Harvey Weinstein: New Yorker Gericht hebt Urteil gegen ihn auf
Es ist ein schwarzer Tag für alle mutmaßlichen Opfer von Harvey Weinstein (72): Der Hollywood-Produzent, der im Jahr 2020 unter anderem wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht stand und zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, hat nun allen Grund zur Freude. New Yorks höchstes Gericht entschied am Donnerstag (25. April), das Urteil aufzuheben. Man habe festgestellt, dass der Richter Weinstein im MeToo-Prozess mit unzulässigen Urteilen benachteiligt hätte. "Wir kommen zu dem Schluss, dass das erstinstanzliche Gericht fälschlicherweise Zeugenaussagen über nicht angeklagte, mutmaßliche frühere sexuelle Handlungen gegen andere Personen als die Kläger der zugrunde liegenden Straftaten zugelassen hat", wird der zuständige Richter zitiert.
"#MeToo": Weinstein wurde 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt
Im Jahr 2017 kamen erstmals schreckliche Vorwürfe gegen einen der erfolgreichsten und mächtigsten Produzenten Hollywoods. Mehr als 80 Frauen beschuldigten Harvey Weinstein, sie sexuell missbraucht und sogar vergewaltigt zu haben, auch prominente Frauen packten damals über ihre Erfahrungen mit dem 72-Jährigen aus. Der ganze Fall schlug eine riesige Welle, unter dem Hashtag "#MeToo", der bis heute wie kein anderer für Solidarität unter Opfern sexuellen Missbrauchs steht, meldeten sich Menschen auf der ganzen Welt mit ihren tragischen Erfahrungen in Zusammenhang mit sexueller Belästigung und Machtmissbrauch.
Wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung war Harvey Weinstein damals zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Nun ordnete das oberste Gericht in New York eine neue Verhandlung an, was dazu führen könnte, dass einige der mutmaßlichen Opfer ihre traumatischen Erlebnisse erneut schildern müssen.
Für Harvey Weinstein ändert der aufgehobene Urteil aber offenbar erst einmal nichts, der frühere Produzent bleibt vorerst im Gefängnis.
Verwendete Quellen: TMZ.com, Bild