Agnetha Fältskog & Björn Ulvaeus: Rosenkrieg hinter den ABBA-Kulissen

Agnetha Fältskog & Björn Ulvaeus: Rosenkrieg hinter den ABBA-Kulissen

Unvergessene Liebespaare: Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus von ABBA erlebten eine Liebe, die trotz ihrer Trennung die Musikwelt nachhaltig prägte.

Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus: Wir beenden unsere Ehe 

Eine friedliche Trennung gibt es wohl doch nicht. Zu dieser bitteren Erkenntnis kam ABBA-Sängerin Agnetha Fältskog (74) schon wenige Wochen, nachdem sie und Bandkollege Björn Ulvaeus (75) an Weihnachten 1978 beschlossen hatten: Es geht so nicht mehr weiter, wir beenden unsere Ehe. Ausgesprochen und öffentlich zugegeben hat sie das erst viel, viel später. Nach vier Jahrzehnten verriet sie in einem Interview: „Wir haben den Medien immer gesagt, dass wir eine glückliche Scheidung hatten, was natürlich eine Fassade war.“ 

Für ihre Kinder wollten sie sich vertragen 

Sie wollten vor allem die Millionen Fans auf der ganzen Welt beruhigen. Deren größte Sorge war, dass die Band nach dieser Schreckensmeldung auseinanderbrechen könnte. ABBA – das waren zwei junge, attraktive Paare aus Schweden, die mit Hits wie „Mamma Mia“ oder „Dancing Queen“ einen Ohrwurm nach dem anderen produzierten. Sie waren Idole, die eine heile Welt vorlebten. Dass sie sich abseits der Bühne beschimpfen, ignorieren oder sich gegenseitig Vorwürfe machen könnten – völlig undenkbar. Und es gab noch einen guten Grund, warum sie wirklich versuchen wollten, Freunde zu bleiben: ihre beiden Kinder, Linda (damals 5) und Peter Christian (damals 1). Doch für Eltern ist eine Trennung meist eine noch größere emotionale Herausforderung. Sie hatten sich, schon kurz nachdem sie sich 1969 bei der Aufzeichnung einer Fernsehshow ineinander verliebten, so sehr eine eigene kleine Familie gewünscht. 

Warum kümmerte er sich so wenig um sie? 

Auch wenn das gar nicht zu der beginnenden Karriere mit ABBA passte. Sie wurden für Auftritte in ganz Europa engagiert, standen bis spät nachts auf der Bühne. Im Jahr, als Linda zur Welt kam, arbeiteten die vier an ihrem zweiten Album. Die Single „Waterloo“ wurde zum ersten Millionen-Hit, im April 1974 gewannen sie damit den ESC in Brighton. Wann immer es ging, kam der Säugling einfach mit. Alles schien perfekt. 

Die erste Bewährungsprobe für die Liebe gab es, als eine große Tour nach Australien anstand. Linda, damals ein Kleinkind, blieb zu Hause und wurde von den Großeltern versorgt. Agnetha litt fürchterlich, war innerlich völlig zerrissen vor Sehnsucht und Schuldgefühlen. Papa Björn, der erst 27 Jahre alt war, hatte wenig Verständnis für die Bedürfnisse seiner Frau. Immerhin versprach er: „Nach der Tour ziehen wir in ein schönes, neues Haus.“ Die Immobilie brachte ihnen kein Glück, immer wieder konnten Fans auf das Grundstück gelangen. Agnetha war mit Linda oft allein, während Björn mit Kollege Benny Andersson (77) nächtelang im Studio an neuen Songs tüftelte. Das Ehepaar stritt häufiger, was auch für Spannungen in der Band sorgte, wie Anni-Frid und Benny später erzählten. Aber sie versöhnten sich auch wieder. Sehr leidenschaftlich. Agnetha wurde noch mal schwanger und im Dezember 1977 kam Sohn Peter Christian zur Welt. 

Dann nahm sie die zwei Kinder und zog aus 

Doch auch er konnte die Ehe seiner Eltern nicht retten. Man munkelte, Björn habe sich in Musikjournalistin Lena Källersjö verliebt, und Agnetha sei mit den Kindern ausgezogen. Die Band blieb noch über ein Jahr bestehen. Fältskog traurig: „Ich habe es immer als Versagen empfunden, dass Björn und ich nicht in der Lage waren, unsere Familie zusammenzuhalten.“

Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe der "Frau mit Herz".