Superstar Manuela
Am 18. August 2021 hätte Manuela ihren 78. Geburtstag gefeiert. Wer die Sängerin nicht kennt: Manuela war der größte Teenie-Star der 1960er Jahre in Deutschland. Mit Songs wie "Schuld war nur der Bossa Nova", "Schwimmen lernt man im See", "Küsse unterm Regenbogen" oder "Herzklopfen" und ihrer frechen Art eroberte Manuela die Nachkriegs-Jugend im Sturm. Entdeckt wurde Doris Inge Wegener, wie Manuela mit bürgerlichem Namen hieß, in einer Weddinger Kneipe, in der sie in ihrer Freizeit sang. Hauptberuflich arbeitete sie da noch als Löterin in den Berliner AEG-Werken.
Kurz darauf kamen nicht nur Schallplatten mit ihren Songs heraus, sondern Manuela trat auch in TV-Shows auf, spielte in Filmen mit, brachte ihre eigenen Modekollektion auf den Markt und verdiente Millionen. Ihr Markenzeichen war ein leichter amerikanischer Akzent, obwohl sie perfekt deutsch sprach. Doch mit einem Schlag war ihre Karriere vorbei.
Skandal um Bestechung
1976 beschuldigte Manuela einen Redakteur des ZDF, von ihr 20.000 DM Bestechungsgeld für Auftritte in der "Hitparade" und der "Starparade" verlangt zu haben. Die Sängerin behauptete, bei einer Geldübergabe in der Essener Grugahalle nicht die geforderten Scheine, sondern einen Allgäuer Rundkäse übergeben zu haben. Manuela wurde von dem Redakteur wegen Verleumdung verklagt. Den langjährigen Prozess verlor sie. Was an den Vorwürfen dran war, konnte nie eindeutig geklärt werden.
Währenddessen wurde sie von allen TV-Sendern und Radiostationen boykottiert. Die Zeitschriften, die sie zuvor noch als Star in den siebten Himmel gelobt hatten, schrieben sie nieder. Ein beispielloser Absturz und der bisher größte Skandal in der Schlager-Geschichte. Es wäre so, als wenn heute Helene Fischer von einem Tag auf den anderen vom größten Star zur größten "Nestbeschmutzerin" der Musikbranche degradiert worden wäre.
Kein Happy End
In Deutschland fand Manuela kaum noch Auftrittsmöglichkeiten, darum versuchte sie ihr Glück in den USA. Von dort kam sie bald enttäuscht zurück. Zu alledem kam, dass ihr Manager durch Missmanagement ihr Vermögen verschleuderte. Manuela zog sich zurück und lebte zeitweise in Belgien und den Niederlanden. Am 13. Februar 2001 verstarb Manuela an den Folgen eines Mundhöhlen-Tumors in Berlin. Sie wurde 57 Jahre alt. Eine Geschichte ohne Happy End: Die Sängerin legte sich mit den ganz Großen an, und musste für den Rest ihres Lebens dafür bezahlen. 2011 setze die Stadt Berlin der Sängerin ein Denkmal, indem sie eine Straße nach der Sängerin benannte: Den "Manuelaweg" im Stadtteil Kladow.