NDR feiert sich für "Tatort"-Nacktszene der minderjährigen Nastassja Kinski
47 Jahre nach der erstmaligen Ausstrahlung ihres "Tatort"-Films "Reifezeugnis" geht Schauspielerin Nastassja Kinski (63) gegen den NDR vor. In dem Film ist die damals erst 15-jährige Nastassja oben ohne zu sehen. Was heute undenkbar wäre, ist damals das absolute TV-Highlight. Stolze 25 Millionen Zuschauer sind dabei, als sich Nastassja in der Rolle einer Schülerin in ihren verheirateten Lehrer verliebt - und von ihm verführt wird. Bis heute gilt der Streifen als bekanntester "Tatort"-Fall aller Zeiten, wie "Bild" berichtet.
Seit dem Jahr 2019 soll er laut "fernsehserien.de" schon neunmal ausgestrahlt worden sein, das letzte Mal am 1. Januar 2024 im rbb. Und auch der NDR ist nach wie vor stolz auf den Kultfaktor, der ganz allein auf die Nacktszene der Minderjährigen zurückzuführen ist. "'Reifezeugnis' mit Nastassja Kinski war in den Siebzigern eine sexuelle Initiation für sehr viele männliche Jugendliche. Auch deswegen ist dieser 'Tatort' zur Legende geworden", heißt es noch 2023 vom NDR Fernsehfilm-Chef Christian Granderath.
Schauspielerin will Sender weitere Ausstrahlungen der Nacktszene verbieten
Nastassja Kinski selbst hat hingegen genug davon, dass ihre Nacktszene aus Jugendtagen noch immer unkommentiert über die Mattscheiben flimmert. Mit Berufung auf "Spiegel" berichtet "Bild", dass die Schauspielerin die Ausstrahlung der Szene verbieten lassen will. Nach heutigen Standards wäre eine vergleichbare Szene mit Minderjährigen niemals produziert, geschweige denn veröffentlicht worden, soll ihr Anwalt argumentieren. Laut Spiegel kritisiert er vor allem, "wie der NDR im Hier und Jetzt insbesondere nach zahlreichen MeToo-Skandalen in Film und Fernsehen wörtlich die Nacktszenen mit einer Minderjährigen als den sexuellen Erweckungsmoment sehr vieler Männer beschreibt. Ich weiß wirklich nicht, was da in die Köpfe der Verantwortlichen gefahren ist".
Der NDR hat gegenüber "Bild" bestätigt, dass der Sender ein Schreiben von Nastassja Kinskis Anwalt erhalten habe. Vorerst wolle man auf eine Ausstrahlung des "Tatort: Reifezeugnis" verzichten. Unterdessen wird der Fall juristisch geprüft. Sollte die Schauspielerin Recht erhalten, würde der Film auch von allen Streamingplattformen entfernt werden.
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