Leonor von Spanien: Militärschule statt Prinzessinnen-Dasein
Es war ein schwerer Abschied. Am 17. August umarmte Prinzessin Leonor (17) ihre Mutter Letizia (50) vor der Militärakademie in Saragossa. Auch Schwester Sofia (16) und Vater Felipe (55) schlossen sie in die Arme. Dann schritt die Thronfolgerin durch das Kasernentor – in ihr neues Leben. Und fortan war sie nicht mehr Prinzessin, sondern Rekrutin. Frau Borbón Ortiz, so steht es auf ihrer Uniform, wird für die nächsten drei Jahre keine Privilegien mehr genießen. So lange dauert die militärische Ausbildung, die Leonor gewiss nicht auf Rosen betten wird…
Strammer Alltag und lernen, lernen, lernen!
Um 6.30 Uhr beginnt in der Militärakademie der Tag. Ob eine Trompete schmettert, ob eine schnarrende Kasernenhofstimme "Aufstehen!" brüllt oder einfach nur der Wecker klingelt: Das wissen wir nicht. Fest steht, dass der Unterricht um 7.45 Uhr anfängt. Dass Rekruten nur durch den Schlamm robben oder das Werfen von Granaten trainieren, ist ein Vorurteil. Kriege werden nicht allein mit Knarren gewonnen, sondern mit Köpfchen. Das bedeutet für Leonor: lernen, lernen, lernen!
Um 14 Uhr ist der Unterricht zu Ende. Dann folgt das Mittagessen (zwei Gänge plus Dessert). Bis 20 Uhr stehen Hausaufgaben und diverse Aktivitäten auf dem Plan. Um 22.30 Uhr gehen die Rekruten zu Bett. Ab elf lautet das Kommando: keinen Mucks! Ihre Stube teilt sich Leonor übrigens mit elf Mitschülerinnen. Da kann sie nur hoffen, dass niemand schnarcht. Überhaupt wird es schwierig sein, als Prinzessin in diesem Umfeld zu bestehen.
Es gibt Befürchtungen, dass Leonor heimlich gefilmt werden könnte oder dass ihre Kommilitonen Geheimnisse ausplaudern. Aber das Militär bietet auch Chancen: Leonor könnte Freunde fürs Leben finden und die Chance ergreifen, einmal aus dem goldenen Käfig auszubrechen. Immerhin ist bekannt, dass Mutter Letizia im Palast ein strenges Regiment führt. Keine Süßigkeiten, Sport, Lernen bis zum Abwinken: Da ist die Militärakademie vielleicht auch nicht schlimmer. Denn wie wir bereits erwähnen: Immerhin gibt es nach dem Mittagessen ein Dessert!
Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von 7 TAGE
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