Mutter von Avicii: Erschütternde Beichte - "Seine Musik kann ich bis heute nicht hören"

Mehr als zwei Jahre ist es her, dass sich Tim Bergling (†28), alias Avicii, das Leben nahm. Nun brach seine Mutter erstmals ihr Schweigen und sprach offen über die schwere Zeit nach dem Suizid ihres Sohnes …

Anki Lidén: "Es war traumatisch"

Als am 20. April 2018 die Nachricht vom Tod Aviciis um die Welt ging, waren Menschen auf der ganzen Welt zutiefst erschüttert. Wie ernst es um die mentale Gesundheit des 28-Jährigen stand, wussten die Wenigsten. Umso schockierender war die Nachricht, dass der berühmte Musiker den Freitod gewählt und sich selbst das Leben genommen hatte.

Seitdem sind viele Monate vergangen und bisher hatte die Familie von Tim zu den tragischen Ereignissen geschwiegen. Doch jetzt gab seine Mutter Anki Lidén, 73, gegenüber der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" erstmals ein Interview. Über den Tod ihres Sohnes sagt sie:

Es war traumatisch. Ich war vom Schock wie betäubt.

Bis heute leidet die 73-Jährige unter dem schmerzlichen Verlust: "Viele glauben, dass es einem in der Trauer nach zwei Jahren besser geht, aber bei mir ist es nicht so. Ich kann manchmal immer noch nicht fassen, dass er weg ist. Manchmal geht es mir heute viel schlechter als damals kurz nach seinem Tod. Es ist schlimmer auf eine andere Art, nun begreife ich langsam, was passiert ist. Ein Kind zu verlieren ist einfach schrecklich. Der Schock und das Trauma sitzen tief."

Mehr zu Avicii:

"Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach Tim"

Nach dem Suizid von Avicii gründete seine Familie die "Tim Bergling Foundation", um das Verständnis für Selbstmordgefährdete und ihre Angehörigen fördern soll:

Das Interesse ist sehr groß, wir wollen nun mit verschiedenen großen Organisationen zusammenarbeiten. Es soll kostenfreie Hilfe und Chaträume geben. Junge Leute, die in einer Krise sind, brauchen Hilfe, egal wo sie sind. Der Bedarf nach schneller und vorbeugender Hilfe ist überall sehr groß. Wir hoffen, dass wir hier etwas tun können.

Die Arbeit für die Stiftung hilft Anki den Tod ihres Sohnes allmählich zu verarbeiten, doch die Trauer ist noch immer allgegenwärtig: "Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach Tim. Seine Musik kann ich bis heute noch nicht hören. Dann fange ich nur an zu weinen."

Wenn du selbst depressiv bist oder Selbstmord-Gedanken hast, kontaktier bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhälst du Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.