Daniel Küblböck: Bizarre Verschwörungstheorien zu seinem Verschwinden

Was geschah wirklich am frühen Morgen des 9. Septembers 2018 auf Deck 5 der AIDAluna? Hätte Daniel Küblböck den Sprung ins eiskalte Wasser überhaupt überleben können? Diese Fragen stellen sich Fans seit Jahren und folgen dabei jeder Spur. Doch das führt auch zu wilden Theorien über das Verschwinden von Daniel Küblböck ...

Daniel Küblböck: Schwierige Kindheit

Daniel Küblböck wurde am 27. August 1985 in Hutthurm im Landkreis Passau geboren. In seiner Biografie von 2003 beschreibt er seine Kindheit als sehr schwierig. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs Daniel Küblböck bei seiner Mutter auf, die ganze siebenmal heiratete. Ihr machte er in seinem Buch schwere Vorwürfe. Eine harte Zeit für den Musiker! Zudem habe sich seine Mutter laut eigener Aussage stets eine Tochter gewünscht, weswegen Daniel nach eigenen Angaben eine weibliche Rolle eingenommen habe. Später zog er dann zu seinem Vater. Mit ihm soll das Verhältnis deutlich besser gewesen sein. Schon in jungen Jahren stand Daniel Küblböck gern auf der Bühne und nutze dafür jede Gelegenheit bei Schulaufführungen. 1998 begann er dann sogar eine Tanzausbildung.

Seine Anfänge bei DSDS

2003 unterbrach Daniel Küblböck seine Ausbildung zum Kinderpfleger, um seinem ganz großen Traum einen Schritt näherzukommen. Er bewarb sich bei der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" und schaffte es dort auf die Live-Bühne. Wegen seines auffälligen Wesens und der quietschigen Stimme erlangte er viel Aufmerksamkeit von Zuschauern und Medien. Am Ende belegte Daniel Küblböck den dritten Platz hinter Alexander Klaws und Juliette Schoppmann. Mit seiner ersten eigenen Single "You drive me crazy" erreichte der damals 18-Jährige die Spitze der Charts. 

Das Verschwinden von Daniel Küblböck

Am 9. September 2018 verschwand Daniel Küblböck vom Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Seitdem fehlt von dem Musiker jede Spur. Offiziell wurde er bereits für tot erklärt, doch einige Fans sind sich weiterhin sicher: Daniel lebt! Doch was geschah eigentlich genau?

Daniel Küblböck befand sich auf dem Deck der AIDAluna; auf dem Weg von Hamburg nach New York. Am Morgen des 9. Septembers geht dann ein Passagier rund 185 Kilometer vor Neufundland über Bord. Das Schiff wendet, beginnt mit der Suche. Wenig später stellt sich heraus: Bei dem Vermissten handelt es sich um Daniel Küblböck. 36 Stunden lang wird nach dem damals 33-Jährigen gesucht, bis die Streitkräfte dann doch aufgeben müssen. Das Wasser hat zu dem Zeitpunkt eine Temperatur von 10 Grad Celsius. Ein Überleben ist eigentlich unmöglich! Man geht davon aus, dass Daniel Küblböck seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat und bewusst über Bord sprang. 

Nach fünf Jahren: RTL rollt Fall Küblböck neu auf

Fünf Jahre nach dem Verschwinden von Daniel Küblböck rollt dessen Haussender RTL den Fall neu auf. Im Rahmen der Reihe "Crime Tuesday" befasst sich "RTL aktuell" noch einmal mit den Hinweisen und Spuren des verschwundenen Daniel Küblböck. In einem Video und diversen Posts werden sämtliche Informationen noch einmal zusammengetragen. Auf Instagram wurde angekündigt: "Den Fall 'Daniel Kaiser-Küblböck: Verschollen auf hoher See' schauen wir uns dieses Mal im 'Crime Tuesday' an." Auch Olivia Jones, die als enge Vertraute von Daniel Küblböck gilt, kommt zu Wort.

Daniel Küblböck verschwand am 09.09.2018 vom Bord der AIDAluna.© Imago

Hat er ein neues Leben als Frau begonnen?

Kurz nach dem tragischen Vorfall werden Stimmen laut, Daniel wollte ein neues Leben beginnen – als Frau! Dass er bereits eine Art Doppelleben geführt hat, war nichts Neues. Unter seinem Pseudonym "Rosa Luxemburg" verbreitete er schon Monate zuvor Beiträge auf Instagram, die ihn auch in Frauenkleidung zeigten. Genau auf diesem Account machen sich auch noch heute Verschwörungstheorien um den Verbleib des Sängers breit. Viele User glauben, Daniel sei gar nicht von Bord gestürzt, sondern klammheimlich verschwunden, um ein neues Leben zu beginnen. Auch dafür, dass er von einem Augenzeugen beim Sturz gesehen wurde, hat die Community eine Erklärung: Daniel zahlte einem anderen Passagier Geld für diese Behauptung. Eine weitere Theorie besagt, dass der Sänger nach seinem Sturz sofort mit einem Beiboot eingesammelt und weggebracht wurde. Die Chance, dass dies unbemerkt blieb, geht aber eher gen null. Andere behaupten sogar, es sei eine lebensgroße Puppe über Bord geworfen worden und Daniel hätte sich anschließend versteckt.

Seit seinem Verschwinden tauchen immer wieder Bilder auf, die Daniel Küblböck als Frau zeigen sollen. Angeblich wurde er bereits in Kanada und im neuseeländischen Wellington gesichtet. 

Auch Robin Gasser, der Ex-Freund von Daniel Küblböck, untermauert die Aussteiger-Theorie. Er hält es tatsächlich für möglich, dass der Sänger ein neues Leben anfangen wollte, sagt er damals kurz nach dem Verschwinden.

Daniel Küblböck soll Seenotretterin Carola Rackete sein

Eine ganz skurrile Theorie ist, dass Daniel Küblböck die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete sein soll. Eine gewisse Ähnlichkeit auf den Bildern ist nicht zu leugnen, jedoch gibt es genug handfeste Beweise, dass es sich bei Daniel Küblböck und Carola Rackete um zwei verschiedene Personen handelt. Schon vor dem 09. September 2018 trat die Seenotretterin in Erscheinung. Und sooo groß ist die Ähnlichkeit dann doch auch nicht ...

 

Carola Rackete im Jahr 2020.© Getty Images

Weitere Verschwörungen über Daniel Küblböcks Verschwinden

Wenn du die bisherigen Behauptungen auch absurd fandest, setzen wir jetzt noch einen drauf. Denn auf Facebook wird unter anderem behauptet, Daniels Verschwinden könne etwas mit den Freimaurern oder sogar dem Teufel persönlich zu tun haben.

Er war 33 Jahre = Höchster Grad der Freimaurer
Datum 9.9.18 =666 (9 gepiegelt ist 6 und die Quersumme von 18 ist 9),

schreibt ein Nutzer auf Facebook.

Mysteriöse Bewegungen auf Daniel Küblböcks Instagram-Profil

Ja, es ist skurril, was alles behauptet wird. Und es scheint so, als würde die Mehrheit der Anhänger von Daniel wirklich an ein Überleben glauben. Sie halten an den kleinsten Hinweisen fest. Wollen sie die Hoffnung einfach nicht aufgeben oder ist doch etwas dran an den Theorien?

Ganz besonders beliebt ist die Behauptung, Daniel sei verschwunden, um ein neues Leben als Frau zu beginnen. Kurz vor seinem Verschwinden outete sich der Musiker als transsexuell und nannte sich Lana Kaiser.

Auf seinem Instagram-Profi "Rosa Luxemburg" teilte er außerdem Fotos in Frauenkleidern, die zwei Jahre nach seinem Verschwinden gelöscht worden sein sollen. So schreibt ein aufgeregter User:

Irgendeiner hat alle Bilder von Daniel als Frau gelöscht! 

Ein anderer behauptet:

Viele Frauenbilder sind weg. Warum? Weil Daniel sich jetzt in der Geschlechtsumwandlung befindet. Damit ihn nicht so schnell jemand erkennt, verschwinden langsam die Frauenbilder.

Ja, zugegeben, das klingt schon sehr mysteriös. Allerdings wissen wir nicht, ob wirklich Fotos von Daniels Profil verschwunden sind ...

Wurde Daniel Küblböck ermordet?

Dann gibt es noch eine weitere Theorie: Daniel Küblböck sei zwar tot, allerdings soll es sich nicht um Suizid gehandelt haben. Fans behaupten, Daniel sei absichtlich von Bord gestoßen worden. "Sorry, aber ich denke, jemand hat ihn umgebracht", schreibt beispielsweise eine Userin auf Instagram.

Belegen soll dies, dass die Überwachungsvideos des Kreuzfahrtschiffes niemals veröffentlicht wurden. Nicht einmal Daniels Vater Günther Küblböck bekam die letzten Bilder seines Sohnes zu sehen. Allerdings bestätigte die kanadische Polizei damals gegenüber "Bild am Sonntag": 

Die Beamten haben demnach einen Film beschlagnahmt, der vom Video-Überwachungssystem des Kreuzfahrtschiffes aufgezeichnet wurde. Darauf soll zu sehen sein, wie der Sänger über die Reling klettert und sich ins Meer stürzt.

Oder war alles nur ein Unfall?

Obwohl Daniel Küblböck nach Angaben der Polizei aus freien Stücken von Bord sprang, glauben zahlreiche Fans und Angehörige des Sängers an einen Unfall. Sein Vater Günther ist der Meinung, dass Daniel aufgrund seiner starken Psychose nicht wusste, was er tat. Ein Freund des DSDS-Stars geht davon aus, dass Daniel nach einem Kick suchte und deshalb über die Reling kletterte. Dann sei der Musiker versehentlich ins Wasser gefallen. Die zuständigen Ermittler haben aber auch diese Theorie ausgeschlossen.

Polizei stuft Daniels Verschwinden als Suizid ein

Die Ermittler sind sich also sicher: Daniel Küblböck hat sich selbst das Leben genommen! Dafür spricht, dass Daniel seit seiner Kindheit wenig Anerkennung bekam und immer wieder aneckte. Auch die Liebe seiner Mutter fehlte ihm, nach eigenen Angaben. Außerdem soll der Entertainer an schweren psychischen Erkrankungen gelitten haben. Angeblich soll Daniel am europäischen Theaterinstitut (ETI) in Berlin, an dem er studierte, auch Mobbing erfahren haben.

Ich muss diesen Schmerz der letzten Monate erst noch verkraften. Dieses monatelange Mobben an meiner Schule in meiner Klasse hat mich doch zutiefst in meiner Seele erschüttert. Ich musste Wochen mit hohen Hacken über Steine laufen, dann wurde mir meine Bühnengarderobe zerschnitten, und mir wurde Sabotage unterstellt, da jemand Wasser über die Technik geschüttet hat,

postete Daniel Küblböck 2018 auf Facebook.

In dem Podcast "Daniel Küblböck – Ein Mensch verschwindet" äußerten sich Jahre nach dem Verschwinden, Daniels ehemaligen Kommilitonen zu den Vorwürfen und weisen diese von sich. Im Interview mit "Bild" geben seine Mitschüler an:

Das mit den Mobbing-Vorwürfen stimmt nicht. (…) Daniel hat sich selber den Schaden zugefügt. 

AIDA-Passagiere beschwerten sich über Daniel Küblböcks Verhalten

Dass Daniel Küblböck zuletzt nicht ganz klar im Kopf gewesen sein soll, bestätigen auch einige Mitreisende des Kreuzfahrtschiffes. Immer wieder soll der damals 33-Jährige unangenehm aufgefallen sein. Passagiere erzählten, dass er sich seltsam verhielt und aggressiv gewesen sei.

Die Passagiere, die die Kabine neben dem DSDS-Star bewohnten, gaben außerdem an, dass Daniel oft Selbstgespräche führte, sogar mehrfach gegen die Kabinentür schlug und trat. Nachdem sich die Nachbarn über den Lärm beschwert hatten, wurde Daniel Küblböck in eine Notfallkabine verlegt.

Ein Steward der AIDAluna gab im Interview mit "Bild" an, dass seitdem Verschwinden von Daniel Küblböck kein Passagier mehr in der Kabine war. Sie soll sogar mit einem extra Sicherheitscode verschlossen worden sein.

Verwendete Quellen: Instagram, Bild, BZ, gofeminin