"Leaving Neverland" sorgt für reichlich Kritik
Keine Verfilmung sorgte in der Vergangenheit für so viel Aufruhr wie die Dokumentation "Leaving Neverland" um den verstorbenen Sänger Michael Jackson. Das vierstündige Material von Regisseur Dan Reed, 54, stellt den einstigen King of Pop als einen mutmaßlichen Kinderschänder dar. In der Dokumentation kommen die vermeintlichen Opfer Wade Robson, 36, und James Safechuck, 41, zu Wort und erzählen schockierende Details aus ihrer Kindheit und der frühen Jugend, die sie zusammen mit Michael Jackson verbracht haben.
In den USA gab es bereits reichlich Kritik um die Missbrauchs-Doku. Am vergangenen Samstagabend konnte man erstmals auch in Deutschland die Dokumentation verfolgen. Der Sender ProSieben strahlte die HBO-Produktion "Leaving Neverland" zur Primetime aus und das Netz tobte. Während Wade Robson und James Safechuck über ihre prägenden Erlebnisse sprachen, häuften sich die Twitter-Kommentare mit dem Hashtag "#leavingneverland" der Zuschauer. Viele von ihnen waren sich noch immer unschlüssig, wem sie denn jetzt glauben sollen und ob die Taten des verstorbenen King of Pop tatsächlich so stattgefunden haben, wie sie in der Dokumentation dargestellt werden.
Twitter-Nutzer beschuldigen die Eltern der Opfer
Welche Meinung allerdings besonders oft unter den Tweets vertreten war, ist die, dass einige Zuschauer den Eltern der beiden vermeintlichen Opfer und Hauptrollen in der Doku die Schuld zum mutmaßlichen Kindesmissbrauch zuschreiben:
Missbrauch ist etwas so schlimmes!
— Unkommentiert (@Jesskommentiert) 6. April 2019
Wie kann ich als Eltern erst zulassen, dass das Thema jahrelang verschwiegen wird und nun mache ich mit meinem Sohn einen Marketingfilm drüber?
Egal was wahr oder unwahr ist. Diese Eltern haben versagt.#LeavingNeverland
Dabei wurde häufig die Mutter des heute 36-Jährigen Wade Robson beschuldigt und ihr Verhalten ganz und gar nicht nachvollzogen:
#leavingneverland
— frlwunderbar (@frlwunderbar1) 6. April 2019
Wie kann die Mutter so unbefangen und entspannt über diese Zeit reden? Keinerlei Wut, Hass oder Leid ist in ihrer Erzählung zu sehen, aber dafür ein stetiges Lächeln auf dem Gesicht.
Die Mütter sind, mit Verlaub, sehr sehr gruselig. #LeavingNeverland
— Alexandra (@MissVivienLeigh) 6. April 2019
Und die Mutter so: Haja! Ich saß mit Tina Turner im Bus, geh ruhig bei Michael schlafen, wer weiß mit wem ich dann nächste Woche im Bus sitzen darf! #LeavingNeverland
— SoSadLuna (@So_Sad_Luna) 6. April 2019
Wade Robson: Seine Mutter rechtfertigt sich
Bei Twitter machen die Zuschauer und Jackson-Fans ihrem Ärger Luft. Doch die Dokumentation zeigt die Situation auch aus der Perspektive der Mutter des vermeintlichen Opfers. Sie habe sich anfangs zwar gewundert, als ihr Sohn so viel Zeit mit Michael verbrachte. Wade habe ihr aber versichert, sie könne gehen und ihn allein lassen.
Wenn die Familie auf der Neverland-Ranch zu Besuch war oder Michael bei Auftritten begleitete, hatten die Eltern des Jungen ihre Zimmer stets ein paar Türen entfernt gelegen oder sogar auf einem anderen Stockwerk - auch wenn Zweifel bei Wades Mutter aufkamen, wurden diese sofort beseitigt, indem ihr versichert wurde, dass es eben keine anderen freien Zimmer mehr gegeben habe. Selbst nachdem Michael Jackson angeklagt wurde, sagte Wade unter Eid aus, dass ihm der King of Pop nie zu nahe gekommen sei oder ihn gar sexuell missbraucht habe. Hätte Wades Mutter gewusst, was Jacko ihrem Sohn angetan hatte, hätte sie so lange gekämpft, bis Michael die gerechte Strafe erhalten hätte. Im Nachhinein beschuldigt sie Michael Jackson sogar mit den Worten:
Jetzt bleibt allerdings erst einmal abzuwarten, welche schockierenden Details nach der Ausstrahlung der Dokumentation noch ans Licht kommen werden. Denn wem in diesem Fall zu glauben ist, bleibt weiterhin unklar.
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