GNTM: Ex-Kandidatinnen packen in neuer Doku aus
Heidi Klums (50) ProSieben-Show "Germany's Next Tompdel" steht seit Jahren in der Kritik. Immer mehr Mädels packen nach ihrer Teilnahme aus und berichten davon, wie GNTM bei ihnen psychische Schäden hinterlassen hat. In der neuen Doku "STRG–F", die auf YouTube und in der ZDF-Mediathek verfügbar ist, kommen nun erneut ehemalige Teilnehmerinnen und Siegerinnen zu Wort. Laut einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks wurden für die 74-minütige Doku 50 ehemalige Kandidatinnen befragt. Nur neun von ihnen willigten ein, vor der Kamera zu sprechen.
Viele Teilnehmerinnen haben mit psychischen Problemen zu kämpfen
Die Frauen erzählen, dass sie sich während der gesamten Zeit nur in der Modelvilla aufhalten durften, rund um die Uhr gefilmt und komplett von der Außenwelt abgeschottet wurden, nicht einmal die Nachrichten durften sie verfolgen.
Ich bin gar nicht klargekommen, mental, körperlich, sozial auch nicht. Ich bin gar nicht mit den Mädels klargekommen. Ich hatte als private Einzelperson gar keine Ruhe.
erinnert sich Simone Kowalski (25), Siegerin der 14. Staffel. Nicht alle interviewten Frauen haben schlechte Erinnerungen an ihre GNTM-Zeit. Alle beschreiben jedoch, dass den Mädchen konkrete Rollen zugewiesen worden seien. Um Drama zu schüren, soll die Produktion sogar eingegriffen haben. "Die haben Informationen gestreut, die nicht den Tatsachen entsprochen haben, um Streit zu kreieren", berichtet Tessa Bergmeier (33), die 2009 Teil der Show war. Auch seien zusammenhangslose Sätze zusammengeschnitten worden, um eine Story für die Zuschauer zu konzipieren.
Von Hassnachrichtn bis Morddrohungen – die Auswirkungen von GNTM
In jeder Staffel gibt es eine Außenseiterin, eine Kandidatin, die mit ihrem Verhalten aneckt und keinen Anschluss findet. In der diesjährigen Staffel wurde Anya (19) diese Rolle zugewiesen. 2020 war es Lijana Kaggwa (27). In der Doku erzählt sie, dass sie bei GNTM zunächst positiv dargestellt worden sei. Als sie dann aber als Zicke und Außenseiterin gezeigt wurde, habe sie direkt Hassnachrichten bekommen. Einige davon liest sie vor: "Wenn ich dich mal sehe, spuke ich dir ins Gesicht. Am liebsten würde ich dich schlagen und dich richtig fertig machen, du Bitch", "Stirb du Hure, stirb", "Wenn ich dich sehen würde, würde ich dir erstmal deine Fresse einschlagen, du respektloses Stück Scheiße."
Der Hass gegen Lijana wuchs mit jeder Folge, sie wurde Opfer von Cybermoobbing und schließlich sogar auf der Straße angegriffen.
Ich wurde auf offener Straße beleidigt, ich wurde bespukt, mein Auto wurde zugemüllt, meiner Mutter wurde im Supermarkt nachgelaufen, sie wurde beleidigt. Es wurde sogar ein Giftköder in meinen Garten gelegt, um meinen Hund zu vergiften.
Wegen konkreter Morddrohungen wurde sie damals sogar unter Polizeischutz gestellt. Ein Statement von Heidi Klum zu den Vorwürfen gibt es nicht. Sie wollte sich in der Doku nicht äußern.
Verwendete Quelle: YouTube