wir uns voller Verlangen an. Die Lust brannte in unseren Blicken und wir fühlten sie in unserem Schoß pulsieren.

Magnus erhob sich und zog mich an meiner Hand ebenfalls auf die Beine. Er trat einen Schritt näher, nahm mich in seinen Arm und presste mich begehrlich an sich. Sein Mund lag dabei an meinem Ohr und raunte mir die verführerischsten Komplimente zu. Worte, die süß waren wie Honig und die mir hinuntergingen wie Öl. Sie taten mir gut, meine Lust auf ihn wuchs und meine Scham lief fast über. Ich fühlte die Wärme deutlich, die sich mit sanftem Prickeln auf meiner Haut vermischte. Magnus’ Hände schoben sich unter mein Kleid, strichen liebevoll meine nackten Beine hinauf. Auch meine Hände ließ ich über seinen Körper wandern. Dabei fühlte ich meine Ahnung wunderbar bestätigt, dass unter seinem Hemd ein überaus maskuliner, in Form trainierter Körper steckte. Noch während er mir sagte, wie wunderschön ich sei und wie aufregend mein Körper sich in seinem Arm anfühlte, drangen seine Fingerspitzen zur Rundung meines Pos vor. Für einen kurzen Moment hielt Magnus den Atem an, dann aber, als er erfasste, dass ich unter meinem Kleid kein Höschen trug, atmete er stöhnend wieder aus. Er biss sanft in mein Ohrläppchen und seine Finger streichelten sich weiter zur Mitte meiner Schenkel vor.

„Du machst mich wahnsinnig, Julia“, keuchte er dabei und drückte mich fest gegen die harte Erhebung seiner Hose.

Das, was ich hierbei fühlte, ließ mich an Lust und hemmungslose Leidenschaft denken, die ich mit ihm zu teilen mehr als bereit war. Daher überlegte ich nicht lange, warf alle Bedenken in Bezug auf Anstand und Moral über Bord und schnurrte lasziv in sein Ohr:

„Und nun folgt der körperliche Teil meiner Entschuldigung.“ Mit diesen Worten öffnete ich seine Hose und nahm seine aufgerichtete Männlichkeit in meine Hand. Ich sah Magnus in die Augen, während ich damit begann, seinen pochenden Stab mit gezielten Bewegungen zu verwöhnen. Er versuchte weiter in meine Augen zu sehen, wurde aber bald von seinem Gefühl überwältigt. Er schloss die Augen, von einem genussvollen Aufstöhnen begleitet.

Meine Bewegungen wurden schneller, seine Männlichkeit noch härter und größer. Es zu sehen und zu fühlen war großartig. Oh, ich konnte nicht länger warten! Meine Lust auf ihn, der vollkommen erregt hier vor mir stand, wurde übermächtig. Ich nahm seine Hand in meine und führte sie von vorn an meine Mitte. Er reagierte mit wollüstigem Seufzern und der unausgesprochenen Bitte, mich jetzt und hier zu nehmen. Ich brauchte keine Sekunde länger zu überlegen, schließlich wollte auch ich nur eines …!

Ich ging einen Schritt rückwärts, schob mich mit dem Po auf die Tischplatte und lehnte meinen Oberkörper nach hinten. Mit den Fersen stützte ich mich an der vorderen Tischkante und auch Magnus zögerte nicht. Er trat zwischen mich. Ich hob meinen Kopf und schaute zu ihm. Dann sah und fühlte ich, dass Magnus mich mit mit seinen Fingerspitzen verwöhnte.

„Es ist fantastisch, wie lüstern du bist!“, flüsterte er voller Verlangen und senkte nur einen Atemzug später seine Lippen auf mein weiches, liebesbereites Paradies hinab. Was er nun mit mir tat, hatte ich in dieser vollendeten Form noch zuvor bei keinem anderen Mann erlebt. Er schien überall gleichzeitig zu sein. Seine Liebkosungen versetzten mich in einen berauschenden Zustand, aus dem ich hoffte, nie wieder zu erwachen. Meine Lust durchzog meinen gesamten Körper und jagte mir einen Schauer nach dem anderen über die Haut.

Er war ein Virtuose, beherrschte das Verwöhnen bis zur Perfektion. Ich glaubte, der Boden würde sich unter mir drehen. Ich ließ mich vollkommen treiben und streckte mich ihm entgegen. Mein Höhepunkt raste auf mich zu, wollte mich rasant mit sich nehmen. Ich krallte mich an beiden ­Seiten des Tisches fest und fühlte, dass er nicht mehr aufzuhalten war. Lediglich ein kurzer, spitzer Aufschrei entfuhr mir, dann trug er mich mit sich fort. Ich tauchte ein in das größte aller Gefühle und warf den Kopf nach hinten.

Dann tauchte er tief ab.

„Jaaa, das ist gut!“, seufzte mein Nachbar voller Begierde und begann sich rhythmisch zu bewegen. Seine Hände hielten mein Becken fest umgriffen. Mich bei jedem seiner sanften Bewegungen immer wieder eng an sich heranziehend, fand er schnell seinen Rhythmus. Ich schaute in sein Gesicht, sah die vereinzelten dunklen Strähnen, die ihm in die Stirn fielen, und den entrückten Ausdruck. Mit jeder erneuten Bewegung spannten sich seine Züge weiter an, wurde sein Ausdruck stärker von seiner enormen Lust geprägt.

„Jetzt! Jetzt Magnus!“, rief ich ihm zu, worauf er mir nur laut atmend ein unbeherrschtes „Ich auch“ entgegenbrachte. Gemeinsam erfasste uns die Woge höchsten Glücks. In diesen Sekunden presste er mich wieder besonders eng an sich. Selig seufzte ich auf.

Als unser Atem sich ein wenig beruhigt hatte, schob Magnus seine Arme unter meinen Oberkörper und zog mich zu sich hoch. Ich schmiegte mich an ihn. Er vergrub das Gesicht in meinen Haaren. So verblieben wir eine Weile, in der auch unsere Herzen in ihren normalen Takt zurückfanden. Glücklich lächelnd küsste ich die warme Haut seiner Schulter. Ja, ich wusste, mein Rachegedanke im Waschkeller war richtig gewesen. Und wenn wir uns seit diesem Tag im Treppenhaus begegnen, dann nicht mehr nur als Nachbarn, sondern als glückliches Paar.