Am Donnerstagabend, 12. Mai, löste Jan Böhmermann in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" den perfekt inszenierten Schwindel auf: Wochenlang war ein nach Liebe suchender Kandidat beim RTL-Trashformat "Schwiegertochter gesucht" zu sehen, der in Wirklichkeit gar keiner war. Ein Streich, der die TV-Nation nicht nur zum Lachen brachte, sondern auch gleichzeitig vor Augen führte, mit welchen fragwürdigen Methoden die Kandidaten bei dem Format ausgesucht und für die Kamera "frisiert" werden.
Team von "Schwiegertochter gesucht" wird ausgetauscht
RTL hat jetzt auf den "Verafake" reagiert:
räumt Unterhaltungschef Tom Sänger in einer jetzt veröffentlichten Presseerklärung ein. "Die Produktion der aktuellen Staffel wird daher von einem neuen Team realisiert. Gemeinsam mit dem Produzenten sorgen wir dafür, dass sich die Fehler nicht wiederholen."
Vonseiten der Produktionsfirma Warner Bros. heißt es:
Jan Böhmermann landet mit "Verafake" TV-Coup
Simon Steinhorst schlüpfte für den "Verafake" (in Anspielung auf Moderatorin Vera Int-Veen) in die Rolle des Eisenbahnliebhabers und Schildkröten-Fans Robin. Andreas Schneiders mimte dessen Bier trinkenden Vater, der seinen hilflosen Single-Sohn bei der Suche nach seiner Traumfrau unterstützte.
Grenzdebiles Lächeln, eine "Assi-Wohung", schmuddelige Klamotte, fragwürdige Hobbys - der "feuchte Traum eines jeden RTL-Redakteurs" wurde wahr.RTL biss an und offenbarte beim Blick der "Verafake"-Drahtzieher hinter die Kulissen tiefe Abgründe.
So unterschreiben die Kandidaten etwa, dass sie über keinerlei geistige Behinderungen verfügen. Auch mussten die eingeschleusten Kandidaten vertraglich zusichern, nicht alkoholkrank zu sein. Krass: Für 30 Drehtage bekommen sie offenbar nur eine "Aufwandsentschädigung" von 150 Euro - umgerechnet 5 Euro pro Tag.
Auch zu diesen Vorwürfen bezog RTL inzwischen Stellung, erklärte unter anderem:
Seht hier noch mal den "Verafake" im Video: