Wodurch hebt sich "Love is Blind: Germany" von anderen Dating-Shows ab?
Steffi Brungs: "Love is Blind: Germany" kommt genau zur richtigen Zeit. Das Dating allgemein und damit auch viele Datingshows haben sich leider in einer sehr oberflächliche Richtung entwickelt, in der die Optik und Körperlichkeit komplett im Vordergrund steht.
Chris Wackert-Brungs: "Love is Blind" legt den Fokus wieder mehr auf das, was in einer Beziehung das Wichtigste sein sollte: Charakter, Gemeinsamkeit, Werte und eine tiefe emotionale Bindung.
Und wodurch hebt sich "Love is Blind: Germany" von den anderen LIB-Staffeln eurer Meinung nach ab?
Chris Wacker-Brungs: Durch unsere deutsche Mentalität. Wir sind in Sachen Gefühle zurückhalteder, tun uns oft schwer damit offen über Emotionen zu sprechen, es dauert länger bis wir uns binden und uns ein "ich liebe dich" über die Lippen geht.
Steffi Brungs: Und genau das macht "Love is Blind" international doch so spannend. Zu sehen wie anders andere Nationalitäten mit Gefühlen, Dating, Liebe und Ehe umgehen und wir wir uns da unterscheiden.
Habt ihr euch anders auf den Job vorbereitet als sonst? Zum Beispiel mit einem Serienmarathon, um alle LIB-Staffeln zu schauen?
Steffi Brungs: Da wird selber große Fans von "Love is Blind" sind, waren wir eh schon voll im Thema. Wir hatten bereits alle US-Staffen gesehen. Genauso UK, Schweden, Brasilien und Habibi. Aufs Thema mussten wir uns also nicht groß vorbereiten.
Chris Wackert Brungs: Viel mehr mussten wir uns mental darauf vorbereiten nun das erste Mal gemeinsam zusammen vor der Kamera zu stehen. Wir hatten bis dato ja noch nie zusammen gearbeitet. Aber Gott sei Dank haben wir auch das ohne Ehekrise hingekriegt. (lacht)
Was war das Schwerste daran, für LIB Germany zusammen vor der Kamera zu stehen?
Steffi Brungs: Nach Drehschluss direkt abzuschalten. Wir haben so mit unseren Singles mitgefühlt, dass wir oft noch lange über deren Geschichten weiter philosophiert haben.
Einige Zuschauer kritisieren, dass die "Love is blind: Germany"-Kandidaten ziemlich kalt und unromantisch rüberkommen, weil es bisher keine Liebesgeständnisse gab und viele der Pod-Gespräche für sie im Vergleich zu anderen Staffeln eher oberflächlich wirken. Wie seht ihr das?
Chris Wackert-Brungs: Wir sind da ganz anderer Meinung. Es wurden in den Pods Liebesbriefe geschrieben, es wurde über schwierige Kindheiten, frühere Beziehungen oder auch die Rolle von Glaube und Religion gesprochen. Alles sehr private und intime Themen. Das ganze Experiment und sich so zu öffnen, erfordert viel Mut.
Steffi Brungs: Dazu dürfen wir nicht vergessen, hier daten sich im besten Sinne ganz normale Menschen. Die aufeinmal so viele Dates innerhalb kürzester Zeit haben. Das ist eine überwältigende Situation.
Wer oder was hat euch in der Show am meisten überrascht?
Steffi Brungs: Zu Beginn des Experiments hatten wir ein wenig die Sorge, dass sich aufgrund unserer typisch deutschen, zurückhaltenden Art vielleicht doch niemand blind verliebt und verlobt.
Chris Wackert-Brungs: Da lagen wir Gott sei Dank völlig falsch. (lacht) Und wir freuen uns sehr für die Paare, die sich gefunden haben.
Habt ihr ein Lieblingspaar in der Staffel? Wenn ja, wen?
Chris Wackert-Brungs: Wir wollen nicht spoilern. Fragt uns nach der Reunion nochmal. ;)
Im Netz kursiert das Gerücht, dass eine Teilnehmerin ein Handy ans Set geschmuggelt und die Männer gegoogelt hat. Stimmt das?
Steffi Brungs: Da haben wir nichts von mitbekommen. Dazu kannten die Teilnehmer nur ihre Vornamen. Wir fragen uns also inwieweit das Googeln was gebracht hätte.
Können wir uns auf eine zweite Staffel freuen?
Chris Wackert Brungs: Das müsst ihr nicht uns, sondern Netflix fragen. ;)
Und natürlich die wichtigste Frage: Ist Liebe eurer Meinung nach blind? Und was muss gegeben sein, damit so eine Liebe dann auch Zukunft hat?
Steff Brungsi: Ja, wir sind der Meinung, dass Liebe blind sein kann.
Chris Wackert-Brungs: Wenn man in den Pods jemanden trifft, dem man sich zu 100 Prozent öffnen kann und will, bei dem man das Gefühl hat, man kann über alles sprechen und dabei zu 100 Prozent man selbst sein, stehen die Chancen dafür richtig gut.
Steffi Brungs: Denn neben Gefühlen füreinander sind eine gute, ehrliche und respektvolle Kommunikation, sowie Kompromisse eingehen ohne sich verbiegen, die wichtigsten Grundsteine für eine langlebige Beziehung.