Steckbrief von Griselda Blanco
- Vorname: Griselda
- Nachname: Blanco Restrepo
- Geburtstag: 15. Februar 1943
- Todestag: 3. September 2012
- Sternzeichen: Wassermann
- Geburtsort: Cartagena (Kolumbien)
- Größe: 1,52 Meter
- Beruf: Drogenhändlerin
74 Millionen Euro pro Monat: Mit Kokain verdiente Griselda Blanco ein Vermögen
Griselda Blanco Restrepo, auch bekannt als "Schwarze Witwe" oder "Kokain-Patin", war eine kolumbianische Drogenbaronin, die in den 1970er- und 1980er-Jahren aktiv war. In den USA baute sie ein riesiges Kokainimperium auf, wobei sie bis zu drei Tonnen pro Monat in die Vereinigten Staaten schmuggelte. Zudem wurde sie mit zahlreichen Morden in Verbindung gebracht, insgesamt soll sie zwischen 40 und 250 Menschen getötet haben lassen. Griselda Blanco war als "blutige, grausame und ehrgeizige" Führungspersönlichkeit des Medellín-Kartells bekannt, der damals größte Kokain-Exporteur weltweit, dem auch Pablo Escobar (†44) angehörte.
Blancos Netzwerk umfasste 1.000 Mitarbeiter. Ihr Vermögen wurde zeitweise auf bis zu 80 Millionen US-Dollar (circa 74 Millionen Euro) pro Monat geschätzt. Im Januar 2024 veröffentlichte Netflix eine Miniserie zu ihrem Leben mit dem Titel "Griselda", in der sie von Schauspielerin Sofía Vergara verkörpert wurde.
Die drei Ehemänner der "Schwarzen Witwe": Carlos, Alberto & Dario
Griselda Blanco war dreimal verheiratet. Da alle drei Ehemänner nach ihrer Beziehung starben, erhielt sie den Spitznamen der "Schwarzen Witwe". Gemeint ist damit eine Spinnenart, deren Männchen nach der Paarung dem Weibchen zum Opfer fallen.
Ihr erster Ehemann Carlos Trujillo war ein Dokumentenfälscher und Zuhälter aus Medellín, Kolumbien. Griselda und Carlos heirateten, als die damalige Sexarbeiterin erst 13 Jahre alt war. Zusammen bekamen sie drei Söhne, doch knapp 10 Jahre nach der Hochzeit ließ sich das Paar scheiden, arbeitete allerdings weiterhin zusammen in einem Marihuana-Vertriebsunternehmen. Nach einem "Geschäftsstreit" ließ Griselda Blanco ihren ersten Ehemann in den 1970er-Jahren ermorden, berichtete "Business Insider". Für seinen Tod wurde sie nie verurteilt.
Seit Anfang der 1970er-Jahre, kurz nach Carlos' Tod, war Griselda Blanco mit Alberto Bravo, einem Kokainschmuggler des Medellín-Kartells, zusammen. Gemeinsam bauten sie Blancos Drogenimperium in New York City auf, nachdem er sie in die Welt des Kokainhandels eingeführt hatte. Nachdem sie im Jahr 1975 wegen Drogenverschwörung in den USA angeklagt wurde, floh Griselda mit ihren Kindern und Alberto zurück nach Kolumbien.
Dort kam es schließlich zu einem verheerenden Streit zwischen dem Liebespaar, bei dem Griselda ihrem Partner unterstellte, Millionenbeträge ihres Kokaingeschäfts gestohlen zu haben. Auf dem Parkplatz eines Nachtclubs in Bogotá kam es deshalb zu einer Schießerei, bei der Griselda eine Schusswunde im Bauch und Alberto einen tödlichen Schuss ins Gesicht erlitt. "Sie erzählte mir, dass sie am offenen Fenster von Bravos geparktem Auto stand und er etwas sagte, das sie wütend machte. Also griff sie hinüber, steckte ihm die Mündung ihrer Waffe in den Mund und drückte ab", berichtete ein Mitarbeiter Blancos gegenüber "South Florida Sun Sentinel" im Jahr 1989. Für Albertos Tod wurde Griselda nie angeklagt.
Ihren dritten Ehemann, ihren Leibwächter Dario Sepulveda, heiratete Griselda Blanco im Jahr 1978, noch im selben Jahr kam ihr gemeinsamer Sohn in Medellín zur Welt. Ihre Ehe hielt nur fünf Jahre. Nachdem sich Dario zunehmend Sorgen darum machte, dass Griselda ihr Kind vernachlässigen und sich zu sehr auf das Kokaingeschäft konzentrieren würde, entfachte ein Rosenkrieg. Griselda behauptete, Dario würde sie mit einer anderen Frau betrügen, woraufhin er den gemeinsamen Sohn mit nach Kolumbien nahm, um ihn vor seiner Mutter zu schützen.
Im Jahr 1983 ließ Griselda Blanco ihren Ehemann Dario, der gerade mit ihrem Sohn unterwegs war, von zwei als Polizisten verkleideten Mörder auf offener Straße in Medellín hinrichten. "Die Polizisten forderten Darío auf, aus dem Auto auszusteigen. Er stieg aus und sie legten ihm Handschellen an, aber er begann zu rennen. Die Polizisten eröffneten das Feuer und erschossen Dario direkt vor den Augen des Kindes. Der kleine Michael schrie und rannte hinüber, um seinen Vater zu umarmen, aber als er dort ankam, war Dario bereits tot. Die Hinrichtung wurde auf Befehl von Michaels Mutter durchgeführt", schilderte Blancos Mitarbeiter. Für Darios Tod wurde sie nie angeklagt.
Nur eines ihrer vier Kinder überlebte
Griselda Blanco hatte insgesamt vier Kinder, die sie alle während ihrer Zeit als Drogenhändlerin zur Welt brachte. Ihre drei ältesten Söhne Dixon Trujillo-Blanco, Uber Trujillo-Blanco und Osvaldo Trujillo-Blanco arbeiteten als Erwachsene im Drogenimperium ihrer Mutter mit. Alle drei sollen später von verfeindeten Drogen-Clans ermordet worden sein, "angeblich als Vergeltung für das Gemetzel, das [Griselda] selbst verursacht hat", berichtete "Miami New Times". In der Netflix-Serie hieß es: "Dixon wurde erschossen, als er zu seinem Auto ging. Ozzy war in einem überfüllten Nachtclub. Uber wurde in Kolumbien erschossen, als er einen Drogendeal abschloss."
Michael Blanco behauptete während eines Auftritts in der Morningshow "¡Despierta América!", dass einer seiner Brüder noch am Leben sei. Er verriet jedoch nicht, ob es Dixon, Uber oder Osvaldo sein sollte.
Michael Corleone Blanco ist das einzige lebende Kind von Griselda Blanco, das in der Öffentlichkeit steht. Nach dem Tod seines Vaters Dario Sepulveda wurde der damals Fünfjährige in die Obhut seiner Mutter zurückgegeben und lebte bis zu ihrer Verhaftung im Jahr 1985 bei ihr in Irvine, Kalifornien. Nachdem Michael im Jahr 2012 selbst wegen Kokainhandels verhaftet wurde, beschloss er 2018, sein Leben zu ändern und gründete die Lifestyle-Marke "Pure Blanco", die sich auf alles von Streetwear bis hin zu Cannabis-Produkten spezialisiert hat. Von 2019 bis 2021 spielte er außerdem die Hauptrolle in der VH1-Reality-Show "Cartel Crew". Michael heiratete im Jahr 2021 und hat eine Tochter namens Faith. Bei Instagram bedankte er sich bei seiner Frau dafür, dass sie sich um seine Söhne kümmere, was darauf hindeutete, dass er mehrere Kinder hat.
Michael Blanco übte deutliche Kritik an der Netflix-Serie "Griselda" und reichte eine Klage gegen Hauptdarstellerin Sofía Vergara sowie den Streamingdienst ein. Darin behauptete er unter anderem, dass die Produzenten der Serie aufgezeichnete Gespräche mit Michael verwendet hatten, für die er nicht entschädigt wurde, und dass in der Serie unberechtigte Bilder seiner Familienmitglieder verwendet wurden.
Todesursache: Kopfschuss auf offener Straße
Griselda Blanco wurde am 3. September 2012 im Alter von 69 Jahren in Medellín getötet. Zwei Attentäter sollen die Drogenbaronin erschossen haben, als sie mit einem Motorrad an ihr vorbeifuhren. Griselda war zu diesem Zeitpunkt mit ihrer schwangeren Schwiegertochter in einer Metzgerei. Als sie das Geschäft verließ, trafen sie zwei tödliche Kugeln in den Kopf. Die Tat ähnelte dem Attentatsstil, den Blanco selbst während des Drogenkriegs in Miami praktiziert haben soll.
Laut der spanischen Tageszeitung "El País" wurde Griselda Blanco auf dem Friedhof Jardines Montesacro in Itagüí beerdigt. Auf demselben Friedhof wurde auch der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar beigesetzt.
Verwendete Quellen: Netflix, Vulture, History Defined, InTouch (USA), Business Insider, Today