Frank Farian (†82): Sein großer Traum ging noch in Erfüllung

Obwohl der Milli Vanilli-Skandal kurze Zeit schlechtes Licht auf Star-Produzent Frank Farian scheinen ließ, werden auch heute nach seinem Tod seine Songs rauf und runter gespielt.

Frank Farian ernst
Frank Farian starb im Januar 2024 im Alter von 82 Jahren in Miami.© dpa

Frank Farian (†82): Der Milli Vanilli-Entdecker ist tot

Er hatte den Knall kommen sehen… Das Ganze war einfach zu groß geworden. Als Frank Farians († 82) Duo Milli Vanilli 1990 den US-Grammy verliehen bekam, konnte er sich gar nicht richtig über diesen Sensationserfolg freuen. Der Produzent hatte Bauchschmerzen und dachte: "Jetzt haben wir ein Problem." Aus dem Musik-Märchen wurde einer der größten Skandale der Popwelt. Und der kam am 21. Dezember 2023 ins Kino. Farian konnte den Film glücklicherweise noch sehen. Nur einen Monat nach der Premiere starb er… 

Vier Mal sei er in der Vorstellung gewesen, 

berichtete der Musik-Produzent, der auch in die Dreharbeiten zu "Girl You Know It’s True" involviert war.

Frank Farian (†82): Seine Künstler hoben ab. Und fielen tief 

Wir erinnern uns: Kurz nach der legendären Grammy-Verleihung kam durch eine Ton-Panne raus, dass die beiden Milli Vanilli-Frontmänner Fab Morvan (57) und Rob Pilatus (†33), die sich auf der ganzen Welt als größte Newcomer feiern ließen, gar nicht singen konnten. Sie waren nur für die Show zuständig, tanzten, bewegten die Lippen zum Playback und gaben Interviews. "Sie verloren komplett die Bodenhaftung", erzählte Frank Farian. "Einmal zündeten sie sich ihre Zigaretten mit Geldscheinen an." Rob Pilatus verglich sich im "Time Magazine" mit Elvis Presley. "Das Ganze war ein Fehler", gab Farian zu.

Frank Farian (†82): Ein Genie, das alles selbst gemacht hat 

Ein Fehler, der seiner Karriere aber nicht geschadet hat. Immerhin hat er Superhits wie "Rivers of Babylon" oder "Daddy Cool" (für Boney M.) nicht nur selbst komponiert und produziert, sondern auch zum Teil mit eingesungen. Frank Farian hat immer hart für seinen Traum gearbeitet, suchte sogar die passenden Outfits für seine Künstler heraus. Was viele nicht wissen: Der ehemalige Koch stand anfangs selbst im Scheinwerferlicht, trat als "singender Produzent" – wie ihn Dieter Thomas Heck (†80) gern ankündigte, neun Mal in der ZDF Hitparade auf.

Frank Farian (†82): Für die Queen hatte er keine Zeit 

Doch richtig wohlgefühlt hat er sich eher im Hintergrund, am Mischpult. So brachte er es zu mehr als 800 Gold- und Platinschallplatten. Als 1978 Queen Elizabeth II. († 96) seine Band Boney M. ehrte, blieb er zu Hause im Studio, "ich musste ja weiterarbeiten, hatte keine Zeit für so was", sagte er lachend. Dass noch immer seine Hits gespielt werden, der Kinofilm, die treuen Fans – das war für ihn stets die größte Ehre.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von FRAU MIT HERZ Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen FRAU MIT HERZ! – Jeden Samstag neu am Kiosk.