Stich ins Herz für Victoria? König Carl Gustaf sorgt mit Thronfolge-Aussage für Aufschrei
Aber der Reihe nach: Als er 1979 zur Welt kam, war Prinz Carl Philip Thronfolger seines Vaters. Seit 1980, also einem Jahr nach Carl Philips Geburt, gilt in Schweden jedoch die Gleichberechtigung der Geschlechter bei der Thronfolge. Demzufolge erbt die oder der Erstgeborene die Krone. Deswegen ist die zwei Jahre ältere Victoria nun Kronprinzessin und wird nach dem Tod ihres Vaters schwedische Königin. Und nicht nur das: Auch ein geschätztes Erbe von 5 Millionen Euro gehen Carl Philip durch die Änderung durch die Lappen.
Ein Umstand, der Papa Carl Gustaf offenbar auch heute noch übel aufstößt, denn er bezeichnete diese Entscheidung jüngst in einer Doku als „unklug“ und „ungerecht“.
In der TV-Doku "Schwedens letzte Könige" antwortete König Carl Gustaf auf die Frage, ob er diese Regelung für ungerecht halte, mit „Ja, ich denke schon. Als Elternteil finde ich das schrecklich." Wäre es nach ihm gegangen, hätte die Verfassungsänderung erst vor dem nächsten Generationswechsel vollzogen werden sollen. Letzte Woche bestätigte er seinen Ärger in einem Interview mit dem TV-Sender SVT1:
In meinen Augen war es falsch, das Grundgesetz rückwirkend zu verändern. Mein Sohn Carl Philip war schon geboren, und plötzlich ändert man alles.
Kronprinzessin Victoria schweigt
Damit löste er in Schweden in den Medien einen Sturm der Entrüstung aus. Er würde seine Tochter Victoria herabwürdigen, heißt es von Palast-Experten. Das veranlasste den Monarchen, am 5. Januar seine Aussage richtigzustellen:
Es schmerzt mich tief, dass es in den Kommentaren so ausgelegt wurde, als würde ich nicht hinter meiner Tochter, Kronprinzessin Victoria, stehen. Ich möchte deshalb klarstellen, dass meine Aussage keine Kritik an der weiblichen Thronfolge oder an Kronprinzessin Victoria ist (...) Die Kronprinzessin ist meine Nachfolgerin. (...) Ich bin stolz auf sie und ihren unermüdlichen Einsatz für Schweden.
Nachdem die Kronprinzessin schwieg und sich zuletzt bei einem Termin lächelnd mit ihrem Vater zeigte, reagiert nun endlich Carl Philip auf die umstrittenen Aussagen.
Jetzt äußert sich Prinz Carl Philip
Als er am 9. Januar einen Indoor-Spielpark für Kinder besuchte, wurde er vom „Expressen" nach einem Statement gebeten. Er „unterstütze sowohl seinen Vater in seiner Aussage als auch seine ältere Schwester", antwortete der Prinz. Eine eher vage und diplomatische Antwort, mit der er offenbar niemanden verärgern möchte.
Tatsächlich hat sich Carl Philip noch nie darüber beklagt, rückwirkend auf die Reservebank gesetzt worden zu sein. Im Gegenteil: Er scheint sein Leben an der Seite von Prinzessin Sofia und den drei Söhnen zu genießen. Durch die Gesetzesänderung hat er eben auch mehr Zeit für die Familie und sein Hobby: das Rennfahren.
Von so viel Gelassenheit kann sich auch Prinz Harry bei den britischen Royals eine große Scheibe abschneiden: Wie seine Autobiografie "Reserve" offenbart, hatte er lebenslang damit zu kämpfen, nur die zweite Geige zu spielen.