Jolina Mennen wird auf offener Straße angegriffen
Während in den sozialen Netzwerken immer mehr Toleranz gelebt und auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam gemacht wird, sieht die Welt draußen leider noch ganz anders aus. Das hat Jolina Mennen (30) nun wieder schmerzhaft zu spüren bekommen. Bei einem Besuch in Hamburg wird die Influencerin auf offener Straße von einer fremden Frau angegriffen. Erst wird Jolina lautstark angeschrien, dann spuckt ihr die Frau sogar vor die Füße und wirft anschließend mit transphoben Beleidigungen um sich.
Ihr Aufhänger waren tatsächlich meine Tattoos, weil das ein Zeichen Satans sei und ich nur durch sie und die Hilfe Jesus dem Fegefeuer entkommen könnte. Als ich ihr daraufhin gesagt habe, dass ich eh recht schlechte Karten habe, weil ich transsexuell bin, ist sie geflippt, hat mir vor die Füße gespuckt und wild rumgeschrien,
berichtet Jolina bei Instagram. In ihrer Verzweiflung zückt die Ex-Dschungelcamp-Kandidatin die Handykamera und hält den Schockmoment fest. Rund 50 Passanten, die an den beiden vorbeikommen, schauen nur zu, schreiten jedoch nicht ein. Der Vorfall hinterlässt tiefe Spuren bei der RTL-Darstellerin, weshalb sie sich am nächsten Tag erneut in ihrer Story zu Wort meldet.
Jolina Mennen ist fix und fertig: "Ich bin echt durch mit dem Thema"
Zurück in ihrem Bremer Zuhause wirkt Jolina Mennen sichtlich aufgewühlt. Mit leerem Blick in die Richtung ihres Gartens schüttet sie ihren 333.000 Followern ihr Herz aus und erklärt:
Ich kann mich an die Anfänge meiner Transition erinnern, vor zehn Jahren oder so, als mir so etwas öfter passiert ist und das ist einfach ein krasses Gefühl. (...) Auf der einen Seite ist meine Transition abgeschlossen, in meinem normalen Alltag, in meiner Lebensrealität bin ich eine Frau - rundum, fertig, end of the Story. Ich habe keine Lust - ganz egoistisch - mich für das Thema einzusetzen. Ich bin durch damit. Wenn ich es selber nicht zum Thema mache, ist es kein Thema.
Die Beauty-Expertin habe sich lange genug den "unbequemen Schuh" anziehen müssen, in dem sie ständig auf ihr Leben als Transfrau reduziert worden ist. Früher habe sie so gut wie ausschließlich Fragen dazu bekommen, wie es ist, eine Transition zu durchlaufen - sowohl körperlich als auch mental. Inzwischen würde jedoch niemand mehr anhand ihres Aussehens darüber nachdenken, dass sie einst im falschen Körper geboren ist.
Dass sie durch Vorfälle wie den in Hamburg hingegen wieder in dieser Schublade landet, kostet die YouTuberin viel Energie. "Ich möchte gar nicht mehr über dieses Thema reden. Ich bin eine Frau, fertig. Gleichzeitig sehe ich, wie wichtig es ist, immer noch etwas zu tun und sich einzusetzen. (...) Aber wann komme ich? Wann ist auch mal genug? Wann darf ich aufhören zu kämpfen?", gesteht Jolina in ihrer Instagram-Story. Ein herzzerreißendes Dilemma, das wohl nur Betroffene nachvollziehen können.
Ich bin es leid, immer wieder das Gefühl zu haben, ich muss mich einsetzen, ich muss dem Ganzen eine Stimme geben. (...) Aber ich habe einfach keine Lust mehr. Ich bin echt durch mit dem Thema,
ärgert sich die Influencerin. Zum Abschluss teilt sie ein Foto von sich in schwarzen Dessous, das sämtliche Kritiker zum Schweigen bringen dürfte.
Verwendete Quelle: Instagram