Helga Hahnemann (†54): Ihr ganzes Geld bekamen ihre Katzen

Bis zu ihrem Tod lebt Helga Hahnemann (†54) mit zwei Stubentigern zusammen, die auch ihr Vermögen erben ... 

Helga Hahnemann auf Bühne
Die Putzfrau Traudel Schulze gehört zu ihrer bekanntesten Rolle.© Getty Images

Helga Hahnemann (†54) und ihre Hassliebe zu Berlin

Das mit Berlin ist so eine Sache. Entweder man liebt die trubelige Hauptstadt oder man macht einen großen Bogen um sie. Für Helga Hahnemann (†54) war das immer eine Hassliebe. Und genau darüber hat sie auch in den 70ern einen ihrer berühmtesten Songs geschrieben: "100 Mal Berlin". Darin sang sie: "Hundert mal hab ick Berlin verflucht, Hundert mal weit weg mein Glück jesucht." Und immer wieder kam sie voller Heimweh zurück, starb 1991 in Pankow, wo sie 1937 auch geboren wurde.

Die Stadt hat sie geprägt, Helga Hahnemanns "Berliner Schnauze" war ihr Markenzeichen in den teils gesungenen und gesprochenen Liedern und in den Sketchen, die vorwiegend in der DDR bejubelt wurden. Sie war die kodderige Putzfrau Traudel Schulze, die zu allem, was in der Zeitung stand, eine ganz klare Meinung hatte. Sie war Sängerin und Schauspielerin, moderierte beliebte TV-Shows wie "Ein Kessel Buntes" am Samstagabend.

Sie gab Inka Bause Tipps in der Liebe 

"Quatschmacherin" – das war ihr Berufswunsch als Kind. So besuchte sie nach dem Abitur eine Schauspielschule und fand ein Engagement am Kabarett "Leipziger Pfeffermühle". Dort wurde  sie vom Deutschen Fernsehfunk entdeckt und ergänzte ab 1961 das Team der satirischen Show "Tele-BZ" um Ingeborg Krabbe († 85) und Edgar "Eddi" Külow († 87). "Helgas Top(p)-Musike", eine Radiosendung, die von 1978 bis zu ihrem Tod 1991 regelmäßig zu hören war, wurde aufgrund des riesigen Erfolges dreimal fürs Fernsehen produziert. Immer an ihrer Seite mit kreativen Ideen: Autorin Angela Gentzmer († 94), sowie Komponist Arndt Bause († 66), die beide nicht nur Kollegen, sondern auch enge Freunde waren. Bauses Tochter, die "Bauer sucht Frau"- Moderatorin Inka (56) erinnerte sich an die großartige Helga Hahnemann so: "Sie saß oft bis tief in die Nacht mit meinen Eltern zusammen und hat Skat gespielt." Auch den ein oder anderen Tipp hatte sie für Inka – bei Liebeskummer zum Beispiel – oder für ihre Show-Karriere.

Am Ende hatte sie nur noch ihre Tiere

Viel zu früh, mit nur 54 Jahren, starb Hahnemann an einem Krebsleiden. Kinder hatte sie keine, auch keinen Mann. Dafür aber zwei verschmuste Katzen. Mit ihrem Erbe tut sie heute noch Gutes. Alles, was aus dem Nachlass-Verkauf übrig blieb, etwa 400.000 Mark, wurde dem Tierschutz Berlin übergeben. Da Helga die Katzen so sehr liebte, ist ganz in ihrem Sinne das "Samtpfötchenhaus" im Tierheim entstanden.

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Verwendete Quellen: Frau mit Herz