Heim-EM ohne Mats Hummels – Telefonat mit Julian Nagelsmann dauerte "nicht einmal zwei Minuten"
Es hätte der wohl schönste Abschied einer traumhaften Karriere werden können, doch als nach und nach der Kader für die Heim-EM bekannt gegeben wurde, warteten die Fans auf einen Namen vergebens: Mats Hummels (35)! Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) hat sich gegen den erfolgreichen Innenverteidiger entschieden. Informiert wurde der BVB-Star darüber per Telefon. Das Gespräch sei "kurz und enttäuschend" gewesen, offenbart Hummels jetzt im Interview mit "Sport Bild". Auch die Dauer des Telefons von "nicht einmal zwei Minuten" spricht Bände. "Ich musste gerade los zum Training. Ich brauche in solchen Momenten aber auch kein langes Gespräch und keine große Erklärung. Das hat mir gereicht", so der Weltmeister von 2014.
Nagelsmann legt seine genauen Gründe für die Absage nicht offen. Bereits vor Monaten hatte er jedoch deutlich gemacht, dass Jonathan Tah und Antonio Rüdiger fest in der Innenverteidigung gesetzt seien. Bedeutet: Mats Hummels wäre wenn dann nur als Ersatzspieler bei der EM dabei gewesen. Fans und Experten spekulierten deshalb, ob Nagelsmann womöglich auch auf den kompetitiven BVB-Kicker verzichtet, um die Team-Chemie zu wahren. In dem Interview dementiert Hummels das Gerücht nun. Wie er den Bundestrainer verstanden habe, ging es bei seiner Entscheidung weniger "um das Akzeptieren einer Joker-Rolle", sondern "eher um altersbedingte Dinge wie Fitness". Zudem stellt er klar:
Ich habe zu Julian Nagelsmann gesagt: 'Ich setze mich auf die Bank und ich kann auch fünfter Innenverteidiger sein.'
Der BVB-Star zeigt Verständnis
Während weiterhin unklar ist, wie es mit Mats Hummels nach der aktuellen Saison weitergeht (eine Entscheidung über seine Zukunft möchte er erst nach dem Champions-League-Finale am Samstag treffen), steht also fest, dass ihm die Chance verwehrt wird, Europameister im eigenen Land zu werden. Obwohl der 35-Jährige sehr enttäuscht ist, kann er Julian Nagelsmanns Entscheidung aber auch verstehen: "Ich kann die Gedanken nachvollziehen, dass da eine Gruppe seit März wachsen sollte. Für mich als Einzelperson ist das bitter, weil ich aktuell zu den fünf besten Verteidigern in Deutschland gehöre, dieses Selbstvertrauen habe ich. Wenn ich die Phase wie zuletzt vor der Nominierung im März gehabt hätte, wäre ich vielleicht da dabei gewesen – und jetzt auch Teil des EM-Kaders."
Verwendete Quelle: Sport Bild