Gil Ofarim: "Mich hat das sehr krank gemacht"

Im Oktober 2021 postete Gil Ofarim (42) ein Instagram-Video, das ihn mit Tränen in den Augen vor einem Leipziger Hotel zeigt und dem Hotelmanagerin darin Antisemitismus vorwirft. Der Grund: Der Sänger habe einen Davidstern getragen. Im November 2023 kommt es dann zum Prozess und da gibt Gil zu, dass er gelogen habe, wie er auch im Interview mit RTL bestätigt.

Der TV-Sender hat Gil Ofarim im niederländischen Scheveningen getroffen, wo er ein Musikvideo zu seinem neuen Song "Korrektur der Zeit" dreht. Im Interview sagt er: "Ich habe mich während des Prozesses nicht geäußert, meine Anwälte haben mir geraten, nicht auszusagen, um mich nicht angreifbar zu machen. Das Einzige, was ich gesagt habe, waren drei Sätze!" Die lauteten wie folgt: "Die Vorwürfe treffen zu. Herr W., ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid."

"Ich war nicht mehr fähig, weiterzumachen"

Nach dem Geständnis war der Prozess vorbei – doch Gil Ofarim hatte mit Nachwirkungen zu kämpfen.

Ich habe die Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen, ich war nicht mehr fähig, weiterzumachen. Weder mental noch… Es ging nicht mehr, ich konnte nicht mehr,

so der Musiker. Wie der "Stern" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, war Gil acht Monate in einer Tagesklinik – wegen posttraumatischen Belastungsstörungen und Alkoholproblemen. Er sei lange Zeit an einem Tiefpunkt gewesen, gesteht er bei RTL und ergänzt: "Ich habe die Schuld auf mich genommen, um all dem ein Ende zu setzen."

Was will Gil Ofarim damit andeuten? Hat er nur die Lüge zugegeben, damit der Prozess sofort beendet ist? War es ein taktisches Geständnis? Oder hat er gar nicht gelogen, sondern nur die Schuld auf sich genommen? All diese Fragen bleiben weiterhin offen. Doch eines ist sich Gil sicher: Er wird sich nie wieder politisch äußern. "Ich werde mich öffentlich nicht mehr zu irgendwelchen politischen Themen äußern." Das Davidstern-Video sei der größte Fehler in seinem Leben gewesen.

Verwendete Quellen: RTL