Til Schweiger als "Tatort"-Ermittler abgesägt - Wollte er zu viel?
Bis heute trauern die Fans von Til Schweiger (59) seinem "Tatort"-Aus hinterher. Von 2013 bis 2020 hat der Schauspieler in der ARD-Krimireihe ermittelt und damit Top-Quoten eingefahren. Ein Schweiger-Fall hat es sogar im Frühjahr 2016 auf die große Leinwand geschafft und knapp 280.000 Zuschauer in die Kinos gelockt. Nach insgesamt sechs Filmen als Hamburger Kriminalhauptkommissar Nikolas "Nick" Tschiller wird seine Rolle im August 2023 jedoch von der ARD abgesetzt.
Als Grund für die Neugestaltung der Ermittlerteams erklärt "Tatort"-Koordinator Jörg Schönenborn (58) gegenüber "TV Digital", dass man frischen Wind und eine besondere Bindung zwischen den Darstellern und dem Publikum schaffen möchte, indem man "weniger bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen als neue Ermittler" auswählt. Doch vielleicht hat sich Til Schweiger auch mit seiner kontroversen Meinung ins Aus der Produktion geschossen ... Immerhin hat der "Keinohrhasen"-Macher 2012 gefordert, den kultigen Vorspann der Krimifilme wegzulassen. "Den würde ich gerne ändern. Also das finde ich irgendwie dämlich. Den Vorspann, der ist jetzt wirklich outdated. Und da werde ich für kämpfen, dass bei meinem ersten 'Tatort' ein anderer Vorspann läuft", heißt es damals vom selbstbewussten Filmstar.
Kritik am "Tatort"-Vorspann wurde ihm zum Verhängnis
Im "Bild"-Interview rund elf Jahre später enthüllt Til Schweiger nun, dass er tatsächlich kurz davor gewesen sei, beim "Tatort" auszusteigen. "Früher hatte ich nur meine Auseinandersetzungen mit Filmkritikern, weil viele meine Filme nicht mochten. Dann habe ich einen 'Tatort' gemacht und wurde plötzlich sehr stark angegriffen, als es plötzlich hieß: 'Til Schweiger will den Vorspann abschaffen!' Das höchste Gut der Deutschen! Das war eine Kampagne. Drei Wochen habe ich darüber gelacht, irgendwann habe ich mich aber gefragt: 'Ticken die alle noch ganz richtig?' Ich war kurz davor hinzuschmeißen, weil mir das alles zu blöd war", offenbart der 59-Jährige.
Dass er für seine meinungsstarke Haltung angefeindet wird, hat der Schauspieler seitdem mehrmals zu spüren bekommen. "Als ich mich 2015 für Flüchtlinge eingesetzt habe, wurde ich massiv von rechts angegriffen. Als ich mich für Soldaten eingesetzt habe, haben Linke das Auto meiner Freundin abgebrannt und mein Haus mit Farbe beschmissen. [...] Ich bin daran gewöhnt, angegriffen zu werden. Meistens, wenn ich meine Meinung gesagt habe. Und die habe ich immer gesagt. Manchmal bin ich vielleicht über das Ziel hinausgeschossen", gibt Til zu.
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