Ich habe Microblading in der "Twinkle Brow Bar" getestet
Als heller Hauttyp mit rotbraunen Haaren musste ich bisher immer nachhelfen, um meine Augenbrauen sichtbar zu machen. Ohne die Härchen alle drei Wochen zu färben, würde man sie gar nicht sehen. Dazu kommt, dass ich in meiner Jugend auch noch viel zu viel gezupft habe und dadurch in den letzten Jahren hart darum kämpfen musste, dass meine Augenbrauen wieder etwas fülliger werden. Das habe ich mit Hilfe von Rizinusöl und einem Serum auch tatsächlich geschafft.
Dennoch war ich immer noch nicht zufrieden. Zwar mochte ich die Form meiner Augenbrauen, doch vorhandene Lücken musste ich nach wie vor jeden Morgen auffüllen. Also habe ich angefangen mich über eine permanente Lösung zu informieren. Wenn man sich ein möglichst natürliches Ergebnis wünscht, kommt man um das Thema Microblading nicht herum. Aber tut das nicht höllisch weh? Allein die Vorstellung hat mir sofort einen Schauer über den Rücken gejagt. Ich bin nämlich sehr schmerzempfindlich. Also habe ich die Behandlung lange Zeit aufgeschoben.
Es waren aber nicht nur die Schmerzen, die mir Sorgen bereitet haben. Ich hatte auch Angst, dass mir das Ergebnis nicht gefallen könnte. Was dann? Irgendwann habe ich aber schließlich meinen Mut zusammengenommen, nach einem passenden Studio recherchiert und einen Beratungstermin gemacht. Meine Wahl fiel auf die "Twinkle Brow Bar" in Hamburg. Von Eigentümerin Doreen Koch wurde ich sehr freundlich empfangen und sehr schnell konnte sie mir eigentlich alle meine Ängste nehmen.
Ihre ruhige, offene Art hat irgendwie beruhigend gewirkt und sie machte auf mich auch einen sehr erfahrenen und professionellen Eindruck, sodass wir gleich einen Folgetermin für die Behandlung ausgemacht haben. Bevor ich im Detail über meine Erfahrung und mein Fazit spreche, möchte ich aber erstmal noch die wichtigsten Fragen zum Thema Microblading vorab klären.
Was genau ist Microblading?
Microblading ist eine alte japanische Handwerkskunst und Alternative zum herkömmlichen Permanent-Make-up. Einzelne Augenbraunhärchen werden mithilfe von Blades präzise nachgezeichnet. Dabei werden feine Linien in die Haut geritzt und mit Pigmentier-Farbe gefüllt. Das Ergebnis ist im Gegensatz zu anderen Methoden sehr natürlich und fällt von Weitem kaum auf. Vor der Behandlung wird das Gesicht ausgemessen und die Form individuell angezeichnet. Auch die passende Farbe wird anhand der Farbe der Haare und der Haut bestimmt.
Was ist nach der Behandlung zu beachten?
Sport, Nässe, Sonne, Make-up und übermäßiges Schwitzen sollte in den ersten 14 Tagen nach dem Treatment bestmöglich vermieden werden. Sobald die Wunden verheilt sind und der Schorf von alleine abgefallen ist, kannst du wieder alles nach Gewohnheit machen. Während der ersten Tage kann es sein, dass die Augenbrauen trocken werden oder jucken. Hier hilft eine dünne Schicht weiße Vaseline.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Tatsächlich entscheidet dein Stoffwechsel darüber, wie lange die Farbe in der Haut bleibt und schließlich abgebaut wird. Das kann zwischen acht und 18 Monate dauern. Regelmäßige Solarium- und Sauna-Gänge können den Prozess beschleunigen.
Gibt es gesundheitliche Risiken?
Es kann durchaus zu einer allergischen Reaktion kommen. Darüber sollte dich jedes gute Studio vorab aufklären. Es gibt aber pflanzliche, hypoallergene Farben auf dem Markt, bei denen die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Solltest du trotzdem Bedenken haben, ist ein Allergie-Test vorab ratsam.
Woran erkenne ich ein gutes Studio?
Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass das Studio professionell und hygienisch arbeitet. Nimm dir Zeit für eine ausgiebige Recherche, schau dir am besten Vorher-Nachher-Bilder auf der Website oder auch bei Instagram & Co. an. Von privaten Behandlungen zu niedrigen Preisen ist abzuraten! Das kann nicht nur optisch in einer Katastrophe enden, sondern auch gesundheitlich kritisch werden. Und vor allem solltest du nicht nach dem größten Schnäppchen Ausschau halten. Für eine professionelle Behandlung musst du mit einem Preis zwischen 300 und 500 Euro rechnen.
Mein erstes Mal Microblading — So war es!
Kurze Zeit nach meinem ersten Beratungsgespräch war es dann soweit — und ich hatte plötzlich wieder mega Panik und Zweifel! Das legte sich allerdings, als Doreen dann mit der Vorarbeit begonnen hat. Zunächst werden die Augenbrauen frisch gezupft und dann wird die individuelle Form genau ausgemessen und angezeichnet. Doreen hat immer wieder Rücksprache mit mir gehalten und auch bezüglich der Farbe hat sie mich super beraten. Dann war es schließlich soweit und es ging los.
Was soll ich sagen? Ja, es ist sehr unangenehm. Natürlich ist das eine individuelle Wahrnehmung und es soll Frauen geben, die bei der Behandlung sogar eingeschlafen sind … Zu denen gehörte ich leider nicht! Was ich aber sagen kann ist, dass ich es mir schlimmer vorgestellt habe, als es dann tatsächlich war. Ein Irrglaube, den ich im Vorfeld besaß, war, dass nur ein Schnitt pro Härchen gemacht wird — das ist nicht so. Es wird wiederholt in die gleiche Stelle geschnitten, dann wird zwischendurch die Farbe aufgetragen und dann erneut an den gleichen Stellen geschnitten, was mit der Zeit immer unangenehmer wird.
Es ist aber definitiv auszuhalten! Ingesamt hat die erste Behandlung (ja, es gibt mehrere) ein bisschen über zwei Stunden gedauert. Du musst in jedem Fall mit zwei bis drei Stunden rechnen. Beim ersten Blick in den Spiegel habe ich erstmal einen Schock bekommen. Nicht, weil mir das Ergebnis nicht gefallen hat, sondern weil es erstmal sehr ungewohnt ist. Vor allem ist die Farbe direkt nach dem Treatment erstmal sehr dunkel und das richtige Ergebnis sieht man erst nach zwei Wochen, wenn alles abgeheilt ist.
Hier siehst du meine Augenbrauen vor der Behandlung, nach dem Aufzeichnen und im Anschluss an die erste Sitzung.Also hieß es abwarten. Über die nächsten Tage habe ich mich immer mehr an den Anblick gewöhnt und schnell meine neuen Augenbrauen lieben gelernt. Sechs Wochen nach der ersten Behandlung stand dann der zweite Termin an, der übrigens im Preis inbegriffen ist. Dieses Mal bin ich deutlich gelassener an die Situation herangegangen. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass die Schmerzen beim zweiten Mal schlimmer waren. Das ist aber tatsächlich Tagesform abhängig. Und ein Fun Fact an dieser Stelle: Links, also auf der Seite wo dein Herz ist, ist der Schmerz bei vielen Frauen stärker.
Ich habe also die Zähne zusammengebissen und mich durchgekämpft. Irgendwann war dann auch das zweite Treatment beendet und ich war super erleichtert und stolz, dass ich es geschafft habe. Dieses Mal war der Blick in den Spiegel dann auch viel erfreulicher, weil ich wusste was auf mich zukommt. Und vor allem wusste ich, dass ich nun mindestens acht Monate schöne Augenbrauen haben werde!
Hier nochmal der Vergleich vorher (ohne Microblading) und nach der zweiten Behandlung.Mein Fazit: "So schöne Augenbrauen wie jetzt, hatte ich noch nie!"
Bestimmt bist du jetzt auf mein Fazit gespannt. Lohnt sich Microbalding? Ist es wirklich das viele Geld und die Schmerzen wert? Ich kann nur für mich sprechen und ich habe es bis heute nicht bereut! Ganz im Gegenteil. Jetzt wo das fertige Ergebnis endlich sichtbar ist bin ich super happy und würde es immer wieder machen. Die Härchen sind super fein und natürlich geworden und vor allem die Farbe passt perfekt, was ich so nie erwartet hätte. Auch mit der Form bin ich sehr zufrieden. Du kennst es vielleicht, dass man selbst beim Nachmalen nicht jeden Tag die perfekte Form hinbekommt und die Augenbrauen immer anders aussehen. Das Problem habe ich jetzt nicht mehr!
Ja, es ist schmerzhaft, aber für mich hat es sich definitiv gelohnt. So schöne Augenbrauen wie jetzt, hatte ich noch nie! Und das auch nach dem Abschminken. Wenn du auch seit Jahren überlegst es zu tun, dann kann ich nur sagen: Mach es! Aber such dir bitte ein vernünftiges Studio und lass dich richtig beraten. Dann kannst auch du dir endlich den Traum von schönen Augenbrauen erfüllen.