"Internetbekanntschaft" von Hannah Parker

"Internetbekanntschaft" von Hannah Parker - aus "eDate … aus dem Chat ins Bett"

Wie das Ganze angefangen hat, weiß ich eigentlich nicht mehr. An einem ziemlich kalten und verregneten Abend hat mich meine Neugierde in einen Chat getrieben.

Nach vielen merkwürdigen Chatpartnern wollte ich eigentlich schon wieder gehen, als mir Martin über den Weg lief. Schnell stellten wir fest, dass wir nicht nur ungefähr gleich alt waren, sondern auch nur wenige Kilometer voneinander entfernt wohnen. Mit seiner angenehmen und sympathischen Art verwickelte er mich sehr schnell in ein langes Gespräch und als wir uns nach vier Stunden verabschiedeten, hoffte ich nur, dass er sich auch wirklich zumindest per E-Mail bei mir meldete.

Die Hoffnung wurde wenige Tage später auch erfüllt und wir tauschten weiterhin Nettigkeiten per E-Mail aus. In einer davon beschrieb er mir zum Beispiel, wie er am liebsten eine Frau küsst und beim Lesen schmunzelte ich leise vor mich hin. Unsere Schreiberei entwickelte eine Art von Eigendynamik, unsere Beschreibungen wurden detaillierter und meine Neugierde steigerte sich von E-Mail zu E-Mail. Vor zwei Wochen verabredeten wir uns mal wieder zum Chatten und es wurde genauso lustig und prickelnd wie beim ersten Mal, als er mich plötzlich um meine Telefonnummer bat. Normalerweise gebe ich sie nicht so schnell an einen Fremden heraus, aber irgendwas an seiner Art reizte mich so sehr, dass ich seine Stimme hören wollte und schließlich nachgab. Und seine Stimme war genauso wie erwartet: lustig, erotisch und sie ließ eine Gänsehaut auf meinem Rücken entstehen. Das Telefonat dauerte fast zwei Stunden und ich konnte danach nur sehr unruhig einschlafen, wachte ständig auf und träumte sogar von dieser Stimme. Es wurde zu einer Art täglichen Routine, abends vor dem Schlafengehen miteinander zu telefonieren, und jeden Morgen weckte er mich mit einer fröhlichen SMS, eine sehr angenehme Art übrigens, geweckt zu werden.

Und so war es vorhersehbar, dass Martin mich eines Tages zu einem Abendessen einlud. Meine Neugierde war mittlerweile groß, ich wollte der Stimme am Telefon und den Worten am PC einer Person zuordnen können. Als der Freitagabend endlich da war, stand ich völlig nervös vor meinem Kleiderschrank, von der Frage überfordert, was ich zu diesem Treffen anziehen wollte. Ich entschied mich für eine schwarze Hose, ein Top und eine leichte Strickjacke, falls es doch etwas kühler werden sollte. Die schwarzen Schuhe ließen mich ein paar Zentimeter größer werden, da er mich nach seinen Angaben doch um ein gutes Stück überragen dürfte. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und atmete tief durch, als es an der Tür klingelte. Pünktlich war er also schon mal und als ich die Tür öffnete, blickten mich zwei strahlend blaue Auen an. Seine Verlegenheit bemerkte ich an seinem Lächeln, aber ganz seiner charmanten Art entsprechend hatte er einen großen Strauß Sonnenblumen – meine Lieblingsblumen – mitgebracht. Unser erstes Date wurde ein voller Erfolg. Der Abend verflog nur so und es entstand nicht einmal ein peinliches Schweigen, in dem wir uns nichts mehr zu sagen gehabt hätten. Die anfängliche Scheu war schon beim Einsteigen in sein Auto verschwunden und als wir nach dem Essen zurück zum Parkplatz gingen, nahm er wie selbstverständlich meine Hand. Wie befürchtet wurde es wirklich ein wenig kühl und als er seinen Arm um meine Schulter legte und mich ein wenig näher an sich heranzog, ließ ich mich dankbar von seinem Körper wärmen.


Vor meiner Haustür angekommen, machte er jedoch keine Anstalten mit reinzukommen. Ich war schon leicht enttäuscht, ich wollte den Abend noch nicht enden lassen, als er sich zu mir herunterbeugte und sanft meine Lippen berührte. Sie fühlten sich weich an und als ein Protest meinerseits ausblieb, legte er einen Arm um meine Hüften und zog mich näher an sich heran; noch immer seine Lippen auf meinen Mund. Der Kuss war genauso, wie in seiner E-Mail beschrieben: Zuerst fuhr er mit seiner Zunge meine Lippen entlang, drängte sich zärtlich zwischen sie und als ich meinen Mund ein kleines Stückchen öffnete, schob er sie fordernd hinein. Wie lange dieser Kuss dauerte, weiß ich nicht mehr, aber irgendwann umfasste er mit seiner rechten Hand mein langes, dunkles Haar und schob es zur Seite. Er liebkoste meinen Nacken mit seinen Lippen und seiner Zunge, biss sanft in ihn, so dass er mir ein leises Stöhnen entlockte. Als er an meinem Ohrläppchen angekommen war, legte ich freiwillig meinen Kopf auf diese Seite und drückte mich ganz nah an ihn heran. Während er weiter meinen Nacken und das Ohrläppchen verwöhnte, strich ich mit beiden Händen seinen Rücken entlang, fuhr seine Wirbelsäule mit den Fingernägeln nach und stellte mit Wohlwollen fest, dass es ihm gefiel. Umso erstaunter war ich, als er sich plötzlich von mir löste, mir lächelnd eine gute Nacht wünschte und in der Dunkelheit verschwand.

Noch immer verwundert stand ich da und ging dann in meine Wohnung. Die ganze Nacht dachte ich über sein Verhalten nach und schlief mit einem sehr unguten Gefühl im Bauch ein. Normalerweise bedeutete so ein Verhalten nichts Gutes, umso erfreuter stellte ich morgens fest, dass er mich nicht vergessen hatte, denn ein leises Piepen meines Handys zeigte mir den Eingang meiner Guten-Morgen-SMS an. So verlief auch die kommende Woche, wir schrieben uns E-Mails, telefonierten viel und verabredeten uns für den kommenden Samstag zum Kino. Bei der Kleiderauswahl am Samstagabend beschloss ich bereits, ihn diesmal nicht so einfach verschwinden zu lassen. Ich wählte meine weiße Spitzenunterwäsche, einen langen Rock und eine weiße Bluse. Seine Vorliebe für Röcke hatte er in einer seiner E-Mail mal erwähnt und ich beschloss, dieses Wissen für mich zu nutzen. Meine Haare trug ich wie gewohnt offen und sie fielen mir erfreulicherweise heute mit leichten Locken über die Schulter. Und wieder hatte ich ein angenehmes Kribbeln im Bauch und musste tief durchatmen, bevor ich zum Kino fuhr. Auch dieser Abend verlief lustig und entspannt und bei mir zu Hause angekommen, nahm ich all meinen Mut zusammen: „Möchtest du noch eine Tasse Kaffee?“, fragte ich ihn lächelnd und bekam die erhoffte Antwort. Während ich uns beiden einen heißen Kaffee einschenkte, sah er sich neugierig in meiner Wohnung um. „Du bist eine unglaublich interessante Frau“, bemerkte er und kam auf mich zu, sah mir dabei ohne Unterbrechung in die Augen. Ich musste merklich schlucken, sein Blick machte mich ein wenig nervös und als hätte ich es geahnt – oder gehofft –, beugte er sich zu mir herunter und berührte sanft meine Lippen. Wie schon bei unserem ersten Kuss begann er sanft und vorsichtig, mit meiner Zunge zu spielen, um dann fordernd meinen Mund zu erforschen.
Seine Augen strahlten vor Lust und Erregung …
Die Situation hatte etwas unglaublich Romantisches. Wir hatten Vollmond, der sein Licht genau durch mein Wohnzimmerfenster scheinen ließ, sein Kuss, der wieder so gut nach ihm schmeckte, als das Klingeln seines Handys uns unterbrach und wir erschrocken voneinander abließen. Genervt löste Martin sich von mir und warf mir einen schuldbewussten Blick zu. Er räusperte sich und nahm das Telefonat an, jedoch hörte er nicht auf, mit seinen Händen durch mein Haar und über meinen Nacken zu streicheln. Grinsend umarmte er mich und zog mich Richtung Küchenstuhl, um mich, dort angekommen, auf seinen Schoß zu setzen. Ich lachte leise auf und wollte protestierend aufstehen, hatte aber nicht mit seiner Entschlossenheit gerechnet, mit der er mich festhielt und begann, seitlich an mir entlang zu streicheln. Seine Augen strahlten vor Lust und Erregung, schließlich gab ich nach und blieb sitzen. Mittlerweile wusste ich, wie dieser Abend enden würde. Während der ganzen Zeit sahen wir uns in die Augen, ich fuhr mit beiden Händen durch seine Haare, während er mich weiter sanft streichelte und wie aus Zufall meine Brüste berührte. Mein Becken drückte ich ein wenig fester in seinen Schoß und mit Freude stellte ich fest, dass seine Stimme eine kleine Nuance tiefer wurde und er Probleme hatte, sich auf das Telefonat zu konzentrieren. Dem Wortlauf zu entnehmen, war es ein sehr wichtiges Telefonat und nachdem somit ein leidenschaftlicher Kuss gerade ausfiel, beugte ich mich hinunter und schleckte mit meiner Zunge seinen Hals entlang, knabberte leicht an ihm. Nervös nahm er zwei Finger und streichelte über meine Wange, packte mich am Kinn und zog mich so heran, dass er mich anschauen konnte. Sein fordernder Blick erregte mich wahnsinnig und meine Lust auf ihn wurde immer größer. „Hör nicht auf“, formte er mit seinem Mund. Schmunzelnd stand ich auf und ließ ihn erstaunt auf dem Stuhl sitzen. Mit dem Rücken zu ihm stehend nahm ich einen Schluck meines mittlerweile kalten Kaffees und begann, die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen, als ich Martins warmen Körper hinter mir spürte. Ich fühlte seine Hand in meinem Nacken liegen, um langsam mit einem Finger meine Wirbelsäule entlangzufahren, was einen ziemlichen Wirbel meiner Gefühle verursachte: die Gänsehaut, die mir den Rücken hinunterlief, das Pochen zwischen meinen Beinen und das geile Gefühl an meinen Brustwarzen sind nur einige hiervon, die er durch seine Berührungen hervorrief. Ich drehte mich zu ihm herum und sah seine Begierde in den Augen. Er half mir aus der Bluse und betrachtete meine Brüste, die in dem weißen Spitzen-BH zu meiner Freude sehr verführerisch aussahen. Sein Blick wanderte hinunter zu meinem Bauch, und in diesem Moment hatte ich einen gewagten Einfall. Langsam öffnete ich auch seine Hemdknöpfe und begann seinen Hals zu küssen, wanderte mit meiner Zunge seine Brust entlang und ging in die Hocke. Bei seinem Hosenbund angekommen, entlockte ich ihm ein leises Stöhnen. Mit einem schnellen Griff öffnete ich den Gürtel und den Knopf und ging vor ihm auf die Knie. Meinen Rock schob ich dabei achtlos nach oben. Anscheinend hatte auch er sich heute mehr vorgenommen, er trug nämlich verführerisch aussehende Boxershorts, die ich ihm grinsend samt der Hose auszog. Seine Erregung und Lust war nicht zu übersehen. Ich spürte seinen Blick, als ich mit meiner Zungenspitze über seine Eichel fuhr und sie umkreiste, mit beiden Händen seinen wohlgeformten Hintern umfasste und die Oberschenkel entlangstreichelte. Die ganze Zeit sah ich ihm dabei in die Augen und mittlerweile müsste seinem Gesprächspartner eigentlich schon aufgefallen sein, dass Martin beschäftigt war und er störte.


Denn seine Stimme hatte einen heiseren Grundton angenommen und er schien nicht mehr ganz bei der Sache zu sein, sondern sich nur noch auf den Anblick zu konzentrieren, den ich ihm bot. Ich hatte begonnen, seinen Penis mit meinen Lippen zu umschließen. Ich genoss es, ihn so ausgeliefert vor mir zu haben und hörte nicht auf, ihn abwechselnd über seinen Penis zu schlecken oder ihn in mir aufzunehmen. Während der ganzen Zeit lag Martins Hand an meinem Hinterkopf und da er gerade unmöglich laut aufstöhnen konnte, drückte er mich lustvoll an sich heran, so dass er tiefer in meinen Mund eindringen konnte. Endlich hatte er das Telefonat beendet und begehrlich beugte er sich runter und zog mich hoch. Ohne große Worte nahm er mich auf den Arm und trug mich in mein Schlafzimmer, legte mich auf das Bett, zog mich aus und begann, meinen Körper mit seinen Händen und seiner Zunge zu liebkosen. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich nur auf seine Berührungen. Als seine Zunge zwischen meine Oberschenkel wanderte, die er mit einem energischen Griff auseinandergedrückt hat, stöhnte ich voll Wonne auf. Obwohl wir uns ja eigentlich nur aus dem Internet kannten, wusste er genau, was mir Lust bereitete. Mit seinen Fingern zog er sanft meine Schamlippen auseinander und vollbrachte mit seiner Zunge wahre Wunder, bis ich mich vor Erregung wand und meine Hände in seinen Haaren vergrub. Mein Orgasmus überkam mich überraschend und heftig. Meine Augen fest geschlossen, krallte ich mich am Bettlaken fest und ließ mich mit fortreißen, genoss diese unglaublichen Sekunden und sank danach erschöpft aufs Bett zurück. Martin hatte die Zeit genutzt und sich neben mich gelegt. Ich spürte, dass er noch viel mehr wollte … Ohne mich ausruhen zu lassen, nahm er meine Hand und zog mich nach oben, packte mich an den Hüften und setzte mich auf sich. Ich war noch immer so feucht von seinen Fingern und seiner Zunge, dass er mit Leichtigkeit in mich eindringen konnte. Sofort begann ich, mich zu bewegen und Martin streichelte mit einer Hand meine Brüste, während die andere meine Hüfte umfasste und mich im Takt führte. Unsere Bewegungen wurden immer schneller, kleine Schweißperlen bildeten sich auf unseren Körpern, die Martin von meinen Brustwarzen abschleckte und neue Wellen der Erregung durch meinen Körper jagte. Als auch sein Stöhnen immer lauter wurde, beugte ich mich nach vorne und presste meinen Unterleib fest an ihn. Er setzte sich auf, so dass ich meine Beine um ihn schlingen konnte und laut stöhnend ergoss er sich in mir, presste mich vor Lust an sich, küsste mich und fuhr mit seiner Zunge gierig in meinen Mund. Erschöpft und schweigend lagen wir danach nebeneinander und schliefen wortlos und befriedigt Arm in Arm ein. Als ich ein paar Stunden später aufwachte, erschrak ich über meine Leichtsinnigkeit. Ich hatte noch nie zuvor so schnell einen Mann über Nacht mit in meine Wohnung genommen, schon gar nicht jemanden, den ich im Internet kennengelernt hatte. In diesem Moment wachte Martin auf und noch im Halbschlaf streichelte er über meine Hüfte hinauf zu meinen Brüsten. Ich musste schmunzeln, denn wie bei jedem Mann war auch bei ihm nach dem Aufwachen eine Erregung zu spüren. Fordernd drückte er mir sein Becken entgegen und küsste sanft meinen Nacken. Lüstern streichelte er meine Brüste von hinten und während ich noch im Halbschlaf war, hob er mein Bein an und streichelte mich zwischen meinen Schenkeln. Ich schloss wieder die Augen und gab mich voll und ganz seinen Händen hin, stöhnte leise auf, als er mit dem Zeigefinger meine Wirbelsäule entlangfuhr oder aber fordernd in meine Brustwarzen zwickte. Meinen Hintern hatte ich ihm mittlerweile auffordernd entgegengestreckt, aber jetzt ließ er sich die Zeit, die er gestern Abend nicht hatte und verwöhnte mich ausgiebig mit seinen Händen und seiner Zunge. Erwartungsvoll hob ich mein Bein ein Stück an und endlich erbarmte er sich und drang in mich ein. Er streichelte meine Oberschenkel, rieb über meinen Kitzler und nahm mich mit langsamen, aber dennoch fordernden Stößen, bis wir beide mit einem lauten Stöhnen die sexuelle Erlösung fanden. Danach kuschelte ich mich zufrieden an ihn und wir schliefen für ein paar Stunden ein. Wir verbrachten noch den ganzen Sonntag mehr oder weniger im Bett und Martin ignorierte sein Handy, das mehrmals versuchte, uns mit seinem Klingeln zu stören. Seit diesem Wochenende konnte ich meine Befürchtungen, was Bekanntschaften aus dem Internet betrafen, über Bord werfen. Martin und ich sind seitdem ein Paar und verbringen so ziemlich jedes Wochenende miteinander, wobei es unserer Leidenschaft keinen Abbruch getan hat, dass nun das Fremde und Unbekannte, was bei unseren ersten beiden Dates im Vordergrund stand, vorbei war. Vielleicht sind wir eine Ausnahme, aber ich würde es eher einen enormen Glücksfall nennen.