Lena Dunham: "Ich hatte nie eine Abtreibung, aber ich wünschte, es wäre so"

Lena Dunham: "Ich hatte nie eine Abtreibung, aber ich wünschte, es wäre so" - Der "Girls"-Star sorgte mit seiner Aussage für einen Shitstorm auf Twitter

In einer neuen Episode des Podcasts „Woman of the Hour“ von Lena Dunham, 30, drehte sich dieses Mal alles um das Thema Schwangerschaft und Kinder. Dabei sprach die „Girls“-Darstellerin auch den kontroversen Streitpunkt „Abtreibung“ an, welcher nach wie vor mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Eigentlich war es ihre Absicht, genau mit diesen zu brechen, ihre Aussage sorgte schlussendlich aber für Empörung und einen riesigen Shitstorm auf Twitter und anderen sozialen Netzwerken.
Lena Dunham selbst bezeichnete ihre Aussage in einem späteren Statement als "geschmacklosen Witz".© dpa

Lena Dunham geht einen Schritt zu weit

Zu Beginn ihres Podcasts erinnerte sich Lena Dunham an einen Besuch in einer „Planned Parenthood“-Klinik in Texas. Dabei traf sie auf eine Frau, die sie nach ihrer persönlichen Abtreibungsgeschichte fragte - eine Erfahrung, die Lena nie gemacht hatte.

‚Ich hatte nie eine Abtreibung‘, habe ich ihr gesagt. Ich wollte ihr wirklich klar machen, dass - so gerne ich mich auch für Frauen und ihre Möglichkeiten stark mache - ich selbst nie eine Abtreibung hatte. Und dann habe ich realisiert, dass selbst ich das Stigma des Themas in mir trug. Ich kann sagen, dass ich nie eine Abtreibung hatte, aber ich wünschte, dem wäre so gewesen.

Die 30-Jährige war offenbar der Meinung, es wäre authentischer, wenn sie über Abtreibungen sprechen würde und selbst die Erfahrung gemacht hätte.

User auf Twitter und Co. zeigen sich geschockt und empört

Schon kurze Zeit später hagelte es starke Kritik auf Twitter.

Ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, wie beleidigend Lena Dunhams Kommentar für Frauen, die tatsächlich eine Abtreibung gemacht haben, gewesen sein muss.

I can't even imagine how offensive Lena Dunham's comments are to women who actually had to go through abortions

— KFC (@KFCBarstool) 20. Dezember 2016

Lena Dunham soll sich nicht den Mund darüber zerreißen, eine Abtreibung durchleben zu wollen. Es ist traurig, zu denken, es würde sie authentischer machen, dafür zu sein.

@lenadunham should never be able to brag about having an abortion it's sad that u think this would make u more authentically pro-choice

— s i h (@Susanna_I_H) 20. Dezember 2016

Lena Dunham hat es beinahe geschafft, einen Monat lang nichts völlig Bescheuertes zu sagen.

Lena Dunham almost made it a month without saying something dumb af.

— laire (@laire) 20. Dezember 2016

Eine Abtreibung ist etwas, dass du ‚tun kannst‘. Es ist eine schreckliche Erfahrung, die du dir NICHT wie ein Geschenk vom Weihnachtsmann wünschen solltest.

.@lenadunham FYI an abortion is not something you "get to have." It's an awful experience one SHOULDN'T wish for like a gift from Santa 😑🙄

— s a s h a (@kisslow) 20. Dezember 2016

Lena rudert zurück und entschuldigt sich

Nach den vielen empörten Kommentaren verfasste Lena Dunham ein langes Statement auf Instagram. Darin schrieb sie unter anderem:

Meine neuste Podcast-Episode war dazu bestimmt, eine facettenreiche Geschichte über Fortpflanzungs-Optionen in den USA zu erzählen, die vielen Gründe zu erklären, warum Frauen sich dafür oder dagegen entscheiden, Kinder zu bekommen und was körperliche Eigenverantwortung bedeutet. Ich hoffe wirklich, dass ein geschmackloser Witz von mir nicht die tolle Arbeit aller Frauen, die ein Teil davon waren, zu verringern.

In ihrer Entschuldigung erklärte Dunham zudem, dass sie nie die emotionalen und physischen Strapazen einer Abtreibung banalisieren wollte und es ihr ausschließlich darum ging, das Bewusstsein für das Thema zu stärken und Vorurteile zu bekämpfen.