Rotzig statt lyrisch
Natürlich gibt es sie auch heutzutage noch: Die wirklich guten Autoren, die Tabus brechen oder auf anderere eigene Art und Weise so sehr faszinieren, dass ihre Werke schließlich zu Bestsellern werden. Allerdings fällt auf, dass Romane an Substanz verlieren, weniger künstlerisch sind und vor allem die Bücher auf dem Markt Erfolg haben, die sich einer alltäglichen, leicht verständlichen oder gar rotzigen Sprache bedienen - oder es sind die Klassiker.
Zu den Klassikern zählen zweifelsohne auch die Schriften von Umberto Eco. "Der Name der Rose" wurde sogar mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt und dadurch zum weltweiten Kinoerfolg. Eine Mordserie in einem alten Kloster in Italien - eine Geschichte, die Lesern auch heute noch Gänsehaut beschert.
Doch auch die Nachfolger "Das Foucaultsche Pendel", "Die Insel des vorigen Tages" und "Baudolino" gehören bald zur Weltliteratur. Umberto gilt als wahrer Intellektueller unserer Zeit!
Ein echtes Genie
Denn der große Denker war nicht nur in Romanen unterwegs, er schrieb auch eines der Standardwerke der Germanistik: "Einführung in die Semiotik" und war nebenher als Journalist, Lektor, Herausgeber und Universitätsprofessor tätig.
Nun erlag Eco im Alter von 84 Jahren seinem langem Krebsleiden und schlief sanft ein - das berichtet die Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf die Familie des Verstorbenen.
Mit Umberto verliert die Welt einen großartigen, bodenständigen und vor allem innovativen Mann der Literatur. Ruhe in Frieden.