50 Jahre "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Das wurde aus Aschenbrödel und dem Prinzen

Seit 1973 beschert uns das Märchen "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" rund um das Waisenkind, das zur Prinzessin wird, ein frohes Fest. Die Liebe zwischen dem armen Mädchen und dem Prinzen erwärmt einfach das Herz. Doch was wurde aus den Darstellern? Einige von ihnen sind leider bereits verstorben, doch haben einen bleibenden Eindruck in der Schauspielwelt hinterlassen - so wie Aschenbrödel Libuše Šafránková oder der König Rolf Hoppe. Andere, wie Karin Lesch, zogen sich komplett aus der Filmwelt zurück ...

Erst wenn "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" läuft, ist Weihnachten 

Kein Weihnachten ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Wenn Libuše Šafránková auf Pferd Nikolaus durch die schneebedeckte Zauber-Landschaft und die unverkennbare "Aschenbrödel"-Melodie summt, dann kann Heiligabend kommen. In der Adventszeit läuft der Film unzählige Male im deutschen TV und ist auch bei den Streaming-Diensten abrufbar - absolut zu recht.  

Denn auch heute noch lässt der Märchenfilmklassiker unsere Herzen höher schlagen, wenn die junge Frau auch auf Raten von Eule Rosalie eine Nuss zu Boden fallen lässt - und diese sich in ein Jagdkostüm, ein zauberhaftes Ball-Outfit oder ein Brautkleid verwandelt. Es gibt wohl kaum ein Mädchen, das sich nicht wünscht, als heimlicher Gast beim königlichen Ball aufzukreuzen, alle Blick auf sich zu ziehen - und dann auch noch dem Prinzen den Kopf zu verdrehen. Hach ...

Dabei ist das tschechische Märchen im Winter 1972 / 1973 gedreht worden und ist somit bereits 50 Jahre alt. Kein Wunder also, dass einige der Schauspieler bereits verstorben sind - so leider auch das Aschenbrödel selbst.

Was aus den beiden Hauptdarstellern des Kultfilms geworden ist: 

1. Aschenbrödel - Libuše Šafránková

"Aschenbrödel" Libuse Safrankova - Foto bei ihrer Beerdigung 2021
Ein Foto der lächelnden Libuse Šafránková bei ihrer Trauerfeier im Juni 2021. © ddp Images

Sie setzte sich im Casting durch, da sie reiten konnte

Es ist wohl vor allem der Verdienst der frechen, emanzipierten, aber auch bildschönen und liebreizenden Schauspielerin Libuse Šafránková, die "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" zum Märchenfilm-Hit machten. Und dabei hätte die damals erst 20-Jährige die Rolle fast nicht bekommen. Eigentlich sei eine andere Schauspielerin vorgesehen gewesen, die dann jedoch schwanger wurde. Aus rund 30 Schauspielerinnen sei Šafránková dann als Siegerin des Castings für die Hauptrolle hervorgegangen:

Sie hatte eine Eigenschaft, die sie aus allen anderen heraushob. Sie konnte nämlich reiten, und das gab dann wahrscheinlich auch den Ausschlag, sie für diese Rolle zu besetzen,

wird Filmkritiker Ralf Schenk vom "Deutschlandfunk Kultur" zitiert. Bis auf einen Stunt habe sie alle Reitszenen in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ selbst gespielt.

Lebenslange Liebe mit Josef Abrhám

Privat fand auch tschechische Schauspielerin den Mann fürs Leben: 1976 heiratete sie den Schauspieler Josef Abrhám, mit dem sie bis zu ihrem Tod zusammenblieb. Neben dem gemeinsamen Sohn machten vier Enkelkinder das Glück des Paares perfekt. 

Bereits vor 20 Jahren zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem sie von der Boulevard-Presse angefeindet worden war.

Sie hat gesagt: ‚Jetzt ist Schluss mit Öffentlichkeit. Ich gebe auch keine Autogramme mehr und zeige mich auch nicht mehr in Talkshows.‘ Den allerletzten Ausschlag hat dann ihre Erkrankung gegeben. 

so Schenk. 

9. Juni 2021: Krebstod mit 68 Jahren

2015 erkrankte sie an Lungenkrebs, wurde operiert. Am 9. Juni 2021 verlor der Publikumsliebling den Kampf gegen den Krebs: Šafránková starb zwei Tage nach ihrem 68. Geburtstag an den Folgen ihrer Krebserkrankung in einem Prager Krankenhaus. Am Vorabend hatte sie sich noch einem operativen Eingriff unterzogen.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie in Šlapanice, wo sie aufwuchs. 2022 verstarb auch ihr Ehemann. 

2. Der Prinz - Pavel Trávníček

Pavel Trávníček 2019 gut gelaunt beim "Märchenfilmfest"

Der Prinz wurde zum Womanizer

Er ist einfach "der Prinz" - und ebenso wie Šafránková perfekt für den Märchenfilm gecastet worden: Pavel Trávníček. In seinen weißen Strumpfhosen, den halblangen dunklen Haaren und den braunen Augen verzauberte er wohl so manche Fernsehzuschauerin. Doch seine Rolle birgt auch Komik - etwa, wenn er von Klein Röschen einfach hochgehoben und vor versammelter Ballgesellschaft durch die Gegend gewirbelt wird. Der zunächst als eher unreif porträtierte Prinz, der einfach nicht erwachsen werden will, muss im Film erst mal Aschenbrödels raffiniertes Rätsel lösen, bevor er seiner Traumfrau den Schuh anziehen und den Ehering anstecken darf. Ebenso stand Trávníček für die Rolle vor einer Herausforderung: Anders als seine Co-Darstellerin musste er erst mal reiten lernen!

In den Folgejahren nach "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" wurde er in weiteren Märchenfilmen besetzt, 1982 sogar erneut an der Seite von Libuše Šafránková in "Der dritte Prinz".

Mit seiner vierten Ehefrau bekam er 2016 noch mal einen Sohn

1997 gründete er das Theater "Skelet" in Prag, wo er sowohl Intendant als auch Schauspieler tätig ist. Außerdem ist er als Moderator von Musikshows sowie als Synchronsprecher tätig. So lieh er unter anderem Alec Baldwin seine Stimme.

Anders als seinem Co-Star verlief das Privatleben des Prinzen turbulent: Er ist bereits in vierter Ehe verheiratet. 2015 heiratete er Ehefrau Nummer 4, Monika Trávníčková, mit der er 2016 einen Sohn bekam.

Aus früheren Ehen hat er bereits zwei erwachsene Söhne. 

Über verstorbenen Co-Star: "Für mich wird Libuse immer weiterleben"

Trávníček war einer der Ersten, die zur Trauerfeier seiner Kollegin kamen. In der St.-Agnes-Kirche in Prag nahm er im vergangenen Jahr Abschied von seiner Weggefährtin.

Es war sehr traurig, aber für mich wird Libuse immer weiterleben,

sagte er gegenüber "Tag24". Er versprach, bald nach Moritzburg nahe Dresden zu reisen, wo "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gedreht wurde. Hier wolle er ihr gedenken. 

Was aus den anderen Darstellern von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" geworden ist, siehst du ganz oben in der Bildergalerie

Verwendete Quellen: Deutschlankfunk Kultur, Tag24, Instagram, T-Online