Nach der Tradition der Aleviten, denen Uzun angehörte, beten die Leute im Vorgarten des Gemeindehauses vor dem offenen Sarg. Dann wird sein Körper gewaschen, damit er als rein empfunden werden kann. Begraben werden soll Eralp in Istanbul, neben seinen toten Großeltern.
Der Verstorbene wurde von seinen Freunden stets als lebensfroh empfunden und als unvergesslich charmant. Doch hat Eralp insgeheim schon länger etwas belastet? Nun lässt die bewegende Rede seines Sprechers, Ralf Pierau, auf der Feier darauf schließen, dass sich der Schauspieler selbst das Leben nahm. So soll er gesagt haben:
"Es gibt leichtere Aufgaben als diese. Als ich mich auf die Rede vorbereitet habe, kam mir eine Szene in den Kopf, die ich mit euch teilen möchte: Wir sitzen alle zusammen. Die Tür geht auf. Eine Stimme sagt: 'Yo, man, was geht ab? Der Ero ist da!' Es war leider nur eine Vorstellung, das wird so nie wieder passieren. Weil Eralp einen Entschluss gefasst hat, der unveränderbar ist. Die Frage ist nur: Warum musstest du uns verlassen?"
Es scheint also, als wüssten die Angehörigen schon mehr als die Öffentlichkeit. Pierau ließ seiner Trauer weiterhin freien Lauf:
"Ich bin so stolz, dass ich sein Freund sein durfte. Wir alle sind das. Dein Vater hat sich bei Gott bedankt, dass er so einen Sohn hatte. Eralp, wir vermissen dich so sehr! Du hast uns so glücklich gemacht."