Andreas Gabalier: Bedenken über die gesellschaftliche Spaltung
Jedem in der Schlagerbranche ist das bekannt: Andreas Gabalier (38) weiß nicht nur das Publikum mit seinen Songs zu begeistern, sondern er scheut sich auch nicht dafür, die Gesellschaft oder die Politik zu kritisieren. Auch kürzlich im Interview mit dem "Standard" sprach er über den für ihn bedenklichen Wandel der Gesellschaft:
In Social Media und in den Foren wird nur mehr mit Daumen rauf oder Daumen runter gewertet. Da wird nicht einmal mehr gelesen. Alles ist im Unfrieden.
Weiter sprach er von einem Fehlen von Akzeptanz für unterschiedliche Ansichten: "Es wird über ein paar Online-Kommentare berichtet, aber nicht über 30 ausverkaufte Stadien und Arenen, wo Hunderttausende kommen. Der ORF, die ARD, das ZDF, die erklären mir immer, sie brauchen mich während der Umschaltachse auf Sendung, damit die Leute nicht umschalten. Ich würde so stark polarisieren, sagen sie, bei mir blieben die Zuschauer hängen. [...] Gleichzeitig wundern sie sich über den Unfrieden in den Nachbarländern und verbreiten am Hebel der Macht selbst nur negative Geschichten."
Auch wenn er sich von negativen Einflüssen und Nachrichten nicht zu stark runterziehen lassen möchte und sich stattdessen lieber auf sich und seine Musik konzentrieren möchte, kann er jene negativen Geschichten nicht einfach ausblenden: "Das zieht sich durch den Alltag, beim Impfen, beim Gendern, die ganze Politik. Das ist traurig. So kenn ich das nicht aus meiner Kindheit."
Andreas Gabalier: Ist er an einem Posten in der Politik interessiert?
Für Andreas Gabalier steht fest: So, wie es jetzt in der Gesellschaft und Politik läuft, kann es nicht weitergehen. Hat der Schlagersänger vielleicht vor, selber in der Politik mitzumischen und für Veränderungen zu sorgen? Auf gar keinen Fall, wie Gabalier selbst im "Standard"-Interview verriet:
Ich bin eine Marke, und ganz viel davon ist Entertainment, und deshalb möchte ich mich nicht politisch, für was auch immer, einsetzen. Ich würde das, was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe, niemals eintauschen.
Er hoffe vielmehr, dass sich die Politik wieder zu jener in den 1990er-Jahren entwickelt: "Ich sehne mich nach der 1990er-Harmonie in der Politik. Da ist anders miteinander geredet worden. Heute wettert die Politik aufeinander, rennt mit Scheuklappen herum und lässt den anderen Parteien alles Mögliche ausrichten. Die gesunde Streitkultur ist verloren gegangen, und das ist ein Riesenproblem."
Verwendete Quellen: Standard