Matthew Perry (†54)
Starb am 28. Oktober 2023
Am 29. Oktober wurde Mathew Perry leblos in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden. Er wurde weltberühmt durch seine Rolle als Chandler Bing in der Kult-Sitcom "Friends". Zehn Jahre lang - von 1994 bis 2004 - lief "Friends" und wurde zu einer der bekanntesten Sitcoms der Welt. Die Zuschauer wurden jedoch auch Zeugen seines Verfalls: Anfangs schlank und drahtig, später regelrecht aufgeschwemmt ließ er viele erahnen, dass sich hinter den Kulissen Perrys eigenes Drama abspielte. Matthew Perry kämpfte zeitlebens gegen seine Drogensucht. Er war schwer tabletten- und alkoholabhängig, sei die letzten 14 Monate seines Lebens aber clean gewesen. In seiner 2022 erschienenen Biografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" sprach er über das dramatische Ausmaß seiner Abhängigkeit, das ihn rund 9 Millionen Dollar gekostet hatte: 64 Entzugskuren, 15 Rehas, unglaubliche 6000 Besuche bei den Anonymen Alkoholikern. Perry starb laut offiziellem Obduktionsbericht der Gerichtsmedizin an den Auswirkungen von Ketamin in Zusammenhang mit einer Herzerkrankung. Es sei wahrscheinlich, dass er das Bewusstsein verloren habe und dadurch ertrunken sei. Sein Tod wurde als Unfall eingestuft. Anders als Chandler fand Perry im echten Leben nie seine Monica: Die Angst vor der Liebe und das lähmende Gefühl, nicht genug zu sein, bremsten ihn aus. So zählt es auch zu den bittersten Erkenntnissen seines Todes, dass Perry kinderlos und allein starb.
Tina Turner (†83)
Starb am 24. Mai 2023
Mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern wurde Tina Turner mit Recht zur "Queen of Rock 'n' Roll" gekürt. Doch im Leben der Ausnahmekünstlerin gab es nicht nur viele Höhen, sondern auch einige Tiefen. Noch als Anna Mae Bullock lernte sie ihren ersten Ehemann Ike Turner kennen. Aus ihnen wurde nicht nur ein Liebespaar, sondern auch das Musikduo "Ike and Tina Turner". Die Liebe hielt allerdings trotz eines gemeinsamen Kindes nicht an, denn Tina Turner, wie sie bereits genannt wurde, litt immer stärker unter diversen Gewaltausbrüchen Ikes. 1979 fand sie schließlich die Kraft, sich zu trennen und als Solokünstlerin durchzustarten. Ihr Mut wurde belohnt, denn Hits wie "What's Love Got to Do with It" und "The Best" eroberten die Top Ten der Charts. Unzählige Auszeichnungen räumte Tina in ihrer Laufbahn ab und sie gilt heute als stilbildend im Soul, Rock und Pop. Auch privat sollte sie ihr Glück finden. 1986 lernte sie die Liebe ihres Lebens, den deutschen Musikmanager Erwin Bach, kennen. Er stand Tina immerzu an der Seite, auch als sie den Verlust ihrer Söhne Craig und Ronald verkraften musste.
Im Oktober 2018 wurde bekannt, dass Tina Turner an Darmkrebs erkrankt war und einen Schlaganfall erlitt. Des Weiteren führte ihr zunächst unbehandelter Bluthochdruck und im Nachhinein eine homöopathische Behandlung zu Nierenversagen. Die Nierenspende ihre Mannes schenkte ihr einige Jahre. Am 24. Mai 2023 verstarb Tina Turner nach den vielen Jahren der Krankheit im Alter von 83 Jahren.
Celina: "Sie war selbst die Heldin ihrer eigenen Geschichte"
Als leidenschaftlicher Musikfan bin ich von Tinas Talent schon immer fasziniert gewesen. Sie hat die Musikbranche geprägt wie kaum eine andere. Es war jedoch nie nur die Musik oder ihre Stimme, mit der sie die Menschen in ihren Bann zog. Es ist auch ihre Lebensgeschichte, die mich und viele weitere Fans nachhaltig berührt. Jahrelang hielt sie es in einer toxischen Beziehung aus und gab alles, um ihren Kindern das beste Leben zu ermöglichen. Sie befreite sich von ihren Dämonen, fand eine neue Liebe und konnte endlich in ihrer Berufung nicht nur Schmerz fühlen, sondern sich von jener heilen lassen.
Eines meiner Lieblingslieder von Tina ist "We Don’t Need Another Hero" aus dem Jahr 1985. Wann immer ich den Song höre, habe ich ein Lächeln auf den Lippen, denn Tina Turner brauchte keinen Retter in der Not. Sie war selbst die Heldin ihrer eigenen Geschichte.
Danke Tina, you’re forever simply the best!
Hannelore Kramm (†81)
Starb am 8. November 2023
44 Jahre waren Schlagersänger Heino und seine Ehefrau Hannelore unzertrennlich. "Wir sind einfach wie Topf und Deckel! (...) Ich liebe Hannelore wie am ersten Tag", sagte der 84-Jährige einmal über das Geheimnis ihrer Ehe. Am 8. November brach Heino die Aufzeichnung zur Sat.1-Show "Kiwis große Partynacht" ab, um an der Seite seiner Frau zu sein. Wenige Tage später berichtete die "Bild"-Zeitung, dass sich der Gesundheitszustand von Hannelore dramatisch verschlechtert habe, die 81-Jährige im Sterben liege. Erst später wurde bekannt, dass Hannelore bereits am 8. November im gemeinsamen Haus in Kitzbühel an einem plötzlichen Herzstillstand starb. Laut Heinos Manager Helmut Werner habe sich der 84-jährige Sänger bewusst dazu entschieden, den Tod seiner Frau vorerst nicht öffentlich zu machen. Kinder hatte das Paar keine: Auch wenn sie sich welche gewünscht hatten und sogar schon ein Kinderzimmer eingerichtet hatten, habe es nicht sein sollen. Aber die beiden hatten immer sich - bis zum 8. November.
Leonie: "Mich berührte der Tod einer mir völlig fremden Frau"
Ich muss gestehen, dass ich mich eigentlich nie sonderlich für Heino oder gar seine Frau Hannelore interessiert oder mich gar mit ihnen beschäftigt habe. Doch als es Anfang November hieß, dass die Frau des Schlagerstars im Sterben liegen soll und sich diese tragischen Schlagzeilen dann kurze Zeit später auch noch bestätigt hatten, berührte mich der Tod einer mir völlig fremden Frau dann doch - vielleicht auch, weil Heino selbst so überraschend offen mit seiner Trauer und seinen Gefühlen umgegangen ist. Anstatt sich zurückzuziehen, stand der Musiker nur wenige Tage später wieder auf der Bühne und verdrückte bei dem ein oder anderen Song ein Tränchen, in einem Interview sagte er außerdem, dass Hannelore die Liebe seines Lebens sei - und bleiben wird. Worte, die ans Herz gehen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schwer es sein muss, den Partner nach 44 Jahren Ehe zu verlieren. Ich wünsche mir für 2024 für Heino, dass er ganz viel Kraft und schöne Momente erleben darf, die den Verlust seiner Hannelore vielleicht ein bisschen erträglicher machen.
Angus Cloud (†25)
Starb am 31. Juli 2023
Er war ein aufgehender Stern, der viel zu früh erloschen ist. Schauspieler Angus Cloud wurde am 31. Juli im Alter von 25 Jahren tot im Haus seiner Familie in Kalifornien aufgefunden. Durch die HBO-Serie "Euphoria" erlangte der US-Amerikaner im Jahr 2019 große Bekanntheit. Noch bevor die Dreharbeiten zur dritten Staffel beginnen konnten, verstarb der Fezco-Darsteller jedoch. Als Todesursache wurde später eine "akute Vergiftung" aufgrund der "kombinierten Wirkung von Methamphetamin, Kokain, Fentanyl und Benzodiazepinen" festgestellt. Die Überdosis wurde als Unfall eingestuft.
Linda: "Bei mir brachen alle Dämme"
Als ich mitten in der Nacht die Todesmeldung von Angus Cloud las, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Zunächst wollte ich es gar nicht wahrhaben, dass ein so junges Talent - das nur rund einen Monat jünger war als ich - aus dem Leben gerissen wurde. Dass ich Angus nie wieder in "Euphoria" oder einer anderen Produktion sehen würde, erschütterte mich sehr. Er hatte eine einzigartige Ausstrahlung, die ihn nicht nur zum Publikumsliebling, sondern wirklich nahbar machte. Angus war jemand, mit dem man einfach gerne mal ein Bier trinken und über die Welt philosophieren wollte. Als ich die Abschiedsworte seiner Schauspielkollegen wie Zendaya und Sydney Sweeney bei Instagram las, brachen bei mir alle Dämme. Der einzige Trost: Nun ist Angus endlich wieder mit seinem Vater vereint, der nur acht Wochen zuvor seinem Krebsleiden erlegen war.
Hans Meiser (†77)
Starb am 30. Oktober 2023
Völlig unerwartet und plötzlich starb Hans Meiser am 30. Oktober an Herzversagen. gilt als deutscher Erfinder der täglichen Nachmittags-Talkshow. Seine nach ihm benannte Sendung erreichte bei RTL in den 1990er-Jahren Einschaltquoten von bis zu 40 Prozent. Mit seinen zumeist nicht-prominenten Gästen sprach er oft über deren Alltagsprobleme. Von 1992 bis zu ihrer Einstellung 2001 wurden 1.700 Folgen der Talkshow ausgestrahlt.
Nathali: "Tränen wegen seines trockenen Humors gelacht"
Hans Meiser war einfach eine deutsche Fernsehikone. Umso trauriger war ich, als ich von seinem Tod hörte. Denn schon als kleines Kind prägte er meine Begeisterung fürs TV mit seiner Talkshow und seiner Pannenshow: Ich weiß noch genau, wie ich als Kind seine Sendungen mit meinen Eltern verfolgt habe. So oft habe ich Tränen wegen seines trockenen Humors gelacht. Allein, wie er bei seinen Sprüchen keine Miene verzogen hat – das war einfach Kunst.
René Weller, Sinead O'Connor, Lisa Marie Presley, Tim Lobinger, Tony Marshall und so viele andere: Welche Stars 2023 verstorben sind, liest du in unserer Bildergalerie.
Anna: "Niemand im Fernsehen hat mich jemals so zum Lachen gebracht"
Kurz vor Matthew Perrys Tod habe ich wieder angefangen, alte "Friends"-Folgen zu schauen. Die Geschichten um die sechs Freunde in New York, die mit dem alltäglichen Irrsinn des Lebens kämpfen und dabei niemals hoffnungslos sind, nein, auch noch so herzerfrischend lustig sind, machen die Serie für mich zur nostalgischen Wellness-Kur. Chandler war immer mein Lieblings-Charakter. Ich glaube nicht, dass mich jemals jemand aus dem Fernsehen so zum Lachen gebracht hat wie er. Vielleicht, weil gerade die Menschen, die innere Trauer und Zerrissenheit spüren, es mehr als alle anderen verstehen, wirklich komisch zu sein.
Als meine Kollegin Linda die Nachricht seines Todes nachts in unsere WhatsApp-Team-Gruppe schickte, erschütterte mich besonders die Tragik seines Todes. Gerade jetzt, wo er endlich clean war? Und nach der Veröffentlichung seiner Biografie mit sich im Reinen zu sein schien? Und dann ertrinkt er im Whirlpool? Das Leben ist oft so ungerecht. Doch die Trauer, Anteilnahme und auch Dankbarkeit nach seinem Tod war überwältigend. Vielleicht auch, weil er so ein feiner Mensch mit einem goldenen Herz war, wie überall über ihn zu lesen war. Ich glaube, dass Matthews Tod gerade für diejenigen, die mit der Serie aufgewachsen sind, eine ähnliche Tragweite gehabt hat wie der von Lady Diana 1997. Gefühlt hat ihn auf einmal jeder geliebt, verehrt. Praktisch jeder trauerte um den Verlust. Auch bei uns im Team hat wohl kein Promi-Todesfall so berührt wie seiner. Und daher stimmt der Satz, der nach Perrys tragischem Unfall-Tod überall zu lesen war: Am 28. Oktober haben wir alle einen Freund verloren.