TV-Filme und -Dokus zum dritten Reich hat es schon viele gegeben, doch selten hat ein Fernsehdrama eine solche Diskussion in Gang gesetzt. Der Zuschauer fragt sich: Wie konnten junge Deutsche zu Mordmaschinen werden?
Am Montag, 18. März, verfolgten 6,57 Millionen den zweiten Teil des ebenso drastischen wie realistischen Weltkriegsdramas im TV - heute wird der letzte Teil der Trilogie ausgestrahlt.
Im Zentrum brilliert Schilling. "Das Gewehr bekommt etwas Selbstverständliches", erzählt der 31-jährige Vater über die Dreharbeiten. Das ist insofern erstaunlich, da Schilling nicht mal beim Bund war:
"Ich habe verweigert und wusste überhaupt nicht, wie man sich im Straßenkampf verhält oder wie man ein Gewehr so schnell nachlädt", sagte er jetzt der "B.Z.".
Doch das war nicht die einzige Schwierigkeit am Set. Die Dreharbeiten dauerten dreieinhalb Monate, die für Schilling und seine Kollegen zur Belastungsprobe wurden: "Die größte Herausforderung war es, gesund zu bleiben, denn wir haben uns bewusst körperlich einiges zugemutet, um die Figuren glaubwürdiger zu verkörpern", so der "Oh Boy"-Star, der privat mit Regie-Assistentin Annie Mosebach liiert ist.
Trotz des ernsten Stoffs vertrieb sich der Schauspieler in den Drehpausen die Zeit mit Kicken. "Für mich hat die Thematik eines Films niemals Einfluss auf die Stimmung am Set. Nach Drehschluss kann man trotzdem lachen", stellt er klar.
Schilling erklärt die Faszination der Zuschauer an dem fesselnden Dreiteiler so: "Die Hauptfiguren bekommen durch Kolditz’ (Anmerkung der Red.: der Regisseur) Schonungslosigkeit eine im deutschen Fernsehen seltene Wahrhaftigkeit."
Und "Friedhelm", den Schilling als "überzeugten Pazifisten" beschreibt, stirbt innerlich. "Am Ende des Krieges ist nicht mehr viel übrig vom einst so lebensbejahenden, feingeistigen jungen Mann", beschreibt der Darsteller die Wandlung seines Charakters.
Wir freuen uns trotzdem auf das Finale heute Abend - und auf Schillings nächste Rolle.