Gil Ofarim: Prozess um Davidstern-Eklat in Hotel - Alle Infos

Gil Ofarim: Prozess um Davidstern-Eklat in Hotel

Gil Ofarim muss sich ab dem 7. November in Leipzig vor dem Landgericht verantworten. Zuvor äußerte er sich in einem Interview auch selbst zu dem Thema. Alles, was über die ersten Prozesstage bekannt ist.

Gil Ofarim: Prozessauftakt in Leipzig

Der Fall schlug hohe Wellen und wird nun vor dem Landgericht Leipzig geklärt: Gil Ofarim (41) muss sich ab dem 7. November wegen des Vorwurfs der falschen Verdächtigung und Verleumdung verantworten. Im Oktober 2021 hatte er einem Hotelmitarbeiter des "The Westin" öffentlich vorgeworfen, wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch angegangen worden zu sein. 

Laut "Bild" erschien Gil Ofarim am Morgen des 7. November pünktlich im Gericht im Beisein seiner vier Verteidiger. Zuvor war bekannt geworden, dass der Musiker aufgrund der Bedrohungslage für jüdische Menschen in Deutschland unter strengen Sicherheitsbedingungen stattfinden wird. Neben sechs Justizbeamten und Polizisten, die das Gebäude absicherten, soll auch der Saal zuvor durchsucht worden sein. Zum Prozessauftakt kam zunächst der besagte Hotelmitarbeiter Markus W. zu Wort, der den Vorfall vom 4. Oktober 2021 erneut schilderte. Demnach sei es an besagtem Tag zu einer Technikpanne gekommen, die zu einer Warteschlange geführt haben sollen. Der Musiker soll schließlich gefragt haben, was das "The Westin" denn für "ein Scheißladen" sei, in dem einige Gäste bevorzugt werden würden. Der Hintergrund: Während viele Menschen in der Lobby warteten, sollen zwei Stammgäste ihre bereits hinterlegten Karten bekommen haben. Gil Ofarim soll im Anschluss gedroht haben, den Vorfall öffentlich zu machen. Markus W. schildert weiter, was er gesagt haben will:

Dann habe ich gesagt, okay dann werden Sie auch heute nicht unser Gast sein und ich muss vom Hausrecht Gebrauch machen, solange Sie sich nicht dafür entschuldigen (...) Sehr unangenehm. Trotzdem ging ich noch einmal auf ihn zu, um zu deeskalieren. (...) Er war sichtbar sauer. 

Einen Tag später sei er schließlich auch das von Ofarim gepostete Video von einer Kollegin aufmerksam gemacht worden: "Ich war entsetzt, was da behauptet wurde. Das war dramatisch, wie wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird."

Gil Ofarim: Vorab äußerte er sich zum Prozess

Im Interview mit "Welt am Sonntag" äußerte sich der Musiker kurz vor Prozessstart offen zu dem Thema und erklärte, bei dem Vorwurf, aufgrund seines Davidsterns antisemitisch beleidigt worden zu sein, zu bleiben:

Ich weiß, was mir passiert ist. Es ging mir nicht um den Mitarbeiter, sondern um Antisemitismus.

Nach eigenen Angaben freute sich Gil Ofarim auf den bevorstehenden Prozess: "Ich freue mich, dass dem Ganzen endlich ein Ende gesetzt wird und habe auch das Vertrauen in die Justiz, dass das passiert." Dass behauptet würde, seine Davidstern-Kette sei möglicherweise gar nicht zu sehen gewesen, könne Ofarim nach eigenen Angaben nicht verstehen: "Die Behauptung, er (der Davidstern, Anm. d. Red.) sei nicht zu sehen gewesen, kann ich nicht nachvollziehen." Der 41-Jährige habe bei seinen Schilderungen damals nichts weggelassen oder verdreht: "Ich habe, so wie es war, alles gesagt." Dass sein Video so hohe Wellen schlagen würde, habe er nicht gedacht:

Ich habe nicht im Ansatz damit gerechnet, was dieses Video auslösen würde. Es ist immer noch in meinem Instagram-Profil. Das beantwortet die Frage. Und ich würde es wieder tun. Es war ein Spruch zu viel, das Video musste raus. Ich habe ja auch eine Nacht darüber geschlafen, bevor ich es am nächsten Tag gepostet habe.

Dennoch stellt er klar, dass er damals keinerlei Motiv für falsche Anschuldigungen gehabt hätte. Am ersten Prozesstag äußerte sich Ofarim bislang nicht, soll laut "Bild" aber angespannt gewirkt haben. Stattdessen wurde das besagte Instagram-Video des "Let's Dance"-Siegers im Gerichtssaal vor circa 85 Zuschauern abgespielt, der Sänger schwieg dazu allerdings ebenfalls. Sein Anwalt Dr. Alexander Stevens soll den ganzen Fall bei seinem Eröffnungsplädoyer mit Vorwürfen wegen sexueller Gewalt verglichen haben. Seiner Ansicht nach würde eine Frau nicht wegen Verleumdung angezeigt werden, wenn sie behaupten würde, sexuell belästigt worden zu sein. Er forderte: "Er ist in der Sache unschuldig und freizusprechen." Und weiter:

Es ist ein klassischer Fall von Aussage gegen Aussage.

Zweiter Prozesstag - Hotelmitarbeiter will Davidstern nicht gesehen haben

Am 8. November ging der Prozess gegen Gil Ofarim weiter, erneut wurde der Hotelmitarbeiter befragt - unter anderem danach, ob er am besagten 4. Oktober Schmuck bei dem Musiker gesehen hätte. Die Antwort: "Nur an seiner gestikulierenden Hand. Da waren Ringe.“ Weiterer Schmuck sei für ihn nicht zu sehen gewesen. Im Anschluss stand auch eine ehemalige Hotel-Kollegin Margit G. im Zeugenstand, die die Aussage zu Schmuck oder weiteren Accessoires bestätigte. Ihr sei lediglich Gil Ofarims Frisur, seine Lederjacke sowie sein Gitarrenkoffer aufgefallen. Sie habe den Sänger nach eigenen Angaben vorher nicht gekannt: "Es sollte viral gehen, auf Instagram, Facebook bam, bam, bam", schildert G. den Vorfall. 

Zeuge: "Ich habe mir den Stern angesehen"

Doch wenig später kam ein Zeuge zu Wort, der Gil Ofarims Aussage stützen könnte: Thomas S. soll am Abend des 4. Oktobers 2021 direkt hinter dem Sänger in der Warteschlange gestanden haben. Er verriet jetzt, dass ihm die besagte Davidstern-Kette definitiv aufgefallen sei:

Bis meine Kollegin und ich unsere Zimmerkarten hatten, habe ich mir den Stern angesehen. Er hing an einer etwas längeren Kette.

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Verwendete Quellen: Welt am Sonntag

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