Michael "Bully" Herbig: Komiker, Regisseur & Drehbuchautor – So tickt das Multitalent

Michael "Bully" Herbig: Komiker, Regisseur & Drehbuchautor – So tickt das Multitalent

Seit über 30 Jahren ist Michael "Bully" Herbig aus der deutschen Unterhaltungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Doch wer ist der Komiker, Regisseur und Produzent eigentlich genau? 

Michael "Bully" Herbig: So fing alles für ihn an

Am 29. April 1968 erblickte Michael Bully Herbig (55) in München das Licht der Welt. Schon früh war der gebürtige Bayer unter seinem bekannten Spitznamen "Bully" bekannt. Als einer von vielen Michaels in seiner Schulklasse nutzte sein früherer Lehrer die Gunst der Stunde, um seinen Schüler von den anderen Kindern namentlich zu unterscheiden. Als Fan des "FC Bayern München" soll Michael ein Trikot des Fußballvereins mit dem Sponsoren Slogan "Die Bullen kommen" von dem LKW-Hersteller Magirus-Deutz getragen haben. Der Rest ist Geschichte und "Bully" wurde zu einem festen Bestandteil und Erkennungsmerkmal des Produzenten. 

Als Sohn einer alleinerziehenden Mutter ohne Kontakt zu seinem Vater beschrieb "Bully" in der Vergangenheit seine Kindheit als "sehr glücklich" und schon früh war dem Münchener klar, in welche berufliche Richtung er gehen möchte. Der Wunsch, Schauspieler zu werden, kam mit acht Jahren auf. Ausgerechnet Kult-Regisseur Alfred Hitchcock (†80) öffnete dem kleinen "Bully" die Augen – er möchte mehr mit seinem Leben anfangen, als "nur" vor der Kamera zu stehen. Die Folge: Michael Herbig verlässt vorzeitig die Schule mit der mittleren Reife, um Filmemacher zu werden. 

Seiner Mutter zuliebe macht der Münchener jedoch vorerst eine Ausbildung als Fotograf, um bei seiner Bewerbung an der Hochschule für Fernsehen und Film in München etwas vorweisen zu können. Der Einzug in die Bundeswehr und die Hochschule machten dem talentierten jungen Mann jedoch einen Strich durch die Rechnung. 

"Bully" Herbig: Radio statt Film und Fernsehen

Durch Umwege fand der mittlerweile 55-Jährige dennoch seinen Weg. Was mit einer Firma für Ansagetexte auf Anrufbeantwortern mit einem Freund begann, endete bei einem privaten Radiosender, bei dem "Bully" von 1992 bis 1997 regional und dann national beruflich im Radio herum witzelte. Gemeinsam mit seinen Kollegen und Freunden Christian Tramitz (68) und Rick Kavanian (52) verkörperte er die damals sehr beliebten Münchener "Bayern-Cops" in kurzen Gags, die sie nach rund 800 Radio-Folgen dann bei dem Sender "München TV" weiter umsetzten konnten. 

Mit einem 20-minütigen Filmsketch namens "Easy Bully" im Jahr 1997 wird erstmals der Privatsender ProSieben auf das Comedy-Trio aufmerksam. Die Folge: die Geburtsstunde ihrer eigenen Show – die "Bullyparade". 

Hast du gewusst, dass Michael "Bully" Herbig so einen schweren Start in seinen Wunschberuf hatte?

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Die glorreichen 2000: "Der Schuh des Manitu", "(T)aumschiff Surprise - Periode 1" & Co

Nach dem ersten Erfolg der beliebten Kult-Show konnte sich der Komiker einen Traum erfüllen: "Bully" übernahm Anfang der 2000er-Jahre die Regie der Schwörer-Komödie "Erkan & Stefan". Viel lieber würde der junge Filmemacher jedoch an seinem eigenen Projekt arbeiten, doch für die Idee seines Western sollte sich die Suche nach einem Verleih für den Film als etwas schwierig gestalten. Nach rund drei Jahren der Planung ließ sich Produzent Bernd Eichinger (†61) für die Idee "Der Schuh des Manitu" gewinnen. 

An dem Drehort in der Wüste von Almeria in Südspanien übernahm "Bully" nicht nur neben seiner Starbesetzung drei Rollen, sondern auch die Regie, die Produktion und das Schreiben des Drehbuches. Mit Erfolg: Die Western-Parodie begeisterte rund über 11,7 Millionen Zuschauer und das trotz finanzieller Schwierigkeiten und schlechten Kritiken. 

Im Jahr 2004 ging es dann durch eine Abstimmung der "Bullyparade"-Zuschauer humorvoll mit der Parodie von "Star Trek" und "Star Wars" weiter. Mit "(T)raumschiff Surprise - Periode 1" stelle "Bully" Herbig neue Rekorde auf und übertrumpfte sogar sein erstes eigenes Filmwerk. Nach diesen Erfolgen folgten weiter Filme und Produktionen aus dem Hause Herbig.

Seit 2021 begeistert der Münchener nun die Zuschauer und Abonnenten von Amazon Prime als Spielleiter und Schiedsrichter in der Comedy-Serie "LOL: Last One Laughing". Nach erfolgreichen vier Staffel folgt in diesem Winter sogar erstmals ein Weihnachts-Special. 

Michael "Bully" Herbig für "(T)raumschiff Surprise – Periode 1".
Parodien scheinen "Bully" zu liegen. Nach dem Western folgt der "Star Trek"-Verschnitt "(T)raumschiff Surprise – Periode 1".© Getty Images

Michael Bully Herbig: Privatleben als Tabuthema 

Seit 2003 ist der Produzent mit seiner Frau Daniela verheiratet. Mit der Geburt ihres Sohnemannes Ben im Jahr 2010 machte das Paar sein Glück komplett. Gemeinsam soll die Familie im Süden von München leben, doch mehr ist nicht über das Privatleben der TV-Ikone bekannt. "Bulls"-Fans müssen ja auch nicht immer alles wissen, oder?!

Verwendete Quellen: ProSieben, michael-bully-herbig.de, Amazon