"Tatort": Paukenschlag hinter den Kulissen! "Wird der letzte sein"

Schock für "Tatort"-Fans: Heike Makatsch wird nach dem fünften Fall als Ermittlerin Ellen Berlinger abgesägt. Hinter den Kulissen brodelt es ... 

Aus "finanziellen Gründen": "Der fünfte 'Tatort' mit Heike Makatsch wird der letzte sein"

Paukenschlag aus Mainz: Wie der SWR bekannt in einer Pressemitteilung bekannt gibt, fällt eine prominente "Tatort"-Ermittlerin dem Rotstift zum Opfer: Heike Makatsch (51). 

Der fünfte Tatort mit Heike Makatsch als Ellen Berlinger wird der letzte sein: Der SWR verabschiedet sich von seinem Tatort aus Mainz.

Während die Kommissare ansonsten meist freiwillig ihre Ermittler-Rolle an den Nagel hängen, um zu neuen Ufern aufzubrechen oder durch neue, potenziell attraktivere Teams ersetzt werden, sorgt die Deutlichkeit der Mitteilung diesmal für Stirnrunzeln: Der Grund dafür, dass die Reihe mit Makatsch eingestellt werde, sei finanzieller Natur, genauer gesagt die gestiegenen Produktionskosten. So heißt es vom Sender:

Die Inflation führt auch bei unseren fiktionalen Produktionen zu spürbaren Kostensteigerungen, die wir ohne Einschnitte im Angebot leider nicht mehr auffangen können. Zudem müssen wir im Rahmen unseres digitalen Umbaus Geld umschichten, um mehr Serien für die ARD Mediathek realisieren zu können.

Deswegen wolle man sich künftig beim SWR auf die drei Teams aus Ludwigshafen (Lena Odenthal), Stuttgart (Lannert & Bootz) und im Schwarzwald (Tobler & Berg) mit unverändert jeweils zwei neuen Fällen pro Jahr konzentrieren. 

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"Tatort": Es brodelt hinter den Kulissen 

Zwischen den Zeilen ist herauszulesen, dass es hinter den Kulissen des "Tatorts" ganz offenbar brodelt. Die Formulierung, dass man Geld im Zuge des digitalen Umbaus umschichten MÜSSE, lässt aufhorchen. Auch das zum Ausdruck gebrachte Bedauern zum Aus von Promi-Ermittlerin Makatsch lässt tief blicken. Dies sei "schmerzlich". So heißt es in der Mitteilung vom zuständigen SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler:

Für den SWR war es eine große Ehre, mit einer so unverwechselbaren und facettenreichen Schauspielerin wie Heike Makatsch im 'Tatort' zusammenarbeiten zu dürfen. Für die Darstellung der Hauptkommissarin Ellen Berlinger hätte es keine Bessere geben können. Umso schmerzlicher ist es für uns, die in Mainz verortete Reihe nach dem neuen Fall 'Aus dem Dunkel' aus finanziellen Gründen beenden zu müssen.

Hier gibt es allem Anschein nach Auseinandersetzungen bei den Verantwortlichen, wie die Gelder des öffentlichen Rundfunks verwendet werden. Um mit der Mediathek anderen Streaming-Giganten wie Netflix, Amazon Video und Co. noch das Wasser reichen zu können und nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, muss auch bei den Öffentlich-Rechtlichen in den digitalen Wandel investiert werden. Dass so nur noch drei "Tatort"-Reihen statt vier vom SWR möglich sind, scheint plausibel. Dass es dabei ausgerechnet den "Tatsächlich Liebe"-Star getroffen hat, wirft aber Fragen auf. 

Kosten, Quoten oder Kritiken: Warum musste ausgerechnet Heike Makatsch gehen?

Ist der 51-jährige Filmstar zu teuer? Heike Makatsch hat sich vom VIVA-Girlie der 90er zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen des Landes entwickelt, heimste von Bambi über Romy bis Grimme-Preis schon einiges an hochkarätigen Auszeichnungen ein. Laut Informationen von "T-Online" sei sie dennoch nicht "eine der Höchstverdienerinnen innerhalb des 'Tatort'-Kosmos". Zudem könne kaum der eher schmale Produktionsumfang mit maximal einem Film pro Jahr schuld sein. Die ARD-Anstalten selbst würden traditionell über die Finanzen keine Auskunft geben, verwiesen auf vertrauliche Vertragsdetails. Bekannt sei nur, dass "Tatort"-Produktionen etwa 1,7 Millionen Euro pro Folge kosten. Knapp die Hälfte davon erhalten Schauspieler und Crew.

Insider vermuten jedoch, dass die Quoten eine Rolle gespielt haben könnten, warum es gerade die Mainzer Reihe traf. So sei diese mit durchschnittlich 8,32 Millionen Zuschauern pro Folge nur mittelmäßig. Zum Vergleich: "Tatorte" aus Münster schalten nicht selten mehr als 13 Millionen Zuschauer ein. Allerdings haben andere "Tatorte" des SWR vergleichbare Reichweiten wie Mainz. 

Heike Makatsch fiel bei vielen Zuschauern durch: "Enttäuschend"

Doch auch das Zuschauer-Echo war nicht gerade überschwänglich. Eher durchwachsene User-Stimmen liest man auf dem "Tatort"-Instagram-Kanal zu Makatschs Einsätzen, etwa:

Schade - hatte mich auf Heike Makatsch gefreut. Für mich war ihre schauspielerische Leistung enttäuschend.

Langweilig, schade um die Zeit.

War bei Viva besser aufgehoben, schlecht ...

Manchmal ist die Story schlecht, aber die Schauspieler sind klasse - oder super Geschichte gleicht schwache Schauspieler aus. Hier war leider beides nix, zum ersten Mal nur 40 Minuten durchgehalten

Im Herbst ist Heike Makatsch zum letzten Mal im "Tatort" zu sehen 

Makatsch selbst hat sich zu ihrem unfreiwilligen Aus noch nicht geäußert. Der SWR dankt der 51-Jährigen "für ihr großes Engagement" und hoffe, "dass wir sie möglichst bald wieder für andere Rollen gewinnen können". 

Auf einen neuen Film mit Heike Makatsch als Ellen Berlinger dürfen sich die ZuschauerInnen noch freuen: Der "Tatort - Aus dem Dunkel", in dem ein Stalker seine Opfer mit perfiden Mitteln zur Verzweiflung treibt, soll im Herbst 2023 in der ARD zu sehen sein. 

Verwendete Quellen: Pressemitteilung SWR, T-Online