ABBA: Eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten
ABBA ist eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Die schwedische Popgruppe wurde 1972 gegründet und hat in den folgenden Jahren zahlreiche Hits produziert. Die Bandmitglieder Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad haben mit ihren eingängigen Melodien und Texten weltweit Millionen von Fans gewonnen.
Zu ihren größten Erfolgen zählen unter anderem "Dancing Queen", "Mamma Mia" und "Waterloo". Mit diesen Songs haben sie nicht nur die Charts erobert, sondern auch den Eurovision Song Contest gewonnen. Insgesamt hat ABBA mehr als 400 Millionen Tonträger verkauft und gehört damit zu den meistverkauften Künstlern weltweit. Auch heute noch sind ihre Songs populär und werden oft im Radio und auf Partys gespielt sowie für Filme verwendet. ABBA hat die Musikgeschichte geprägt und wird auch in Zukunft unvergessen bleiben.
ABBA: Stalking-Drama um Agnetha Fältskog
Doch mit dem Erfolg kam auch das Drama. Besonders Agnetha Fältskog hat jahrelang unter den Attacken eines Stalkers gelitten. Gert van der Graaf, ein gebürtiger Niederländer, verfolgte das Bandmitglied über Jahre und versuchte sogar in dessen Wohnungen einzudringen. Der Fall "van der Graaf" gilt bis heute als einer der bekanntesten Stalking-Fälle in der Geschichte der Musikindustrie.
Als ABBA 1974 mit dem Song "Waterloo" den ESC (damals noch: Grand Prix Eurovision) gewann, verliebte sich Gert van der Graaf vor dem TV-Gerät in Agnetha. Zu dem Zeitpunkt war er gerade einmal acht Jahre alt! Der Junge setzte alles daran, die erfolgreiche Musikerin eines Tages persönlich kennenzulernen, sparte sein gesamtes Geld und lernte Schwedisch. 20 Jahre später, im Alter von 28 war es ihm dann endlich möglich nach Schweden zu reisen. Er klapperte mehrere Städte ab, durchforstete die Telefonbücher und fand nach einer langen Suche den Wohnort von Agnetha Fältskog. Von da an nahm das Drama seinen Lauf.
Agnetha Fältskog führte eine Beziehung mit ihrem Stalker
Im Jahr 1997 kaufte sich Gert van der Graaf ein Haus, nur 800 Meter von Agnetha Fältskogs Anwesen entfernt. Sein Plan war es, der Sängerin in der Nachbarschaft "zufällig" zu begegnen und von sich zu überzeugen. Und tatsächlich hatte er Erfolg! Nach einem Autounfall lag van der Graaf im Krankenhaus und schrieb Agnetha von dort aus einen Brief. Nur eine kurze Zeit später kam der ABBA-Star auf einen Besuch vorbei.
Ich konnte es nicht glauben, die Frau, die ich liebte, klopfte an meiner Tür. Ich habe hart gearbeitet, um Agnetha nahezukommen. Und dann war sie es, die zu mir kam,
erinnert sich der Niederländer in der Amazon-Prime-Doku "Take a Chance – Geständnisse eines Stalkers". Von 1997 bis 1999 führten sie dann sogar eine Beziehung! Nach der Trennung stellte van der Graaf der Musikerin nach, schrieb ihr Briefe, rief sie an und versuchte schlussendlich sogar in ihr Haus einzudringen. 2001 folgte dann das Kontaktverbot und die Ausweisung aus Schweden!
Agnetha Fältskog: Seit 49 Jahren Opfer eines Stalkers
Ihre Ruhe hatte Agnetha Fältskog dennoch nicht. 2005 wurde das Kontaktverbot aufgehoben und Gert van der Graaf kam zurück nach Schweden. Wie die Stockholmer Zeitung "Expressen" damals berichtete, lauerte der Stalker ihr erneut auf. Für Agnetha ein Szenario, welches sie seit Jahren belastet und sie heute, fast 20 Jahre später erneut durchleben muss. Denn der Streamingdienst Amazon Prime veröffentlichte am 19. Mai 2023 die Doku "Take a Chance – Geständnisse eines Stalkers", in der Gert van der Graaf selbst zu Wort kommt.
Petition gegen Amazon-Prime-Doku "Take a Chance – Geständnisse eines Stalkers"
Laut "Expressen" sollen Agnetha Fältskog und ihr Management vergeblich versucht haben, die Produktion der Dokumentation zu stoppen – ohne Erfolg!
Wir finden das respektlos und sehr langweilig,
wird die Managerin Görel Hanser in dem Artikel zitiert. Die ABBA-Fans riefen sogar eine Petition gegen die Veröffentlichung ins Leben. Darin heißt es:
Der Film würde jemandem eine Stimme geben, der Agnetha viele Jahre lang gequält hat. Solche Menschen sollten keine weltweite Plattform bekommen, um ihre unangemessenen Obsessionen und Verhaltensweisen zu diskutieren.
Amazon Prime wehrte sich gegen die Anschuldigungen und sieht eine Chance in der Veröffentlichung dieser Dokumentation. Die Perspektive von Gert van der Graaf zu zeigen, ermögliche laut eines Sprechers die Einblicke in die Denk- und Handlungsweise eines Stalkers. Weiter hießes: "Neben der Geschichte von Agnetha und Gert beleuchtet die Doku damit ein größeres Thema: nämlich das Thema Stalking generell. Ein wichtiges Thema, von dem hunderttausende Frauen betroffen sind."
2024 kehrt Gerd van der Graaf nach Schweden zurück
Anfang Juli 2024 wurde bekannt, dass Agnetha Fältskogs Stalker Gerd van der Graaf zurück in Schweden, genauer gesagt in der Stadt Nyköping, ist. Gegenüber "Expressen" erklärte er die Beweggründe dafür, nach Schweden zurückzukehren: "Ich liebe Schweden, ich spreche auch ein bisschen schwedisch." Tatsächlich soll er darüber nachdenken, für immer nach Schweden zu ziehen: "Ich lebe immer noch in den Niederlanden. Aber ich bin jetzt 58, und ich denke, dass ich meinen Lebensabend nach der Rente in Schweden verbringen werde." Mit Agnetha hätte das Ganze aber nichts zu tun: "Es geht mir hier gut, auch ohne Agnetha. Es fühlt sich für mich an, als sei ich heimgekommen. Ich will, dass sie ihr Leben lebt und sich frei fühlt. Ich möchte auch mit meinem Leben weiterkommen."
Die Amazon-Prime-Dokumentation "Take a Chance – Geständnisse eines Stalkers" zeigt neben Interviews mit dem Täter, Expertenmeinungen zu diesem Thema. Die Dokumentation zeigt auf eindrückliche Weise, wie gefährlich Stalking sein kann und wie es das Leben der Opfer beeinflusst.
Verwendete Quellen: Expressen, derwesten.de, Bild, Spiegel