Michael Jackson: Die 5 größten Verschwörungstheorien

Michael Jackson: Die 5 größten Verschwörungstheorien - Vorgetäuschter Tod, chemische Kastration, abgefallene Nase

Michael Jackson (†50) gilt bis heute als einflussreichster Musiker aller Zeiten. Mit zunehmendem Alter geriet auch immer stärker das kontroverse Privatleben des Ausnahmekünstlers in den Fokus des öffentlichen Interesses. Über das Leben des King of Pop kursieren zahlreiche Verschwörungstheorien. Wir stellen euch die fünf größten Mythen um Michael Jackson vor.

1. Lebt Michael Jackson?

Speziell über den Tod des 50-Jährigen kursieren wohl die meisten Verschwörungstheorien. Die mysteriösen Umstände lassen viele Fans am offiziellen Todesprotokoll zweifeln. Einige gehen sogar so weit zu glauben, dass Michael noch immer lebt. Gründe die dafür sprechen könnten, den eigenen Tod vorzutäuschen, reichen von Schulden und Geldsorgen, bis hin zu der Vermutung, dem King of Pop sei der Medienzirkus um seine Person einfach zu viel geworden. Im Netz kursieren Unmengen an Fotos und Videos, von denen behauptet wird, dass sie den vermeintlich Verstorbenen zeigen.

Einer wilden Theorie zufolge soll Michael heute in der kanadischen Provinz Ontario unter dem Decknamen Alain P. leben. Drei Bodyguards sichern das Anwesen des blassen Mannes mittleren Alters, der nahe des Lake Dore lebt. 2014 soll Jackson im australischen Perth gesichtet worden sein sowie in einem Fahrstuhl in Las Vegas. Die angeblichen Beweisfotos zeigen immer eine Person, die Michael Jackson sehr ähnlich sieht, doch von echten Beweisen sind die Aufnahmen leider weit entfernt. Für viele Fans scheint es allerdings ein großer Trost zu sein, sich an die Vorstellung zu klammern, dass Michael noch immer lebt.

2. Sind Prince, Paris und Blanket nicht Michaels leibliche Kinder?

Als Michael am 25. Juni 2009 sein Leben verlor, waren seine Kinder Prince, Paris und Blanket gerade mal 12, 11 und 7 Jahre alt. Vor seinem Tod war nur wenig über die drei Geschwister bekannt, denn die Musiklegende schottete die Kids in seiner Neverland Ranch regelrecht von der Öffentlichkeit ab. Nur selten verließen sie das Anwesen - und wenn, dann nur vermummt und mit teilweise verstörenden Maskeraden. Das änderte sich nach dem Ableben von Michael, als das Sorgerecht an die Hinterbliebenen der Jackson-Familie überging.

Offiziell ist bekannt, dass die amerikanische Krankenschwester Debbie Rowe die leibliche Mutter von Prince und Paris ist. Die Identität der Mutter von Sohn Blanket ist nicht geklärt. Der heute 16-Jährige kam durch eine Leihmutter auf die Welt. Gerüchten zufolge soll es sich um eine mexikanische Krankenschwester gehandelt haben. Bis heute wird die biologische Vaterschaft von Michael Jackson angezweifelt. Während Prince, Paris und Blanket vehement bestreiten, dass jemand anderes als der King of Pop ihr Vater sein könnte, werden die Zweifel um die genetischen Wurzeln des Trios wohl nie ganz ausgelöscht werden können. Denn auffällig ist vor allem die helle Hautfarbe der Kinder, vor dem Hintergrund der afroamerikanischen Herkunft Jacksons.

Gerüchten zufolge soll Michaels bester Freund Macaulay Culkin unter anderem als Vater gehandelt worden sein, ebenso Schauspieler Marc Lester sowie Dermatologe Arnold Klein. Bis heute hat sich allerdings kein Mann offiziell zu den Kindern bekannt. Doch solange ein Gentest die Vaterschaft von Michael nicht eindeutig bestätigen wird, werden die Spekulationen wohl nie ganz verstummen. Aber ist es überhaupt möglich, dass Michael Jackson als Afro-Amerikaner der Vater der Kinder ist? Das sagt Dr. Jens Altmann, leitender Arzt der Bodenseeklinik und Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, im "OKmag.de"-Interview dazu:

Nach der Vererbungslehre ist es möglich, dass die Kinder von Eltern, von denen ein Elternteil eine dunkle Hautfarbe besitzt und der andere eine hellere Haut hat, unterschiedliche Hautfarben haben können. Ob Michael Jackson der Vater seiner Kinder ist, kann letztlich nur ein Vaterschaftstest beweisen.

3. Litt Michael unter der Krankheit Vitiligo?

Bei der sogenannten Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt, kommt es stellenweise zu einem Verlust des braunen Hautpigments Melanin. Die Ursachen dieser Pigmentstörung sind nicht genau bekannt. Neben einer erblichen Veranlagung spielt möglicherweise eine Fehlregulation des Immunsystems eine Rolle. Vitiligo ist nicht ansteckend. Die Hautveränderungen an sich stellen normalerweise auch kein gesundheitliches Problem dar. Viele Patienten empfinden sie jedoch als kosmetisch störend. Typisch für Vitiligo sind weiße, weniger pigmentierte oder unpigmentierte, unregelmäßig geformte Hautflecken. Sie können sich prinzipiell an jeder Körperstelle bilden. Häufig beginnt die Krankheit im Gesicht, an Händen oder Füßen. Ein bekanntes Beispiel aus der Promi-Welt ist das Model Winnie Harlow.

Auch Michael Jackson erklärte in einem Interview mit Oprah Winfrey aus dem Jahr 1993, an der Hautkrankheit zu leiden. Nach eigener Aussage soll der Musiker im Jahr 1982 erste Veränderungen an seiner Haut bemerkt haben. Zu diesem Zeitpunkt war Michael 24 Jahre alt. Seine Vitiligo-Erkrankung soll der Grund gewesen sein, warum er sich in den darauffolgenden Jahren optisch immer stärker veränderte. Kritiker vermuten allerdings eine andere Ursache dahinter. Weil die Haut des King of Pop mit der Zeit immer heller wurde, wurde spekuliert, dass er sich diese hat bleichen lassen. Außerdem unterzog sich Michael einer Reihe schönheitschirurgischer Eingriffe, infolge derer sich unter anderem seine Nase und sein Kinn immer stärker verfremdeten.

Bis heute scheiden sich die Geister, ob Michael Jackson tatsächlich an Vitiligo litt. Fakt ist, die Krankheit kann einen Großteil, wenn nicht sogar alle Pigmente der Haut entfernen. Gleichzeitig tritt dieser Fall allerdings nur sehr selten auf. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Erkrankung selbst nicht allein verantwortlich für die radikale Veränderung der Haut Jacksons war. Allerdings gibt es eine Behandlung, die die verbliebenen Pigmente zerstören kann. Nach seinem Tod wurde im Autopsiebericht festgehalten, dass es „stellenweise Zonen mit hellen und dunklen Pigmenten“ am Körper des Dreifach-Vaters gegeben hat. Außerdem steht in seiner Krankenakte Vitiligo als Diagnose. Wir haben den Experten dazu befragt. Was ist Vitiligo genau? Wie äußert sich die Krankheit und ist Michael Jackson tatsächlich daran erkrankt?

Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt, ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung. Dabei kommt es zu Pigmentstörungen in Form weißer, scharf abgegrenzter Hautflecken, denn die Pigmentbildung ist an den betroffenen Stellen zerstört und hinterlässt helle, nahezu weiße Haut. Die Flecken sind nicht ansteckend, können sich im Lauf der Zeit aber auf weitere Körperstellen ausweiten. Von Vitiligo betroffen sind etwa 0,1 bis 4 Prozent der Bevölkerung. Zudem tritt sie häufig in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen auf. Besonders häufig betroffene Areale sind die Handrücken, Ellbogen und Knie, aber auch Hautbereiche um den Mund und die Augen. Prinzipiell kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten. Ihre genaue Ursache ist nicht bekannt. Durch ihren fehlenden Pigmentschutz ist die Haut an diesen Körperstellen besonders empfindlich und benötigt einen dauerhaften UV-Schutz. Dunkelhäutige, die von der Krankheit betroffen sind, fangen oftmals an, ihre Haut zu bleichen, um die Weißflecken zu kaschieren. Nur frühere Bilder von Michael Jackson und bestenfalls ärztliche Untersuchungen können aufzeigen, ob er unter der Weißfleckenkrankheit litt und sich deshalb einem Hautbleaching unterzog.

4. Wurde Michael von Vater Joe Jackson „chemisch kastriert“?

Michael zog nicht nur zu Lebzeiten Millionen von Menschen mit seiner Stimme in den Bann – auch heute werden seine Lieder noch rauf und runter gespielt. Doch kurz nach dem Tod von Joe Jackson (27. Juni 2018) kam ein schreckliches Geheimnis ans Licht. Glaubt man Jackos ehemaligem Leibarzt Doktor Conrad Murray, wurden Michael im Alter von gerade mal zwölf Jahren Hormon-Spritzen injiziert, damit seine Stimme nicht tiefer wird.

Die Tatsache, dass Michael chemisch kastriert wurde, um seine hohe Stimme zu erhalten, macht mich sprachlos. Michael hat mir von den schlimmen Dingen erzählt, die sein Vater ihm angetan hat. Es war furchtbar,

so Murray gegenüber dem Portal „The Blast“. Ob die Behauptungen der Wahrheit entsprechen, ist unklar. Das sagt Dr. Jens Altmann zu dem Thema im "OKmag.de"-Interview:

Bei einer chemischen Kastration handelt es sich um eine Hormonbehandlung mit Antiandrogenen, um die Produktion der männlichen Sexualhormone (Androgene wie z.B. Testosteron) zu unterdrücken. Die Arzneimittel werden unter die Haut gespritzt – je nach Präparat in regelmäßigen Abständen von einem bzw. zwei oder drei Monaten. Dies hat zur Folge, dass für die Dauer der Behandlung nicht nur der männliche Sexualtrieb aussetzt, sondern auch zu Unfruchtbarkeit führen kann. Wird die Behandlung noch während der Pubertät vorgenommen – wie es angeblich bei Michael Jackson der Fall war – hat d ies zur Folge, dass der Kehlkopf nur geringfügig wächst und der Stimmbruch daher ausbleibt. Eine hohe Singstimme bleibt erhalten. Auch die körperliche Entwicklung der Jungen wird durch eine chemische Kastration in Mitleidenschaft gezogen: Die männliche Körperbehaarung bleibt aus, das Wachstum ist eher unterentwickelt, auch ein insgesamt weiblicheres Aussehen ist denkbar. Auch psychische Folgeschäden wie Antriebslosigkeit, Depression und andere Auffälligkeiten sind möglich. Dass derlei Symptome sich abzeichnen, setzt allerdings eine dauerhafte Hormonbehandlung voraus. Ob Michael Jackson einer Hormonbehandlung unterzogen wurde, kann nicht adäquat beurteilt werden.

5. Ist Michaels Nase abgefallen?

Es ist eines der wildesten Gerüchte um Michael Jackson: Infolge zahlreicher Schönheits-OPs soll Jackos Nase irgendwann so zerstört gewesen sein, dass sie abgefallen ist. Eine weitere Theorie besagt, dass die Musiklegende eine Nasenprothese getragen haben soll. Doch ist an diesen Verschwörungstheorien wirklich etwas dran?

Bekannt ist, dass Michael bereits im Alter von 21 Jahren seine erste Nasen-Operation durchführen ließ, nachdem er sich diese während einer Tanzprobe gebrochen hatte. Michael selbst erklärte in seiner 1989 erschienenen Biografie, dass er seine Nase zwei Mal beim Chirurgen korrigieren ließ. Er gab außerdem zu, sein Kinn operiert zu haben. Expertenmeinungen zufolge habe sich der King of Pop zudem die Stirn liften, die Lippen verkleinern und die Wangenknochen modellieren lassen.

Wie oft sich Michael Jackson tatsächlich unters Messer gelegt hat, bleibt offen. Aus dem Autopsiebericht seines Leichnams geht aber zumindest klar hervor, dass er keine Nasenprothese getragen hat. Auch zu diesem Thema gibt es vom Mediziner ein klares Statement:

Nein, dass die Nase buchstäblich abfällt, ist nicht möglich. Hingegen kann eine instabile Nase, die keinen Halt mehr durch die Nasenscheidewand oder Knorpelgewebe besitzt, einfallen oder sich deformieren. Dieses Risiko besteht, wenn die Nase mehrfach operiert – zum Beispiel aufgeschnitten – werden muss. Hier haben wir es regelmäßig mit einer Narbenbildung von innen und außen zu tun. Nicht nur das Gewebes wird stark beansprucht und gezwungen, wieder zusammenzuwachsen; damit einher geht auch eine langwierigere Wundheilung. Nach Mehrfach-Operationen erhöht sich zudem die Gefahr vor Wundheilungsstörungen, die bis zur Nekrose, also dem Absterben des Gewebes, führen können. Die rekonstruktive plastische Chirurgie bietet bei einer deformierten Nase aber gute Möglichkeiten, um den Schaden zu korrigieren. Insgesamt reaten wir dazu, Operationen im selben Areal nur durchführen zu lassen, wenn sie zwingend erforderlich und zielführend sind.

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