Anita Hofmann von den "Geschwister Hofmann" litt an Magersucht, Bulimie und Neurodermitis
Als "Geschwister Hofmann" wirkten Anita (46) und Alexandra Hofmann (49) nicht nur wie ein Herz und eine Seele, sondern vor allem glücklich. Das Schlager-Duo stand für Power, Positivität und gute Laune. Doch hinter den Kulissen sah das ganz anders aus. Wie Sängerin Anita Hofman in ihrem Buch "Sei einfach nur schön" (Molino Verlag, erschienen am 10. Februar) verrät. Darin legt sie einen wahren Seelen-Striptease hin und erzählt ihre Geschichte. Von der unsicheren und unglücklichen Frau hinter dem erfolgreichen Schlager-Duo. Die an Magersucht, Bulimie und einer besonders schweren Form der Neurodermitis litt. "Unfreiheit und Selbstzweifel wurden für mich zu einer toxischen Mischung, die letztlich zu einer Essstörung führte. Beim Blick in den Spiegel sah ich keine magere Person von 43 Kilo, sondern immer noch meine eingebildeten Schwachstellen", sagt sie im "Bild"-Interview.
Anita Hofmann: "Tag und Nacht plagten mich Schmerzen"
Ihre Ess-Störungen führten zu Bulimie: "Ich täuschte normales Essverhalten vor, um mich über der nächsten Toilette zu übergeben." Ihr Körper konnte und wollte scheinbar bei all dem Druck nicht mehr, denn sie litt auch an einer schweren Form der Neurodermitis. "Die Ärzte pumpten mich voll mit Medikamenten. Gleichzeitig versicherten sie mir, dass ich niemals gesund werden würde. Eine Folge der Nebenwirkungen: Haarausfall.“ Erst viele Jahre später half ihre eine Lasertherapie. Da lagen schon acht Jahre der Qualen hinter ihr. Ihre Hautkrankheit machte ihr schwer zu schaffen: "Ein Händedruck und Berührungen taten weh. Ich hatte offene Hautstellen, Ausschlag und Eiter am ganzen Körper. Dazu litt ich an Asthma und Allergien. Tag und Nacht plagten mich Schmerzen. Das Leiden führt dazu, dass man nicht mehr richtig am Leben teilnimmt."
Anita Hofmann: "Fühlte mich fremdbestimmt"
Nach der erfolgreichen Lasertherapie konnte sie auch ihr Ess-Störungen erfolgreich besiegen. Gut gehe es ihr erst seit zwei Jahren, seitdem sie als Solo-Künstlerin arbeitet. Auch ihre Schwester kann sich jetzt erst richtig entfalten - das Verhältnis von beiden ist heute so eng wie nie. "Die letzten Jahre waren wie ein Befreiungsschlag. Ich bin meine lästigen Krankheiten losgeworden und kann inzwischen ganz normal am Alltag teilnehmen", erklärt Anita Hofmann. Früher sah das anders aus.
Ich fühlte mich durch mein Umfeld fremdbestimmt und hatte deshalb tiefe Selbstzweifel, die sich negativ auf meinen Körper und mein Befinden auswirkten. Ich konnte mich mit meinen kreativen Ideen bei unserem Duo nicht durchsetzen, weil meine Schwester Alexandra mir wenig Raum dazu gab. Ich wurde auf mein Aussehen reduziert und hörte so oft den Satz: 'Sei einfach nur schön‘
So hat sie jetzt ihr Buch genannt, in dem sie emotional, offen und ehrlich ihre Geschichte erzählt - eine Geschichte, die Mut macht.
Verwendete Quellen: Bild