Wie reich ist Kanzlerkandidat Friedrich Merz wirklich?
Friedrich Merz (69) möchte Deutschlands nächster Kanzler werden und die Umfrageergebnisse sprechen für ihn. Laut aktueller Forsa-Umfrage liegt die Christlich Demokratische Union Deutschlands derzeit bei 31 Prozent. Der Parteivorsitzende Joachim-Friedrich Martin Josef Merz ist derzeit Oppositionsführer des Deutschen Bundestags und will in wenigen Monaten das Land regieren.
Immer wieder sorgen seine Aussagen, in denen er sich zur Mittelschicht zählt, für Empören. In einem "Bild"-Interview von 2018 erklärte er: "Also, ich würde mich zu der gehobenen Mittelschicht zählen." Zur sehr wohlhabenden Oberschicht gehöre er laut eigener Aussage allerdings "mit Sicherheit nicht". Diese Worte lassen auch sieben Jahre nach dieser Aussage aufhorchen. Der ehemalige Richter und Ex-Europaabgeordnete, er saß von 1989 bis 1994 im Europäischen Parlament, gab im Jahr 2018 an, rund eine Million Euro pro Jahr zu verdienen. Um CDU-Chef werden zu können und ein weiteres Mal in den Bundestag gewählt zu werden, gab er einen Großteil seiner Ämter auf.
Als Mitglied des Bundestags (MdB) erhält der Sauerländer die regulären Diäten von 11.227,20 Euro pro Monat. Als Fraktionsvorsitzender bekommt er zudem eine Zulage aus der Fraktionskasse, die sich an der Höhe der Diäten orientiert.
Friedrich Merz: Bundesverfassungsgericht zwang ihn, seine Nebeneinkünfte offenzulegen
Merz erklärte, dass für ihn Menschen zur "Oberklasse" oder "Oberschicht" gehören, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben. Das träfe auf ihn nicht zu. Neben seiner ersten Amtszeit im Bundestag arbeitete Friedrich Merz von 2002 bis 2004 als Anwalt in der Kölner Kanzlei "Cornelius Bartenbach Haesemann und Partner". 2005 wurde der dreifache Familienvater Partner im Düsseldorfer Büro der Anwaltskanzlei "Mayer Brown", die weltweit agiert. Ab 2014 war er für die Kanzlei als Senior Counsel tätig.
Er bekleidete zudem einige Posten bei anderen Unternehmen - meist mit einem Sitz im Aufsichtsrat - unter anderem bei der Flughafen Köln/Bonn GmbH (2017 bis 2020) oder der WEPA Industrieholding (2009 bis 2021) oder BlackRock Deutschland (2016 bis 2020). Sein Jahresgehalt wird von Experten hier auf rund 500.000 Euro geschätzt. Dies setzt sich zusammen aus etwa 150.000 Euro für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat sowie eine Vergütung für seine Beratungstätigkeit. Vor wenigen Wochen wurde er von BlackRock-Chef Dirk Schmitz für seine Verdienste gelobt: "Er war auf jeden Fall ein guter Aufsichtsratsvorsitzender unserer lokalen Rechtseinheit, der BlackRock Asset Management Deutschland AG, und ein wertvoller Berater für die Geschäftsführung."
Friedrich Merz, der stets betont, sich sein Vermögen selbst erarbeitet zu haben, spricht nicht gerne über Geld. So wurde er, nachdem er sich 2006 gewehrt hatte, seine Nebeneinkünfte als Bundestagsabgeordneter offenzulegen, 2007 vom Bundesverfassungsgericht dazu gezwungen. Wie das "Manager Magazin" damals berichtete, verdiente Merz zu dieser Zeit mindestens eine Million Euro pro Jahr als Anwalt und rund 250.000 Euro durch weitere Nebeneinkünfte. Wie viele Millionen sich über die Jahre auf dem Konto von Friedrich Merz angesammelt haben, kann nur geschätzt werden, jedoch ist von einer zweistelligen Summe auszugehen. So heißt es in verschiedenen Medienberichten, dass es sich um rund zwölf Millionen Euro handeln soll.
Verwendete Quellen: Manager Magazin, Watson.de, Wikipedia, t-online, mayerbrown.com, Rheinische Post