Justiz-Skandal in El Salvador
Abtreibung wird von der Justiz in El Salvador (Zentralamerika) als Mord eingestuft. Selbst wenn Frauen aus gesundheitlichen Gründen ihr Kind verlieren, können sie in dem zentralamerikanischen Land zu langen Freiheitsstrafen verurteilt werden.
Eine Fehlgeburt wird vor Gericht zu Mord
Laut der Menschenrechtsorganisation Acdatee wurde Evelyn Hernandez vergewaltigt und erlitt nach einer achtmonatigen Schwangerschaft eine Fehlgeburt. Das Gericht in der Stadt Cojutepeque verurteilte Henandez am Mittwoch jedoch wegen Mordes.
#EvelynHernández, violada a los 17
— borisvian1 (@shababaty) 9. Juli 2017
A los 19, condenada a 30 años de carcel x abortar https://t.co/wHOk3tlqX0#ElSalvador pic.twitter.com/Tq97HN7YJR
Es folgte der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die seinerzeit 18-Jährige habe nicht ausreichend für ihr ungeborenes Kind gesorgt. Acdatee will das Urteil nun anfechten.
bekräftigt die Sprecherin der Organisation, Morena Herrera.
Evelyn Hernandez habe ihre Schwangerschaft nicht bemerkt
Die junge Frau habe die Vergewaltigung verschwiegen, weil sie Angst gehabt habe, zur Polizei zu gehen. Sie habe ihre Schwangerschaft nicht bemerkt und das Kind im April vergangenen Jahres unter starken Schmerzen in ihrem Badezimmer zur Welt gebracht. Die Staatsanwaltschaft behauptet, Evelyn Beatriz Herndandez Cruz habe das Baby nicht gewollt und habe den kleinen Jungen in die Güllegrube eines Bauernhofes geworfen.
Ihre Anwälte argumentierten jedoch, dass der Teenager eine Totgeburt nach Schwangerschaftskomplikationen erlitten habe - das Kind sei nicht mehr zu retten gewesen.
Prosecutors claimed Evelyn Beatriz Hernandez Cruz, 19, did not want the baby and had thrown the boy into a septi... https://t.co/QjR5P186e6
— Thus Spake (@thus_spake) 8. Juli 2017
Abgeordnete unternahmen im Oktober vergangenen Jahres einen Versuch, Abtreibungen zu entkriminalisieren. Sie scheiterten jedoch am Widerstand der Konservativen im Land.
sagte eine Sprecherin von Amnesty International.