Stefanie Heinzmann: "Ich wurde auserkoren, die Gemobbte zu sein"
Seit ihrer Jugend lebt Stefanie Heinzmann ihren Traum und steht auf den ganz großen Bühnen. In der VOX-Sendung "Sing meinen Song" (di., 20.15 Uhr) beeindruckt sie gerade wieder mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Was aber kaum jemand weiß: Als Teenager hatte sie lange Zeit mit Selbstzweifeln, Mobbing und einer Essstörung zu kämpfen.
Besonders in der Schule habe sie furchtbar gelitten.
erinnert sich die "My Man Is A Mean Man"-Interpretin im RTL-Interview.
Sie habe große Schwierigkeiten gehabt, zu den anderen Mädchen dazuzugehören – "Mädchensachen" seien einfach nie ihr Ding gewesen. Irgendwann konnte sie ihr eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen und entwickelte ein gestörtes Essverhalten. "Ich habe mich so ein bisschen überfordert, habe irgendwann nichts mehr gegessen – einfach keine Zeit gehabt, keine Lust gehabt", gesteht Stefanie.
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Imaginärer Freund Lester
Da sie damals ohnehin ein Problem mit ihrer Weiblichkeit hatte, habe sie sich zunächst über den Gewichtsverlust gefreut. "Und dann war einfach dieser Punkt – ich habe, glaube ich, 42 Kilo gewogen und dann einfach gemerkt: Ich schaffe das nicht alleine. Ich bringe mich da selber nicht raus." Mit 17 suchte sie sich deshalb professionelle Hilfe und wies sich selbst in die geschlossene Psychiatrie ein. In dieser Zeit trat dann auch Lester in ihr Leben – ein imaginärer Freund.
offenbart die Schweizerin bei "Die Stefanie-Heinzmann-Story" (VOX). Sie habe ihn damals oft gemalt. So konnte sie all den Hass in sich, aber auch den von außen, verarbeiten: "An Lester habe ich mich festgehalten." Er habe ihr geholfen, ihre Zweifel und ihren Selbsthass zu überwinden.
Ihre Eltern sind Stefanie Heinzmanns große Vorbilder
Nach drei Monaten in der Jugendpsychiatrie konnte sie schließlich ihre Dämonen besiegen. Heute ist Stefanie eine starke, selbstbewusste Frau. Geschafft hat sie das "mit sehr vielen Therapien – das ist Arbeit, das kommt nicht von selbst. Ich hatte keine Lust, Opfer von mir selbst zu sein."
Und auch die Unterstützung ihrer Familie hat einen großen Beitrag dazu geleistet. Ihre Mutter und ihren Vater beschreibt sie als ihre großen Vorbilder. Beide hätten ihr Leben lang gearbeitet und trotzdem stets auf ihre Kinder geachtet. "Ich kann einfach nur sagen, dass meine Eltern mich mit purer Liebe aufgezogen haben und da ziehe ich meinen Hut vor", erklärt sie stolz.
Kein Wunder, dass sie bis heute bei ihnen wohnt!
Text aus der Print-Ausgabe der "IN" 23/21 von Nathali Söhl
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