Gleich am Anfang im Film sieht man Sie mit Penélope Cruz bei einer scharfen Sex Szene im Bett. Viele Männer werden sicherlich vor Neid erblassen. Wie war diese Szene für Sie?
Um ehrlich zu sein sind solche Szenen eher peinlich als sexy. Ich versuche immer, dass sich meine Partnerin wohl fühlt und nicht denkt, dass ich versuche sie zu bedrängen. Penélope und ich haben uns aber toll verstanden, Gott sei Dank (lacht). Und mit ihrem Mann Javier Bardem habe ich mich auch toll verstanden.
Was ist ihr letzter Gedanke der Ihnen bei so einer Szene durch den Kopf geht, kurz bevor der Kameramann 'Action' ruft?
'Mach es richtig, mach es richtig!' Ebenso muss ich ja versuchen die Szenen so glaubwürdig wie nur möglich zu spielen. Also denke ich an jemanden in den ich verliebt bin, damit ich Gefühle wachrufe um mich richtig in die Szene hinein zu versetzen.
Steve McQueen (Regisseur mehrerer Filme mit Fassbender. Anm. der Red.) hat gesagt, dass Sie bei einer der Vergewaltigungszene ohnmächtig wurden!
Ja, das war komisch und ist mir noch nie zuvor passiert. Ich habe mich da wohl so reingesteigert, zu schnell geatmet, hyperventilliert und schon passierte es. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf Lupita drauf. Ich schaute mich um und sah Kameras und Licht. Es dauerte echt ein paar Sekunden bevor ich wusste, wo ich war und was wir hier machen.
Noch vor zwei Jahren waren Sie in San Sebastian beim Filmfest. Sie kamen ganz alleine mit ihrem Motorrad an und sogar ohne Publizist. Wie hat sich Ihr Leben seitdem verändert? Können Sie so etwas noch machen?
Klar. Damals war ich mit meinem Vater auf einer Motorrad-Tour. Und natürlich kann ich noch ganz alleine auf die Strasse gehen, bei mir bricht kein Chaos aus wenn mich die Leute sehen, so wie bei anderen Schauspielkollegen. Vielleicht, weil meine Schauspielkarriere in späteren Jahren begann? Mir folgen keine Teenager.
Aber sicherlich gibt es genügend Frauen die Ihnen folgen?
Vielleicht, ja. Aber die totale Begeisterung und Schwärmerei kommt auf jeden Fall von den Teenagern (lacht).
Also behaupten Sie, dass Sie noch unerkannt auf der öffentlichen Strasse spazierengehen können ...
Ja, das behaupte ich (lacht). Bis mich jemand erkennt, bin ich meistens schon weg. Ich bin nämlich schnell (lacht).
Es würde Ihnen also auch nichts ausmachen, erkannt zu werden?
Nein, ganz und gar nicht. Das bedeutet eigentlich nur, dass ich Glück habe und die Leute mich für meine Arbeit anerkennen.
Und würden Sie sagen, dass die Leute anders mit Ihnen umgehen, eben weil Sie berühmt sind?
Das auf jeden Fall (lacht). Vor allem die Frauen. Ich merke es oft, wenn ich etwas erzähle denke ich mir nur: 'Oh Mann ist das langweilig', und die Frau deren ich das erzähle sagt: 'Wow, wie interessant'….lacht. Vor Jahren, wäre sie aufgestanden, hätte sich umgedreht und wäre weggegangen (lacht).
Erzählen Sie mir von dem Motorradtrip mit ihrem Vater!
Der war toll. Wir fuhren 5000 Meilen durch ganz Europa und waren sechs Wochen unterwegs. Meine Mutter kam und besuchte uns in Sarajevo und Dubrovnik. Dort mieteten wir uns ein Segelboot und segelten sieben Tage um die Inseln. Ich liebe Urlaube und vor allem viel Zeit mit meinen Eltern verbringen zu können. Sie haben immer so hart im Restaurantgeschäft gearbeitet, deshalb ist es jetzt umso schöner, dass wir Zeit füreinander haben.
Ist die Schauspielerei Ihr Traumjob?
(wie aus der Pistole geschossen) Nein, Rennfahrer. Und zwar schon seit dem ich ein kleiner Knirps bin.
Echt?
Ja, Ich war schon immer von Autos und…
Adrenalin…
… genau, angetan. Diese Sensation der Geschwindigkeit - unfassbar. Aber ich gestehe ihnen jetzt einfach mal, dass ich noch nicht einmal ein Auto besitze (lacht).
Interview: Rachel Kasuch