
Armin Rohde: Sein letzter Wille – Mit Tabletten aus dem Leben
Er möchte auf gar keinen Fall ein Pflegefall werden! Um selbstbestimmt aus dem Leben scheiden zu können, nimmt Armin Rohde (70) sein Schicksal in die Hand… Sein dröhnendes Lachen ist ansteckend! Egal ob als Schauspieler ("Der gute Bulle") oder als Fotograf – Armin Rohde ist mit Leidenschaft dabei. Der gebürtige Gladbecker liebt das Leben, aber ihm ist auch bewusst, dass der Tod näher rückt. "Es ist, als hätte in den letzten Jahren jemand mein Zeitkonto geplündert. Ich darf gar nicht daran denken, dass der deutsche Mann im Durchschnitt nur 78,3 Jahre alt wird", sagt er im Interview mit "Bild". Es ist es ihm wichtig, Vorsorge zu treffen, zumal ihn der Tod schon seit seiner Kindheit begleitet. "Mit 12 habe ich meinen Lieblingsonkel verloren. Kurz vor dem Abitur nahm sich mein bester Freund das Leben. Das traf mich so hart, dass ich ohne Abschluss von der Schule ging", erzählt er.
Qualvolles Sterben macht ihm Angst
Dann spricht er vom langsamen Sterben seiner geliebten Mutter: "Meine Mama hatte Krebs, sie wusste, dass sie sterben wird. Sie ist vor unseren Augen quasi verhungert, weil ihr zuvor der Magen entfernt wurde. Man konnte einfach nichts mehr für sie tun. Für mich ein absoluter Horror." Ein qualvolles Ende, das Armin Rohde sich und seinen Liebsten – wenn möglich – ersparen möchte. "Vorsorge heißt für mich auch, Medikamente zu sammeln. Um selbstbestimmt aus dem Leben scheiden zu können", gibt er preis.
Seine größte Angst: "Irgendwo auf dem Gang liegen zu müssen und auf den Pfleger zu warten, der mich im Rollstuhl zum Essen schiebt." Daher hofft er inständig, "dass ich noch fit genug bin, mich aus eigener Kraft zu verabschieden. Ich möchte als Erwachsener das Recht haben, frei entscheiden zu dürfen: So, Kinder, seid mir nicht böse, das war's, ich gehe jetzt."
Dieser Artikel von D.K. erschien zuerst in der Printausgabe von DIE NEUE FRAU. Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen DIE NEUE FRAU – Jeden Mittwoch neu am Kiosk.
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