Vitamin A: Warum kein Retinol in der Schwangerschaft?

Retinol in der Schwangerschaft: Darauf musst du bei Vitamin A achten

Vitamin A ist in der Hautpflege ein echter Power-Wirkstoff gegen Falten. Besonders in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es bei der Anwendung von Retinol allerdings einiges zu beachten.

Auch in der Schwangerschaft wollen wir unsere Haut pflegen. Bei Wirkstoffen wie Retinol ist Vorsicht geboten. © iStock

Darf ich Retinol während der Schwangerschaft verwenden?

Experten empfehlen, während der Schwangerschaft auf Produkte mit Retinol zu verzichten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Vitamin A negativ auf die Entwicklung deines Kindes auswirkt.

Was ist Vitamin A und wie wirkt es auf der Haut?

Retinol, auch Vitamin-A-Säure genannt, wird als Wirkstoff in Kosmetik verwendet und ist besonders beliebt in Anti-Aging-Produkten. Es regt die Kollagenproduktion an, was dazu beitragen kann, dass Fältchen gemildert und die Spannkraft der Haut verbessert werden. Retinol ist außerdem beliebt im Kampf gegen Pickel und Unreinheiten, denn diese klingen bei regelmäßiger Anwendung schneller ab. Auch gegen Pickelmale und Pigmentflecken kann Vitamin A helfen. Kein Wunder also, dass Seren und Cremes mit diesem Inhaltsstoff beliebt sind. 

Warum kein Retinol in der Schwangerschaft?

Allgemein wird empfohlen, während der Schwangerschaft und Stillzeit auf Pflegeprodukte mit Retinol zu verzichten. Besonders kritisch sind jedoch verschreibungspflichtige Mittel mit Retinoiden. Diese wirken in Tablettenform gegen starke Akne oder Hauterkrankungen wie Schuppenflechte. Während der Einnahme dieser Medikamente muss eine Schwangerschaft unbedingt vermieden werden, denn das enthaltene Vitamin-Derivat Isotretinoin wirkt stark fruchtschädigend.

Werden die Tabletten im ersten Drittel der Schwangerschaft eingenommen, liegt das Risiko einer Fehlbildung beim Baby bei bis zu 25 Prozent. Entscheidet sich eine Patientin, das Medikament einzunehmen, muss sie regelmäßig nachweisen, dass sie verhütet. Während der Kur führt der behandelnde Arzt zudem alle vier Wochen einen Schwangerschaftstest durch.

Neben den Tabletten gibt es verschreibungspflichtige Retinoid-Cremes, die meist Tretinoin enthalten. Von der Verwendung solcher Cremes in der Schwangerschaft wird ebenfalls abgeraten.

Das Retinoid-Syndrom ist ein wissenschaftlich belegtes Risiko. Aussagekräftige Studien beziehen sich lediglich auf verschreibungspflichtige Mittel mit Vitamin A, nur in einigen, sehr wenigen Fällen wurde eine fruchtschädigende Wirkung durch lokal angewendetes Retinol vermutet. Trotzdem raten Experten Frauen davon ab, Mittel mit Retinol zu verwenden, wenn sie schwanger sind. Die Aufnahme des Wirkstoffs über die Haut ist bei frei verkäuflicher Kosmetik zwar sehr gering, es kann aber eben nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass es sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. Hier solltest du auf Nummer sicher gehen und die Empfehlung beherzigen.

Wie lange vor Schwangerschaft Retinol absetzen?

Nach der Einnahme von Isotretinoin solltest du noch mindestens einen Monat lang sorgsam verhüten. Ärzte raten häufig sogar zu drei Monaten. Auch für verschreibungspflichtige Cremes gilt eine Wartezeit von einem Monat. Verwendest du frei verkäufliche Kosmetik mit Retinol, musst du dir keine Sorgen machen, wenn du versuchst, schwanger zu werden. Falls du dich damit sicherer fühlst, kannst du natürlich jederzeit auf andere Wirkstoffe umsteigen, bevor du aktiv an deiner Familienplanung arbeitest.

Bei allen Unsicherheiten wende dich am Besten an eine Ärztin deines Vertrauens.

Auf welche Inhaltsstoffe muss ich achten?

In frei verkäuflicher Kosmetik kann Vitamin A in unterschiedlichen Formen vorkommen. Wenn du die Inhaltsstoffe checkst, achte auf die Vorsilbe "Retin":

  • Retinsäure
  • Retinylretinoat
  • Retinylpalminat
  • Retinaldehyd
  • Hydroxypinacolon-Retinioat

Zu den Retinoiden in verschreibungspflichtigen Medikamenten zählen:

  • Renova
  • Retin-A
  • Differin
  • Tazorac
  • Acitretin
  • Isotretinoin
  • Bexaroten

Welche Wirkstoffe sind in der Schwangerschaft nicht geeignet?

Neben Vitamin A solltest du in der Schwangerschaft auf den Inhaltsstoff Arbutin und Derivate wie Alpha-Arbutin verzichten. Beide werden auf der Haut zu Hydrochinon abgebaut werden. Der Stoff steht in Verdacht, Fehlbildungen auszulösen.

Salicylsäure, also BHA, sollte nicht in hohen Dosen angewendet werden. Bei anderen chemischen Peelings wie AHA oder PHA gehen die Meinungen auseinander. Viele Experten stufen diese Wirkstoffe als unbedenklich ein. Es gibt aber auch die Annahme, dass durch die Anwendung der Säuren ein erhöhtes Risiko für Hyperpigmentierungen und die Entstehung eines sogenannten Melasmas entstehen kann.

Bespreche deinen individuellen Fall am besten mit deiner Ärztin.

Welche Anti-Aging-Wirkstoffe darf ich in der Schwangerschaft verwenden?

Keine Sorge: Es gibt eine ganze Reihe wirksamer Anti-Aging-Wirkstoffe, die du in der Schwangerschaft bedenkenlos anwenden darfst. Vitamin C, Niacinamid, Azelain, Hyaluronsäure und Peptide gelten als sicher und können großartige Ergebnisse erzielen, ohne das ungeborene Kind zu gefährden.

Diese Produkte empfehlen wir:

Um ähnlichen Effekte zu erzielen wie mit deinem liebsten Retinol-Serum kannst du Produkte mit Backuchiol verwenden. Der natürliche Wirkstoff wird als schonende Alternative zu Retinol gehandelt und ist sogar für sensible Haut geeignet.

Ein absoluter Geheimtipp in Sachen Hautpflege mit Anti-Aging-Effekt ist außerdem die Edelweiss-Blume. Hier kannst du nachlesen, wie sie deine Haut verbessern kann: Besser als Retinol: Darum ist Edelweiss DER neue Power-Wirkstoff.

Verwendete Quellen: Eltern, Paula's Choice, Utopia, Codecheck