Howard Carpendale: Harte Kritik am Deutschen Schlager
Der Schlager war schon immer ein erfolgreiches Musikgenre in Deutschland. Regelmäßig stürmen Musiker des Genres die Spitze der Charts. Spätestens durch Helene Fischer ist der Schlager auch wieder bei der jüngeren Zielgruppe beliebt geworden. Die Nähe zur Popmusik ist nicht mehr zu leugnen. Doch genau diese Veränderung, die eigentlich für den neuen Erfolg der Musikrichtung maßgeblich verantwortlich ist, wird nun von einem wahren Urgestein kritisiert. Kürzlich sprach Howard Carpendale im Interview mit "Südostschweiz" über die Transformation des Deutschen Schlagers. Der "Ti amo"-Interpret ist überhaupt nicht begeistert:
Um es den Fans zu ermöglich, bei den Songs mitzusingen oder mitzuklatschen, wird vorrangig ein simpler Rhythmus benutzt. Dadurch neigen die Lieder aber alle dazu, gleich zu klingen. Er befürchtet, dass seine Kollegen sich damit keinen Gefallen tun:
Howard Carpendale: Er grenzt sich vom Genre ab
Auch wenn Howard Carpendale wohl recht damit hat, dass sich viele Schlagersongs aufgrund eines gleichen Beats sehr ähneln, so ist der große Erfolg des Genres unumstritten. Nicht umsonst entscheiden sich auch viele Newcomer dafür, sich in dieser Musikrichtung zu versuchen, denn der Deutsche Schlager boomt wie nie zuvor. Warum so viele Menschen trotz der Einfachheit der Songs so sehr das Genre mögen, kann Howard Carpendale sich erklären: Der Alkohol macht es möglich. So sagte er im Interview:
Der Musiker findet die Entwicklung des Schlagers sehr besorgniserregend. Er hofft, dass die Problematik auch anderen Künstlern des Genres auffällt und sie in der Zukunft auch mal vom altbekannten Kurs abkommen:
Howard Carpendale kritisierte in dem Interview den Schlager, was das Zeug hält. Dabei ist er doch selber in dem Genre tätig und auch regelmäßig in Schlagersendungen im TV zu Gast. Wie passt das zusammen? Auf Nachfrage im Gespräch sagte er überraschend:
Statt wie alle anderen genau auf den Beat zu singen, versucht er das zu vermeiden. Zwar weiß er, dass seine Fans gerne mitklatschen würden, doch der Sänger legt darauf keinen Wert. Stattdessen will er mit seiner Musik genau das, was er schon immer erreichen wollte: Geschichten erzählen, die Menschen bewegen.
Verwendete Quellen: Südostschweiz